Wasser ist Leben. Ein einfacher Satz, der die grundlegende Bedeutung dieses Elements für uns Menschen und unseren Planeten zusammenfasst. Wir nutzen es zum Trinken, Kochen, Waschen und für unzählige andere Anwendungen. Aber wie sauber ist das Wasser, das täglich aus unseren Hähnen kommt, wirklich? Und was kann ein Wasserfilter im eigenen Zuhause bewirken? Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile, die verschiedenen Arten von Filtern und hilft Ihnen, die richtige Entscheidung für Ihre Gesundheit und Ihren Geldbeutel zu treffen.
Warum überhaupt Wasser filtern? – Ein Blick in die Wasserleitung
Unser Trinkwasser unterliegt in Deutschland strengen Kontrollen. Die Wasserversorger gewährleisten eine hohe Qualität und führen regelmäßige Analysen durch. Dennoch kann es Gründe geben, über eine zusätzliche Filterung nachzudenken.
* **Verunreinigungen auf dem Weg zum Wasserhahn:** Das Wasser durchläuft auf seinem Weg vom Wasserwerk bis zum heimischen Hahn ein langes Netz aus Rohren. Diese können alt, korrodiert oder mit Ablagerungen versehen sein. Dadurch können Metalle wie Blei oder Kupfer ins Trinkwasser gelangen. Auch Keime oder Bakterien können, insbesondere bei Rohrbrüchen oder Wartungsarbeiten, in das System eindringen.
* **Geschmack und Geruch:** Chlor wird oft zur Desinfektion des Wassers eingesetzt. Auch wenn die Konzentration unbedenklich ist, kann es den Geschmack und Geruch des Wassers beeinträchtigen. Einige Menschen empfinden dies als unangenehm.
* **Härtegrad des Wassers:** Kalkhaltiges Wasser, auch hartes Wasser genannt, kann zu Ablagerungen in Haushaltsgeräten wie Wasserkochern, Kaffeemaschinen und Waschmaschinen führen. Ein Wasserfilter kann helfen, den Härtegrad zu reduzieren und die Lebensdauer dieser Geräte zu verlängern.
* **Pestizide und Medikamentenrückstände:** Trotz strenger Kontrollen können in geringen Mengen Pestizide oder Medikamentenrückstände im Trinkwasser vorhanden sein. Moderne Wasserfilter können diese Stoffe teilweise entfernen.
Die verschiedenen Arten von Wasserfiltern: Ein Überblick
Der Markt bietet eine Vielzahl von Wasserfiltern für den Hausgebrauch. Die Auswahl reicht von einfachen Kannenfiltern bis hin zu komplexen Anlagen, die fest in die Wasserleitung integriert werden. Hier ein Überblick über die gängigsten Typen:
* **Kannenfilter:** Der Klassiker für den Einstieg. Kannenfilter sind einfach in der Handhabung und relativ preiswert. Sie bestehen aus einer Kanne mit einem Filterkartusche. Das Wasser wird durch den Filter gegossen und dabei von Schwebstoffen, Chlor und Kalk befreit.
* *Vorteile:* Günstig, mobil, einfache Bedienung.
* *Nachteile:* Langsame Filterung, regelmäßiger Kartuschenwechsel erforderlich, begrenzte Filterleistung.
* **Wasserhahnfilter:** Diese Filter werden direkt am Wasserhahn befestigt. Sie sind schnell installiert und filtern das Wasser nur bei Bedarf.
* *Vorteile:* Schnelle Installation, Filterung bei Bedarf, oft mit Umschaltfunktion für gefiltertes und ungefiltertes Wasser.
* *Nachteile:* Reduzierter Wasserdruck, regelmäßiger Filterwechsel, weniger effektiv als andere Systeme.
* **Auftischfilter:** Diese Filter stehen neben der Spüle und werden über einen Schlauch mit dem Wasserhahn verbunden. Sie bieten in der Regel eine bessere Filterleistung als Kannen- und Wasserhahnfilter.
* *Vorteile:* Bessere Filterleistung als Kannen- und Wasserhahnfilter, einfache Installation.
* *Nachteile:* Benötigt Platz auf der Arbeitsfläche, etwas teurer als Kannen- und Wasserhahnfilter.
