Herzlichen Glückwunsch, du hast einen neuen Job! Die Probezeit ist eine aufregende, aber auch unsichere Zeit. Du möchtest dich beweisen, einen guten Eindruck hinterlassen und zeigen, dass du die richtige Wahl für das Unternehmen bist. Was aber, wenn dich ausgerechnet jetzt eine Erkältung, Grippe oder Schlimmeres erwischt? Krank in der Probezeit zu sein, ist eine Situation, die viele Arbeitnehmer verunsichert. Schnell kommt die Angst auf, dass man als unzuverlässig gilt und den Job verliert. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du dich richtig verhältst, um deinen Job zu sichern und trotzdem auf deine Gesundheit zu achten.
Was ist die Probezeit und warum ist sie so wichtig?
Die Probezeit ist ein Zeitraum, der üblicherweise zu Beginn eines neuen Arbeitsverhältnisses vereinbart wird. Sie dient sowohl dem Arbeitgeber als auch dem Arbeitnehmer dazu, sich kennenzulernen und zu prüfen, ob die Zusammenarbeit langfristig passt. In dieser Zeit können beide Seiten das Arbeitsverhältnis mit einer kürzeren Frist kündigen, oft nur innerhalb von zwei Wochen. Die genaue Dauer der Probezeit ist im Arbeitsvertrag festgelegt und beträgt in Deutschland maximal sechs Monate.
Die Bedeutung der Probezeit liegt auf der Hand: Der Arbeitgeber möchte sehen, ob du die in dich gesetzten Erwartungen erfüllst, ob du ins Team passt und ob deine Fähigkeiten und Qualifikationen tatsächlich den Anforderungen der Stelle entsprechen. Für dich als Arbeitnehmer ist es eine Chance, das Unternehmen, die Aufgaben und die Kollegen kennenzulernen und zu entscheiden, ob dies der richtige Arbeitsplatz für dich ist.
Krank in der Probezeit: Ein echtes Dilemma
Die Vorstellung, während der Probezeit krank zu werden, ist für viele ein Albtraum. Du möchtest dich beweisen, zeigen, was du kannst, und dich als wertvolles Mitglied des Teams etablieren. Eine Krankheit kann diesen Plan durchkreuzen und Zweifel beim Arbeitgeber aufkommen lassen. Fragen wie „Ist er/sie wirklich belastbar?” oder „Fehlt er/sie oft?” können schnell im Raum stehen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass niemand gerne krank ist und dass es sich in den meisten Fällen um eine unverschuldete Situation handelt. Dennoch ist es entscheidend, wie du mit der Situation umgehst, um negative Konsequenzen zu vermeiden.
Die größten Fehler, die du vermeiden solltest
Ein falsches Verhalten während der Krankheit in der Probezeit kann tatsächlich dazu führen, dass du deinen Job verlierst. Hier sind einige der häufigsten Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest:
- Sich nicht krankmelden: Der größte Fehler ist, krank zur Arbeit zu gehen, obwohl du dich nicht wohlfühlst. Das gefährdet nicht nur deine eigene Gesundheit, sondern auch die deiner Kollegen. Außerdem bist du in krankem Zustand weniger produktiv und machst möglicherweise Fehler.
- Zu spät krankmelden: Melde dich so früh wie möglich krank. Am besten noch vor Arbeitsbeginn. Dein Arbeitgeber muss die Möglichkeit haben, sich auf deine Abwesenheit einzustellen.
- Sich gar nicht melden: Einfach nicht zur Arbeit erscheinen, ohne Bescheid zu sagen, ist ein absolutes No-Go und kann zu einer fristlosen Kündigung führen.
- Keine ärztliche Bescheinigung vorlegen: Ab dem ersten Krankheitstag ist in der Regel eine ärztliche Bescheinigung erforderlich. Informiere dich über die genauen Regelungen in deinem Unternehmen und halte dich daran.
- Den Chef übergehen: Melde dich immer bei deinem direkten Vorgesetzten krank. Er/Sie ist deine erste Anlaufstelle.
- Lügen: Gib niemals falsche Gründe für deine Krankheit an. Ehrlichkeit ist wichtig, auch wenn es unangenehm ist.
- Erreichbarkeit vermeiden: Ignoriere nicht die Anrufe oder E-Mails deines Arbeitgebers. Es ist wichtig, erreichbar zu sein, um eventuelle Fragen zu klären. (Aber übertreibe es nicht! Du bist krank und sollst dich erholen.)
- Gerüchte streuen: Sprich nicht schlecht über deinen Arbeitgeber oder deine Kollegen, während du krank bist. Das wirkt unprofessionell und unseriös.
- Sich zu früh zurückmelden: Gehe erst wieder zur Arbeit, wenn du wirklich gesund bist. Eine Verschleppung der Krankheit kann zu längeren Ausfallzeiten führen.
