Klamotten, Kino, Konzerte – das Leben als Schüler kann teuer sein. Und oft reicht das Taschengeld einfach nicht aus, um alle Wünsche zu erfüllen. Da kommt die Idee auf, das Budget mit einem eigenen Minijob aufzubessern. Aber was genau bedeutet das, was darf man als Schüler überhaupt arbeiten und welche Regeln gilt es zu beachten? Keine Sorge, wir klären alle wichtigen Fragen rund um das Thema Schülerjob!
Warum ein Minijob als Schüler eine gute Idee sein kann
Ein Minijob ist mehr als nur eine Möglichkeit, das Taschengeld aufzustocken. Er bietet dir auch wertvolle Erfahrungen und bereitet dich auf die Zukunft vor. Hier sind einige Vorteile, die ein Schülerjob mit sich bringen kann:
- Finanzielle Unabhängigkeit: Du verdienst dein eigenes Geld und bist nicht mehr so stark auf das Taschengeld deiner Eltern angewiesen.
- Praktische Erfahrung: Du sammelst erste Berufserfahrung und lernst, mit Geld umzugehen.
- Selbstständigkeit: Du lernst, Verantwortung zu übernehmen und deine Zeit einzuteilen.
- Soziale Kompetenzen: Du arbeitest mit anderen Menschen zusammen und verbesserst deine Kommunikationsfähigkeiten.
- Einblick in verschiedene Berufsfelder: Du kannst verschiedene Jobs ausprobieren und herausfinden, was dir Spaß macht.
- Verbesserung der Karrierechancen: Berufserfahrung macht sich gut im Lebenslauf und kann dir später bei der Jobsuche helfen.
Was ist ein Minijob?
Ein Minijob, auch geringfügige Beschäftigung genannt, ist ein Arbeitsverhältnis, bei dem du nicht mehr als 538 Euro im Monat verdienst (Stand: 2024). Wichtig ist, dass du als Arbeitnehmer keine Sozialversicherungsbeiträge (Kranken-, Pflege-, Arbeitslosenversicherung) zahlen musst. Allerdings werden Rentenversicherungsbeiträge fällig, du kannst dich aber davon befreien lassen. Dein Arbeitgeber zahlt pauschale Beiträge zur Sozialversicherung.
Welche Jobs sind für Schüler geeignet?
Die Auswahl an Schülerjobs ist vielfältig. Hier sind einige beliebte Möglichkeiten:
- Nachhilfe geben: Wenn du in bestimmten Fächern gut bist, kannst du jüngeren Schülern Nachhilfe geben.
- Babysitten: Viele Eltern suchen zuverlässige Babysitter, besonders abends oder am Wochenende.
- Zeitungen austragen: Ein klassischer Schülerjob, bei dem du regelmäßig Zeitungen verteilst.
- Aushilfe im Einzelhandel: Du kannst Regale einräumen, Kunden bedienen oder an der Kasse arbeiten.
- Gastronomie: Kellnern, Abspülen oder in der Küche helfen sind typische Aufgaben in der Gastronomie.
- Gartenarbeit: Rasen mähen, Unkraut jäten oder Blumen pflanzen sind saisonale Jobs, die besonders im Sommer gefragt sind.
- Promotionjobs: Du verteilst Flyer oder gibst Produktproben aus.
- Helfer bei Veranstaltungen: Du unterstützt bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen.
- Tierbetreuung: Gassi gehen mit Hunden oder Katzen füttern sind beliebte Aufgaben für Tierliebhaber.
- Online-Umfragen: Du füllst online Fragebögen aus und wirst dafür bezahlt.
Wichtige Regeln und Gesetze für Schülerjobs
Der Gesetzgeber hat bestimmte Regeln und Gesetze festgelegt, die du bei einem Schülerjob beachten musst. Diese dienen deinem Schutz und stellen sicher, dass deine Ausbildung nicht unter der Arbeit leidet.
Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG)
Das Jugendarbeitsschutzgesetz ist das wichtigste Gesetz für dich als jugendlichen Arbeitnehmer. Es regelt unter anderem:
- Alter: Grundsätzlich darfst du ab 13 Jahren mit Zustimmung deiner Eltern arbeiten. Allerdings sind die Möglichkeiten für 13- und 14-Jährige stark eingeschränkt. Ab 15 Jahren gelten etwas lockerere Regeln.
