Haben Sie sich jemals gefragt, wie die Mitarbeiter von McDonalds reagieren würden, wenn man ihnen gestände, ein treuer Anhänger des Erzrivalen Burger King zu sein? Ich auch! Also habe ich ein kleines, unwissenschaftliches, aber hoffentlich unterhaltsames Experiment durchgeführt. Ich habe mich in verschiedene McDonalds-Filialen begeben und dem Schichtleiter bzw. dem Mitarbeiter an der Kasse mitgeteilt, dass ich eigentlich ein großer Burger King Fan bin. Was dann passierte, hat mich teilweise überrascht, teilweise amüsiert und teilweise… naja, lesen Sie selbst.
Die Ausgangslage: Ein kulinarischer Grabenkrieg
McDonalds und Burger King sind mehr als nur Fast-Food-Ketten. Sie sind Symbole, Stellvertreter in einem kulinarischen Grabenkrieg, der seit Jahrzehnten tobt. Der Big Mac gegen den Whopper, die Chicken McNuggets gegen die Chicken Fries – die Liste der ikonischen Produkte, die sich gegenseitig herausfordern, ist lang. Aber was passiert, wenn man diesen Krieg direkt an die Frontlinie, nämlich an die Theke eines McDonalds-Restaurants, trägt?
Es war wichtig, ein paar Grundregeln für mein Experiment festzulegen:
- Ich musste ehrlich sein (oder zumindest so tun).
- Ich durfte nicht unhöflich oder beleidigend sein.
- Ich musste die Reaktion des Mitarbeiters genau beobachten und dokumentieren.
- Ich musste in verschiedenen Filialen testen, um ein breiteres Bild zu bekommen.
Erster Versuch: Der höfliche Bekenner
Mein erster Stopp war ein McDonalds in der Innenstadt, während der Mittagszeit. Der Laden war voll, der Geräuschpegel hoch. Ich bestellte einen einfachen Cheeseburger und sagte dann, bevor ich bezahlte, zu der jungen Frau an der Kasse: „Ich muss Ihnen etwas gestehen… eigentlich bin ich ein riesiger Burger King Fan. Ich esse da öfter.”
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich minimal. Ein kurzes Zucken der Augenbrauen, vielleicht. Sie wirkte eher überrascht als verärgert. „Oh, okay”, sagte sie, „jedem das Seine. Das macht dann 2,50 €.” Keine weitere Reaktion. Kein Kommentar. Keine Empörung. Einfach nur professionelle Gleichgültigkeit. War das alles?
Zweiter Versuch: Der neugierige Kritiker
Ein paar Tage später besuchte ich einen McDonalds in einem Vorort. Es war ruhiger, und ich hatte mehr Zeit, mit dem Mitarbeiter zu sprechen. Diesmal bestellte ich einen Big Mac und sagte dann: „Ich muss ehrlich sein, der Whopper ist eigentlich mein Favorit. Was macht den Big Mac Ihrer Meinung nach besser?”
Der Schichtleiter, ein Mann mittleren Alters mit einem freundlichen Lächeln, schien von meiner Frage nicht abgeschreckt zu sein. Er lächelte und sagte: „Geschmack ist ja bekanntlich verschieden. Aber viele Leute mögen den Big Mac wegen der speziellen Soße und der doppelten Patties. Und natürlich, weil er ein Klassiker ist.”
Wir hatten ein kurzes, respektvolles Gespräch über die Vor- und Nachteile beider Burger. Er versuchte nicht, mich von Burger King abzubringen, sondern argumentierte stattdessen für die Qualitäten des Big Mac. Eine überraschend diplomatische Reaktion.
Dritter Versuch: Der provokante Stammkunde
Für meinen dritten Versuch wollte ich die Sache etwas anheizen. Ich ging zu einem McDonalds Drive-Thru und bestellte einen Happy Meal. Dann sagte ich durch das Mikrofon: „Ich bin Stammkunde bei Burger King, aber mein Kind wollte unbedingt ein Happy Meal. Ist das jetzt ein Verrat?”
Die Stimme aus dem Lautsprecher wirkte etwas genervt. „Ähm, okay. Das macht dann 4,99 €.” Keine weiteren Fragen. Keine Kommentare. Wahrscheinlich war sie einfach zu beschäftigt, um sich auf meine albernen Spielchen einzulassen.
Vierter Versuch: Die versteckte Kamera (fast)
Für den vierten Versuch wollte ich die Reaktionen heimlich filmen. Ich installierte mein Handy so, dass es wie ein Navigationsgerät aussah. Ich bestellte einen McFlurry und sagte dann: „Ich finde den McFlurry zwar gut, aber die Eisgetränke bei Burger King sind irgendwie cremiger.”
Der Mitarbeiter schaute mich misstrauisch an. „Warum filmen Sie?”, fragte er. Ich war ertappt! Ich gestand, dass ich ein Experiment mache und entschuldigte mich für die Heimlichkeit. Er war nicht amüsiert und bat mich, das Video zu löschen. Was ich natürlich tat. Dieser Versuch war also ein Fehlschlag.
Die Analyse: Was habe ich gelernt?
Was habe ich also aus meinem Fast-Food-Experiment gelernt? Zunächst einmal, dass die meisten McDonalds-Mitarbeiter Profis sind. Sie lassen sich von der Konkurrenz nicht aus der Ruhe bringen. Sie sind darauf trainiert, freundlich und effizient zu sein, egal was der Kunde sagt (oder filmt).
Zweitens, dass die Reaktionen stark variieren können. Einige Mitarbeiter ignorieren die „Provokation” einfach, andere sind neugierig und bereit für ein Gespräch, und wieder andere sind genervt oder misstrauisch. Es hängt wahrscheinlich von der Persönlichkeit des Mitarbeiters, dem Stresslevel im Restaurant und dem Zeitpunkt des Tages ab.
Drittens, dass der „kulinarische Grabenkrieg” zwischen McDonalds und Burger King wahrscheinlich eher ein Phänomen der Marketingabteilungen und der treuen Fans ist als der Mitarbeiter an der Front. Die meisten Verkäufer sind einfach nur bemüht, ihren Job zu machen und ihren Kunden einen guten Service zu bieten.
Schließlich, dass es Spaß machen kann, die Grenzen des Alltags zu testen. Solche kleinen Experimente können uns helfen, die Welt um uns herum mit neuen Augen zu sehen und die Menschen, mit denen wir interagieren, besser zu verstehen.
Fazit: Der Whopper bleibt lecker (und der Big Mac auch)
Mein Fast-Food-Experiment hat keine bahnbrechenden Erkenntnisse gebracht. Aber es hat mir gezeigt, dass die Mitarbeiter von McDonalds in der Regel gelassener sind, als man vielleicht erwarten würde. Und dass es immer noch eine gute Idee ist, höflich und respektvoll zu sein, auch wenn man gerade seine Loyalität zu einem konkurrierenden Unternehmen bekennt. Und ja, der Whopper schmeckt immer noch gut. Aber der Big Mac auch. In diesem Sinne: Guten Appetit!