* **Untertischfilter:** Diese Filter werden unter der Spüle installiert und sind daher nicht sichtbar. Sie werden direkt an die Kaltwasserleitung angeschlossen und filtern das gesamte Wasser, das aus dem Hahn kommt.
* *Vorteile:* Unsichtbare Installation, hohe Filterleistung, komfortable Nutzung.
* *Nachteile:* Aufwendigere Installation, teurer als andere Systeme.
* **Umkehrosmoseanlagen:** Diese Anlagen gelten als die effektivsten Wasserfilter. Sie nutzen einen hohen Druck, um das Wasser durch eine semipermeable Membran zu pressen. Dadurch werden fast alle Verunreinigungen, einschließlich Bakterien, Viren, Pestizide und Medikamentenrückstände, entfernt.
* *Vorteile:* Höchste Filterleistung, entfernt fast alle Verunreinigungen.
* *Nachteile:* Hoher Anschaffungspreis, aufwendige Installation, produziert Abwasser, benötigt Strom.
Die Filtertechnologien: Was steckt drin?
Die verschiedenen Wasserfilter nutzen unterschiedliche Filtertechnologien, um das Wasser zu reinigen. Die gängigsten Technologien sind:
* **Aktivkohlefilter:** Aktivkohle ist ein poröses Material, das Verunreinigungen durch Adsorption bindet. Sie entfernt Chlor, organische Stoffe, Pestizide und Medikamentenrückstände.
* **Keramikfilter:** Keramikfilter bestehen aus einem feinen Keramikmaterial, das Schwebstoffe, Bakterien und Protozoen zurückhält.
* **Ionenaustauscher:** Ionenaustauscher tauschen bestimmte Ionen im Wasser gegen andere aus. Sie werden häufig zur Enthärtung des Wassers eingesetzt, indem sie Calcium- und Magnesiumionen gegen Natriumionen austauschen.
* **Umkehrosmosemembranen:** Umkehrosmosemembranen sind semipermeable Membranen, die nur Wassermoleküle durchlassen. Alle anderen Stoffe werden zurückgehalten.
Worauf Sie beim Kauf eines Wasserfilters achten sollten
Bevor Sie sich für einen Wasserfilter entscheiden, sollten Sie einige wichtige Faktoren berücksichtigen:
* **Wasserqualität:** Lassen Sie Ihr Trinkwasser testen, um zu erfahren, welche Verunreinigungen vorhanden sind und welche Art von Filter am besten geeignet ist.
* **Filterleistung:** Achten Sie auf die Filterleistung des Filters. Welche Stoffe werden entfernt? Wie hoch ist die Durchflussrate?
* **Filterwechsel:** Informieren Sie sich über die Häufigkeit des Filterwechsels und die Kosten für Ersatzfilter.
* **Installation:** Ist die Installation einfach oder benötigen Sie einen Fachmann?
* **Kosten:** Vergleichen Sie die Anschaffungskosten und die laufenden Kosten (Filterwechsel, Strom, Abwasser).
* **Zertifizierungen:** Achten Sie auf Zertifizierungen wie das DVGW-Zeichen, das die Einhaltung der deutschen Trinkwasserverordnung bestätigt.
Wasserfilter: Ein Kostenfaktor?
Die Anschaffungskosten für einen Wasserfilter können variieren, abhängig von der Art des Filters und der Filterleistung. Kannenfilter sind relativ günstig, während Umkehrosmoseanlagen teurer sind. Berücksichtigen Sie jedoch auch die laufenden Kosten für Filterwechsel und gegebenenfalls Strom und Abwasser.
Vergleichen Sie die Kosten für gefiltertes Wasser mit den Kosten für gekauftes Mineralwasser. In vielen Fällen kann ein Wasserfilter auf lange Sicht kostengünstiger sein.
Fazit: Lohnt sich ein Wasserfilter für zu Hause?
Ob sich ein Wasserfilter für Sie lohnt, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität haben, den Geschmack oder Geruch des Wassers verbessern möchten oder hartes Wasser haben, kann ein Wasserfilter eine sinnvolle Investition sein.
Informieren Sie sich gründlich über die verschiedenen Arten von Filtern und wählen Sie das System, das am besten zu Ihren Bedürfnissen und Ihrem Budget passt. Ein Wasserfilter kann Ihnen helfen, sauberes, schmackhaftes Wasser direkt aus dem Hahn zu genießen und Ihre Gesundheit zu schützen.