So verhältst du dich richtig: Der Leitfaden für den Ernstfall
Um die Situation so gut wie möglich zu meistern, befolge diese Schritte, wenn du in der Probezeit krank wirst:
- Krankmelden: Melde dich so früh wie möglich bei deinem direkten Vorgesetzten krank. Nutze dafür am besten das Telefon, um die Situation persönlich zu erklären. Eine E-Mail ist nur dann ausreichend, wenn du deinen Vorgesetzten telefonisch nicht erreichen kannst.
- Klare Kommunikation: Erkläre kurz und präzise, warum du krank bist und wie lange du voraussichtlich ausfallen wirst. Vermeide unnötige Details, aber sei ehrlich.
- Ärztliche Bescheinigung: Besorge dir so schnell wie möglich eine ärztliche Bescheinigung (Attest) und reiche sie fristgerecht bei deinem Arbeitgeber ein. Informiere dich über die genauen Fristen in deinem Unternehmen.
- Erreichbarkeit: Sei für deinen Arbeitgeber erreichbar, um eventuelle Fragen zu klären. Du musst aber nicht ständig online sein oder E-Mails beantworten. Achte auf deine Gesundheit und gönn dir Ruhe.
- Rücksprache halten: Wenn sich deine voraussichtliche Ausfalldauer ändert, informiere deinen Vorgesetzten umgehend.
- Rücksichtnahme: Biete an, Aufgaben zu delegieren oder Kollegen einzuarbeiten, um die Arbeitsbelastung während deiner Abwesenheit zu minimieren.
- Gesund werden: Konzentriere dich darauf, gesund zu werden. Ruhe dich aus, nimm deine Medikamente ein und befolge die Anweisungen deines Arztes.
- Rückkehr vorbereiten: Kurz vor deiner Rückkehr kannst du dich bei deinem Vorgesetzten erkundigen, ob es wichtige Informationen oder Änderungen gibt, die du kennen solltest.
- Motivation zeigen: Zeige nach deiner Rückkehr, dass du motiviert bist und dich schnell wieder in die Arbeit einbringst.
Rechtliche Aspekte: Was du wissen musst
Auch während der Probezeit hast du als Arbeitnehmer bestimmte Rechte. Dazu gehört das Recht auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Das bedeutet, dass du auch während deiner Krankheit dein Gehalt weiterbeziehst, allerdings erst nach einer Wartezeit von vier Wochen. Wenn du also innerhalb der ersten vier Wochen deiner Beschäftigung krank wirst, hast du keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung. In diesem Fall kannst du Krankengeld bei deiner Krankenkasse beantragen.
Eine Kündigung während der Krankheit ist grundsätzlich möglich, auch in der Probezeit. Allerdings darf die Krankheit nicht der einzige Grund für die Kündigung sein. Der Arbeitgeber muss andere Gründe vorweisen können, beispielsweise mangelnde Leistung oder fehlende Eignung für die Stelle. Eine Kündigung aufgrund von Krankheit gilt als diskriminierend und ist in vielen Fällen unwirksam.
Es ist wichtig, deine Rechte zu kennen und dich im Zweifelsfall von einem Anwalt oder einer Gewerkschaft beraten zu lassen.
Vorbeugung ist besser als Nachsorge: So stärkst du dein Immunsystem
Natürlich kannst du nicht jede Krankheit verhindern, aber du kannst dein Immunsystem stärken, um das Risiko zu minimieren. Hier sind einige Tipps:
- Gesunde Ernährung: Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
- Ausreichend Schlaf: Schlafmangel schwächt das Immunsystem. Sorge für ausreichend Schlaf (7-8 Stunden pro Nacht).
- Regelmäßige Bewegung: Sport und Bewegung stärken das Immunsystem und reduzieren Stress.
- Stress vermeiden: Stress ist ein großer Feind des Immunsystems. Versuche, Stress abzubauen und Entspannungstechniken zu erlernen.
- Hygiene: Wasche dir regelmäßig die Hände, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern.
- Vermeide Menschenansammlungen: Gerade in der Erkältungszeit solltest du Menschenansammlungen meiden, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren.
Fazit: Krank in der Probezeit – Kein Grund zur Panik!
Krank in der Probezeit zu sein, ist sicherlich keine ideale Situation, aber auch kein Grund zur Panik. Mit dem richtigen Verhalten kannst du die Situation meistern und deinen Job sichern. Wichtig ist, dass du dich so früh wie möglich krankmeldest, transparent kommunizierst, deine Pflichten erfüllst und dich auf deine Genesung konzentrierst. Zeige deinem Arbeitgeber, dass du verantwortungsbewusst und zuverlässig bist, auch wenn du krank bist. Dann steht einer erfolgreichen Fortsetzung deines Arbeitsverhältnisses nichts im Wege.
ARTIKELTITEL:
Krank in der Probezeit: Dieser Fehler kann dich den Job kosten – so verhältst du dich richtig!