Heilfasten ist eine uralte Methode zur Reinigung und Regeneration des Körpers. Viele Menschen schätzen es als Möglichkeit, den Stoffwechsel anzukurbeln, Gewicht zu verlieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Doch bevor man sich in die eigentliche Fastenkur stürzt, steht ein oft unterschätzter, aber essentieller Schritt: die Abführung. In diesem Artikel erklären wir, warum die Darmentleerung vor dem Heilfasten so wichtig ist, welche Methoden es gibt und worauf du dabei achten solltest.
Warum Abführen vor dem Heilfasten unerlässlich ist
Die Abführung vor dem Heilfasten ist mehr als nur eine lästige Pflicht; sie ist die Grundlage für einen erfolgreichen und schonenden Fastenprozess. Stell dir deinen Körper wie ein Haus vor: Bevor du mit der Renovierung beginnst, räumst du auf, entfernst alten Müll und schaffst Platz für Neues. Genauso verhält es sich mit dem Körper. Während des Fastens werden Stoffwechselprodukte und Ablagerungen freigesetzt. Wenn der Darm jedoch nicht ausreichend entleert ist, können diese Substanzen im Körper verbleiben und unangenehme Symptome verursachen. Hier sind einige Gründe, warum das Abführen so wichtig ist:
- Entlastung des Körpers: Durch die Darmentleerung werden bereits vor dem eigentlichen Fastenbeginn Ballaststoffe, unverdaute Nahrungsreste und angesammelte Stoffwechselprodukte aus dem Körper entfernt. Dies entlastet den Darm und die Entgiftungsorgane (Leber, Nieren) erheblich.
- Verbesserung des Fastengefühls: Ein leerer Darm sorgt für ein leichteres und angenehmeres Gefühl während des Fastens. Blähungen, Völlegefühl und Unwohlsein, die durch die Zersetzung von Nahrungsresten im Darm entstehen können, werden vermieden.
- Reduzierung von Entgiftungserscheinungen: Während des Fastens werden Giftstoffe und Stoffwechselprodukte freigesetzt. Ein sauberer Darm kann diese Substanzen schneller und effizienter ausscheiden, wodurch unangenehme Entgiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Hautunreinheiten reduziert werden.
- Optimierung der Nährstoffaufnahme nach dem Fasten: Nach dem Fasten ist der Körper besonders empfänglich für Nährstoffe. Ein gereinigter Darm kann die Nährstoffe aus der Aufbaunahrung besser aufnehmen und verwerten.
- Steigerung des Fastenerfolgs: Eine gründliche Darmreinigung kann den gesamten Fastenprozess erleichtern und den Erfolg der Kur steigern. Viele Fastende berichten von einem besseren Wohlbefinden, mehr Energie und einer tieferen Erfahrung des Fastens.
Methoden zur Darmentleerung vor dem Heilfasten
Es gibt verschiedene Methoden, um den Darm vor dem Heilfasten zu entleeren. Die Wahl der geeigneten Methode hängt von den individuellen Bedürfnissen, Vorlieben und gesundheitlichen Voraussetzungen ab. Es ist ratsam, sich vorab von einem Arzt oder Fastenleiter beraten zu lassen. Hier sind einige gängige Methoden:
1. Glaubersalz
Glaubersalz (Natriumsulfat) ist ein stark wirksames Abführmittel, das den Darm schnell und gründlich entleert. Es bindet Wasser im Darm, wodurch das Stuhlvolumen erhöht und die Darmbewegung angeregt wird. Die Einnahme erfolgt in der Regel am Nachmittag oder Abend vor dem Fastenbeginn. Geschmacklich ist Glaubersalz nicht jedermanns Sache, daher kann es hilfreich sein, es mit etwas Zitronensaft zu verdünnen oder anschließend eine Scheibe Orange zu lutschen.
Wichtiger Hinweis: Glaubersalz ist nicht für jeden geeignet. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen oder Elektrolytstörungen sollten vor der Einnahme unbedingt ihren Arzt konsultieren.
