Kaum ein Küchengerät spaltet die Gemüter so sehr wie der Brita-Wasserfilter. Die einen schwören auf das gefilterte Wasser, loben den besseren Geschmack und das gute Gefühl, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Andere sehen in ihm ein unnötiges Plastikmonster, das nur Kosten verursacht und keinen wirklichen Mehrwert bietet. Wir tauchen tief in die Welt der Brita-Filter ein, beleuchten Vor- und Nachteile, geben Tipps zur Nutzung und beantworten die brennende Frage: Ist ein Brita-Filter sinnvoll oder überflüssig?
Was ist ein Brita-Filter und wie funktioniert er?
Der Brita-Filter ist ein Wasserfilter-System, das primär aus einem Kannenfilter und einer austauschbaren Filterkartusche besteht. Das Leitungswasser wird in die Kanne gefüllt und sickert durch die Filterkartusche in den unteren Bereich. Dabei werden verschiedene Substanzen herausgefiltert.
Die Filterkartuschen enthalten in der Regel eine Mischung aus:
- Aktivkohle: Sie wird aus natürlichen Materialien wie Kokosnussschalen gewonnen und bindet Chlor, Pestizide, Herbizide, Medikamentenrückstände und andere organische Verunreinigungen, die den Geschmack und Geruch des Wassers beeinträchtigen können.
- Ionenaustauscher: Diese entfernen Kalk und bestimmte Schwermetalle wie Blei und Kupfer aus dem Wasser. Dies reduziert die Wasserhärte und beugt Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten vor.
Die Kombination dieser Filtermedien sorgt für ein weicheres, klareres und geschmacklich angenehmeres Wasser. Aber ist das wirklich nötig?
Die Vorteile eines Brita-Filters
Die Nutzung eines Brita-Filters bietet eine Reihe von Vorteilen, die für viele Menschen ausschlaggebend sind:
- Verbesserter Geschmack und Geruch: Viele Menschen empfinden gefiltertes Wasser als schmackhafter, da Chlor und andere unerwünschte Stoffe entfernt werden.
- Reduzierung von Kalkablagerungen: Der Ionenaustauscher reduziert die Wasserhärte, was zu weniger Kalkablagerungen in Wasserkochern, Kaffeemaschinen und anderen Geräten führt. Das verlängert die Lebensdauer dieser Geräte und spart Energie.
- Reduzierung bestimmter Schadstoffe: Brita-Filter können bestimmte Schwermetalle und organische Verunreinigungen aus dem Wasser entfernen. Die Wirksamkeit hängt jedoch von der Art der Verunreinigung und dem Zustand der Filterkartusche ab.
- Komfort und Bequemlichkeit: Ein Brita-Filter ist einfach zu bedienen und erfordert keine Installation. Man hat jederzeit gefiltertes Wasser zur Hand.
- Umweltfreundlicher als Flaschenwasser: Wer regelmäßig Wasser in Flaschen kauft, kann mit einem Brita-Filter Plastikmüll reduzieren.
- Kostengünstiger als Flaschenwasser: Langfristig ist das Filtern mit einem Brita-Filter günstiger als der Kauf von Wasserflaschen.
Die Nachteile eines Brita-Filters
Neben den Vorteilen gibt es auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für oder gegen einen Brita-Filter berücksichtigt werden sollten:
- Kosten für Filterkartuschen: Die regelmäßige Anschaffung von Filterkartuschen verursacht laufende Kosten.
- Regelmäßiger Wechsel der Filterkartusche: Die Filterkartusche muss regelmäßig gewechselt werden, da sie sonst verkeimen kann und ihre Filterwirkung nachlässt. Die empfohlene Wechselhäufigkeit variiert je nach Modell und Wasserhärte, liegt aber meist bei 4 Wochen oder 100 Litern.
- Bakterienwachstum: In der Filterkartusche können sich Bakterien ansiedeln, wenn sie nicht regelmäßig gewechselt wird. Deshalb ist die Einhaltung der Wechselintervalle so wichtig.
- Keine vollständige Entfernung aller Schadstoffe: Brita-Filter entfernen nicht alle Schadstoffe aus dem Wasser. Einige Stoffe wie Nitrat werden beispielsweise kaum reduziert.
- Produktion von Plastikmüll: Auch wenn ein Brita-Filter umweltfreundlicher ist als Flaschenwasser, produziert er dennoch Plastikmüll in Form der verbrauchten Filterkartuschen. Es gibt Recyclingprogramme, aber nicht alle Kartuschen werden tatsächlich recycelt.
- Zeitaufwand: Das Filtern des Wassers dauert eine gewisse Zeit. Wer viel gefiltertes Wasser benötigt, muss die Kanne regelmäßig nachfüllen.
- Platzbedarf: Die Kanne nimmt Platz in der Küche oder im Kühlschrank ein.
Wie oft muss die Filterkartusche gewechselt werden?
Die empfohlene Wechselhäufigkeit der Filterkartusche ist entscheidend für die Wirksamkeit des Brita-Filters und die Vermeidung von Keimbildung. Brita selbst empfiehlt, die Filterkartusche alle 4 Wochen oder nach 100 Litern gefiltertem Wasser zu wechseln. Die genaue Angabe findet sich in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Modells. Einige neuere Modelle verfügen über eine elektronische Anzeige, die an den Filterwechsel erinnert.
