Die Frage, welche Schneckenarten aus dem eigenen Garten essbar sind, beschäftigt viele Menschen, die sich mit der Natur und der Zubereitung von Nahrungsmitteln aus der Umgebung beschäftigen. Schnecken sind nicht nur interessante Lebewesen, die in vielen Gärten vorkommen, sondern auch eine Delikatesse in vielen Teilen der Welt, insbesondere in der französischen Küche. Doch nicht alle Schnecken sind essbar. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Schneckenarten Sie sicher sammeln und zubereiten können und wie Sie sie richtig erkennen und verarbeiten.
Warum sind Schnecken in der Küche so begehrt?
Schnecken, insbesondere die in der französischen Küche bekannten „Escargots“, sind in vielen Kulturen eine Delikatesse. Sie gelten als nahrhaft und geschmackvoll, wenn sie richtig zubereitet werden. Schneckenfleisch ist reich an Eiweiß, enthält wenig Fett und bietet einen hohen Gehalt an Mineralstoffen wie Eisen und Magnesium. In der Gastronomie wird Schneckenfleisch oft mit Butter, Knoblauch und Kräutern verfeinert, was zu einem köstlichen Geschmackserlebnis führt.
Welche Schneckenarten sind essbar und wie erkennt man sie?
Es gibt viele verschiedene Schneckenarten, aber nicht alle sind für den Verzehr geeignet. Die häufigsten essbaren Schneckenarten, die man auch im eigenen Garten finden kann, gehören zur Familie der „Edselschnecken“ (Helicidae). Zwei der bekanntesten essbaren Schneckenarten sind die „Weinbergschnecke“ (Helix pomatia) und die „Garteneschnecke“ (Cornu aspersum).
Die Weinbergschnecke (Helix pomatia)
Die Weinbergschnecke, auch bekannt als „Escargot de Bourgogne“, ist wohl die bekannteste essbare Schnecke. Sie kommt in Weinbergen und Wäldern vor und hat ein charakteristisches, braunes Gehäuse mit weißen Streifen. Diese Schneckenart ist in vielen europäischen Ländern geschätzt und wird dort sowohl in der Wildnis gesammelt als auch gezielt gezüchtet. In Deutschland und Frankreich wird die Weinbergschnecke häufig in Restaurants serviert und als delikate Speise angeboten.
Die Garteneschnecke (Cornu aspersum)
Die Garteneschnecke, auch „Helix aspersa“ genannt, ist eine weitere essbare Schneckenart, die häufig in Gärten zu finden ist. Diese Schnecke ist kleiner als die Weinbergschnecke und hat ein gleichmäßig braunes Gehäuse. Sie ist weit verbreitet und wird in der Landwirtschaft als Schädling betrachtet, aber ihre Zubereitung ist in vielen mediterranen Ländern populär. Besonders in Italien und Spanien ist die Garteneschnecke als Zutat in verschiedenen Gerichten wie Pasta oder Eintöpfen bekannt.
Die Bänderschnecke (Cepaea nemoralis) – Vorsicht beim Sammeln
Obwohl die Bänderschnecke häufig in Gärten zu finden ist und ein auffälliges, bunte Gehäuse hat, ist sie in der Regel nicht zum Verzehr geeignet. Diese Schnecke ist nicht nur kleiner, sondern auch weniger nahrhaft und hat oft einen bitteren Geschmack. Einige Menschen sammeln die Bänderschnecke und verwenden sie für Zierzwecke, jedoch sollte sie nicht in der Küche landen, da sie ungenießbar ist.
Wie erkennt man, ob eine Schnecke essbar ist?
Es gibt einige Merkmale, die man beim Sammeln von Schnecken beachten sollte, um sicherzustellen, dass man keine giftigen oder ungenießbaren Arten erwischt. Essbare Schnecken haben in der Regel ein ordentlich gewundenes Gehäuse ohne Risse oder Löcher. Auch die Farbe des Gehäuses kann ein Indikator sein – bei den meisten essbaren Schneckenarten ist das Gehäuse braun oder beige. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nicht alle braunen Schnecken essbar sind, weshalb man sich gut informieren sollte, bevor man Schnecken in den eigenen Garten sammelt und sie zu einem Gericht verarbeitet.
Wie bereitet man Schnecken richtig zu?
Bevor Sie Schnecken in der Küche verwenden, müssen sie richtig vorbereitet werden. Der erste Schritt besteht darin, sie gründlich zu reinigen. Dies geschieht, indem man sie mehrere Tage in einem speziellen Schneckenfutter oder einfach in Wasser mit etwas Salz und Kräutern hält, um ihren Darm zu entleeren und eventuelle Schadstoffe zu entfernen. Danach müssen die Schnecken gekocht werden, um sie von Schleim und anderen Verunreinigungen zu befreien.
Die Zubereitung der Schnecken erfolgt in der Regel durch Kochen oder Braten. Besonders beliebt ist die Zubereitung von Schnecken in Knoblauchbutter. Dafür werden die Schnecken nach dem Kochen in eine Mischung aus geschmolzener Butter, Knoblauch, Petersilie und anderen Gewürzen eingelegt und im Ofen gebacken. Die resultierende „Escargots“-Spezialität ist ein Geschmackserlebnis, das Sie nicht verpassen sollten.
Schnecken aus dem eigenen Garten sammeln – Tipps und Hinweise
Wenn Sie Schnecken aus Ihrem eigenen Garten sammeln möchten, achten Sie darauf, dass der Garten nicht mit Pestiziden oder anderen schädlichen Chemikalien behandelt wurde. Schnecken, die auf mit Chemikalien behandelten Pflanzen leben, könnten diese Rückstände in ihrem Fleisch haben, was für den Menschen gesundheitsschädlich sein kann. Stellen Sie sicher, dass der Garten organisch oder zumindest pestizidfrei ist, bevor Sie Schnecken sammeln.
Schnecken als nachhaltige Nahrungsquelle
Die Sammlung von Schnecken aus dem eigenen Garten kann eine nachhaltige und umweltfreundliche Möglichkeit sein, die Nahrungsmittelversorgung zu bereichern. Schnecken sind nicht nur nahrhaft, sondern auch eine ressourcenschonende Quelle für tierische Produkte. Ihre Haltung erfordert wenig Raum und keine intensiven Futtermittel, wodurch sie eine gute Alternative zu anderen tierischen Produkten darstellen.
Fazit: Essbare Schneckenarten im Garten entdecken und genießen
Essbare Schneckenarten wie die Weinbergschnecke und die Garteneschnecke bieten eine einzigartige und schmackhafte Möglichkeit, die Natur direkt aus dem eigenen Garten in die Küche zu holen. Achten Sie jedoch darauf, nur sichere Schneckenarten zu sammeln und diese richtig zuzubereiten. Mit den richtigen Kenntnissen und Zubereitungstechniken können Sie die köstlichen Aromen dieser besonderen Delikatesse genießen.