2. Bittersalz
Bittersalz (Magnesiumsulfat) wirkt ähnlich wie Glaubersalz, ist aber etwas milder in seiner Wirkung. Auch hier wird Wasser im Darm gebunden und die Darmbewegung angeregt. Bittersalz kann eine gute Alternative für Menschen sein, die empfindlich auf Glaubersalz reagieren.
Wichtiger Hinweis: Auch bei Bittersalz gilt, dass Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen vor der Einnahme ihren Arzt konsultieren sollten. Insbesondere bei Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten.
3. Pflanzliche Abführmittel
Es gibt verschiedene pflanzliche Abführmittel, die zur Darmentleerung vor dem Heilfasten eingesetzt werden können. Dazu gehören beispielsweise:
- Sennesblätter: Sennesblätter enthalten Anthrachinone, die die Darmbewegung anregen. Sie sind in verschiedenen Tees und Präparaten erhältlich.
- Faulbaumrinde: Auch Faulbaumrinde enthält Anthrachinone und wirkt abführend.
- Rizinusöl: Rizinusöl ist ein sehr stark wirksames Abführmittel und sollte nur in Absprache mit einem Arzt oder Fastenleiter verwendet werden.
Pflanzliche Abführmittel sind in der Regel milder als Glaubersalz oder Bittersalz, können aber dennoch Nebenwirkungen wie Bauchkrämpfe oder Blähungen verursachen. Bei längerer Anwendung können sie zudem zu einer Abhängigkeit führen.
4. Einlauf
Ein Einlauf ist eine schonende Methode zur Darmentleerung, bei der Wasser in den Enddarm geleitet wird, um den Stuhl aufzuweichen und auszuspülen. Es gibt verschiedene Arten von Einläufen, z.B. mit lauwarmem Wasser, Kamillentee oder einer Salzlösung. Einläufe sind besonders gut geeignet für Menschen, die empfindlich auf Abführmittel reagieren oder unter Verstopfung leiden.
5. Colon-Hydro-Therapie
Die Colon-Hydro-Therapie ist eine professionelle Darmreinigung, bei der der gesamte Dickdarm mit gefiltertem Wasser gespült wird. Die Behandlung wird von speziell ausgebildeten Therapeuten durchgeführt und kann eine sehr gründliche und effektive Darmentleerung bewirken.
Worauf du bei der Abführung achten solltest
Unabhängig von der gewählten Methode gibt es einige wichtige Punkte, die du bei der Abführung vor dem Heilfasten beachten solltest:
- Konsultiere einen Arzt oder Fastenleiter: Vor allem bei Vorerkrankungen oder Unsicherheiten solltest du dich von einem Arzt oder Fastenleiter beraten lassen.
- Beachte die Dosierung: Halte dich genau an die empfohlene Dosierung des Abführmittels. Eine Überdosierung kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
- Trinke ausreichend Flüssigkeit: Während der Abführung solltest du viel Wasser oder ungesüßten Tee trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Plane ausreichend Zeit ein: Plane genügend Zeit für die Abführung ein, da du möglicherweise mehrfach die Toilette aufsuchen musst.
- Achte auf deinen Körper: Beobachte deinen Körper genau und höre auf seine Signale. Bei starken Beschwerden solltest du die Abführung abbrechen und einen Arzt aufsuchen.
- Leichte Kost vor der Abführung: Die Tage vor der Abführung solltest du dich leicht und ballaststoffarm ernähren, um den Darm zu entlasten.
Fazit
Die Abführung vor dem Heilfasten ist ein essentieller Schritt, der nicht unterschätzt werden sollte. Sie bereitet den Körper optimal auf die Fastenkur vor, entlastet die Entgiftungsorgane und kann den Fastenerfolg deutlich steigern. Wähle die für dich passende Methode und beachte die oben genannten Hinweise, um einen erfolgreichen und schonenden Fastenprozess zu gewährleisten. Denke daran, dass eine gute Vorbereitung die halbe Miete ist und dir ein positives und bereicherndes Fastenerlebnis ermöglichen kann.