Es gibt jedoch auch Faktoren, die die Wechselhäufigkeit beeinflussen können:
- Wasserhärte: Bei sehr hartem Wasser kann die Filterkartusche schneller verstopfen und muss häufiger gewechselt werden.
- Wasserqualität: Wenn das Leitungswasser stark verschmutzt ist, muss die Filterkartusche ebenfalls häufiger gewechselt werden.
- Nutzungshäufigkeit: Wer viel gefiltertes Wasser verbraucht, muss die Filterkartusche schneller wechseln, auch wenn die 4 Wochen noch nicht erreicht sind.
Es ist ratsam, sich an die Empfehlungen des Herstellers zu halten und im Zweifelsfall die Filterkartusche lieber etwas früher zu wechseln. Ein Zeichen dafür, dass die Filterkartusche gewechselt werden muss, kann ein langsamerer Durchfluss des Wassers oder eine Veränderung des Geschmacks sein.
Alternativen zum Brita-Filter
Neben dem Brita-Filter gibt es auch andere Möglichkeiten, Leitungswasser zu filtern oder die Wasserqualität zu verbessern:
- Tischwasserfilter anderer Hersteller: Es gibt zahlreiche Alternativen zum Brita-Filter von anderen Herstellern. Diese unterscheiden sich in Preis, Filterleistung und Design.
- Festinstallierte Wasserfilter: Diese Filter werden direkt an der Wasserleitung installiert und liefern gefiltertes Wasser aus einem separaten Wasserhahn. Sie sind in der Regel teurer als Tischwasserfilter, bieten aber eine höhere Filterleistung und müssen seltener gewartet werden.
- Umkehrosmoseanlagen: Diese Anlagen filtern das Wasser besonders gründlich und entfernen nahezu alle Schadstoffe. Sie sind jedoch teuer und verbrauchen viel Wasser.
- Abkochen des Wassers: Das Abkochen des Wassers tötet Bakterien ab und kann bestimmte Schadstoffe reduzieren. Es verbessert jedoch nicht den Geschmack oder die Wasserhärte.
- Leitungswasser direkt trinken: In Deutschland ist die Qualität des Leitungswassers in der Regel sehr gut. Oft ist es nicht notwendig, das Wasser zu filtern. Informiere dich aber unbedingt über die Wasserqualität in deiner Region.
Sinnvoll oder überflüssig: Die Entscheidung liegt bei dir
Ob ein Brita-Filter sinnvoll oder überflüssig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Qualität des Leitungswassers in deiner Region, deine persönlichen Vorlieben und deine Bereitschaft, Zeit und Geld in die Filterung zu investieren.
Wenn du in einer Region mit hartem Wasser lebst oder den Geschmack und Geruch deines Leitungswassers verbessern möchtest, kann ein Brita-Filter eine gute Option sein. Auch wenn du auf Plastikmüll verzichten und trotzdem nicht auf gefiltertes Wasser verzichten möchtest, kann ein Brita-Filter eine sinnvolle Alternative zu Flaschenwasser sein. Achte jedoch unbedingt darauf, die Filterkartuschen regelmäßig zu wechseln, um Keimbildung zu vermeiden.
Wenn du mit der Qualität deines Leitungswassers zufrieden bist und keine Probleme mit Kalkablagerungen hast, ist ein Brita-Filter möglicherweise überflüssig. Informiere dich am besten über die Wasserqualität in deiner Region und wäge die Vor- und Nachteile sorgfältig ab, bevor du eine Entscheidung triffst.
Persönliche Erfahrung und Umfrage
In unserem Team gehen die Meinungen über Brita-Filter auseinander. Einige schwören darauf, weil sie das Wasser als weicher und schmackhafter empfinden und die Reduzierung von Kalkablagerungen schätzen. Andere sehen keinen Unterschied zum ungefilterten Leitungswasser und empfinden den Aufwand für den Filterwechsel als lästig. Um ein breiteres Bild zu erhalten, haben wir eine kleine Umfrage gestartet:
Nutzt du einen Brita-Filter?
Wenn ja, wie oft wechselst du die Filterkartusche?
Die Antworten waren vielfältig: Ein Teil der Befragten wechselt die Filterkartusche wie empfohlen alle 4 Wochen, während andere den Wechsel hinauszögern, bis sie eine Veränderung des Geschmacks oder des Durchflusses feststellen. Einige nutzen den Brita-Filter nur gelegentlich, beispielsweise wenn sie Besuch haben oder das Wasser für die Zubereitung von Babynahrung benötigen. Diese unterschiedlichen Erfahrungen zeigen, dass die Nutzung eines Brita-Filters eine sehr individuelle Entscheidung ist.
Wir hoffen, dass dieser Artikel dir geholfen hat, die Vor- und Nachteile von Brita-Filtern besser zu verstehen und eine fundierte Entscheidung zu treffen. Egal, ob du dich für oder gegen einen Brita-Filter entscheidest, wichtig ist, dass du auf die Qualität deines Trinkwassers achtest und die für dich beste Lösung findest.