- Arbeitszeiten:
- 13- und 14-Jährige dürfen maximal 2 Stunden pro Tag arbeiten, und zwar nur leichte Tätigkeiten wie Babysitten oder Nachhilfe geben. Die Arbeit muss zwischen 8 und 18 Uhr liegen und darf nicht während der Schulzeit stattfinden.
- Ab 15 Jahren darfst du während der Schulzeit maximal 8 Stunden pro Tag und 40 Stunden pro Woche arbeiten. Die Arbeitszeit muss in der Regel zwischen 6 und 20 Uhr liegen.
- An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen darfst du grundsätzlich nicht arbeiten. Es gibt aber Ausnahmen, z.B. in der Gastronomie oder im Krankenhaus.
- Pausen:
- Bei einer Arbeitszeit von mehr als 4,5 Stunden hast du Anspruch auf mindestens 30 Minuten Pause.
- Bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden hast du Anspruch auf mindestens 60 Minuten Pause.
- Urlaub: Du hast Anspruch auf bezahlten Urlaub. Die genaue Anzahl der Urlaubstage hängt von deinem Alter ab.
- Beschäftigungsverbote: Du darfst keine gefährlichen Arbeiten verrichten, die deine Gesundheit oder Entwicklung gefährden könnten. Dazu gehören beispielsweise schwere körperliche Arbeit, Arbeiten mit gefährlichen Stoffen oder Arbeiten unter starkem Zeitdruck.
Die Zustimmung deiner Eltern
Bevor du einen Schülerjob annimmst, brauchst du die Zustimmung deiner Eltern. Sie müssen den Arbeitsvertrag unterschreiben und sicherstellen, dass die Arbeit nicht deine schulischen Leistungen beeinträchtigt. Deine Eltern haben auch das Recht, den Job zu kündigen, wenn sie der Meinung sind, dass er dir nicht guttut.
Der Arbeitsvertrag
Lass dir von deinem Arbeitgeber einen schriftlichen Arbeitsvertrag geben. Darin sollten alle wichtigen Punkte geregelt sein, wie z.B.:
- Deine Aufgaben
- Deine Arbeitszeiten
- Dein Lohn
- Deine Urlaubsanspruch
- Die Kündigungsfristen
Lies den Arbeitsvertrag sorgfältig durch, bevor du ihn unterschreibst. Wenn du etwas nicht verstehst, frage deinen Arbeitgeber oder deine Eltern um Rat.
Wo finde ich einen Minijob?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Schülerjob zu finden:
- Online-Jobbörsen: Auf Portalen wie Indeed, StepStone oder Jobmensa findest du viele Angebote für Minijobs.
- Aushänge in Supermärkten und Geschäften: Oft hängen in Supermärkten, Bäckereien oder Restaurants Zettel mit Jobangeboten aus.
- Freunde und Bekannte fragen: Vielleicht kennt jemand einen Arbeitgeber, der gerade Aushilfen sucht.
- Initiativbewerbung: Frage direkt bei Unternehmen nach, ob sie Aushilfen suchen, auch wenn gerade keine Stelle ausgeschrieben ist.
- Schwarzes Brett in der Schule: Oft hängen am Schwarzen Brett der Schule Jobangebote von lokalen Unternehmen aus.
Tipps für die Bewerbung
Auch für einen Schülerjob solltest du dich ordentlich bewerben. Hier sind einige Tipps:
- Sei pünktlich zum Vorstellungsgespräch.
- Sei freundlich und motiviert.
- Bereite dich auf Fragen vor: Warum möchtest du den Job? Was kannst du besonders gut?
- Kleide dich angemessen: Wähle saubere und ordentliche Kleidung.
- Frage nach, wenn dir etwas unklar ist.
Steuern und Sozialversicherung bei Minijobs
Wie bereits erwähnt, sind deine Einkünfte aus einem Minijob in der Regel sozialversicherungsfrei. Dein Arbeitgeber zahlt pauschale Beiträge zur Sozialversicherung. Du selbst kannst dich von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen, solltest dir aber gut überlegen, ob du das wirklich möchtest. Die Beiträge zur Rentenversicherung sind gering und sichern dir später im Leben eine höhere Rente.
Bezüglich der Steuern gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder dein Arbeitgeber zahlt eine pauschale Lohnsteuer oder du gibst deine Steueridentifikationsnummer an und wirst ganz normal über deine Lohnsteuerkarte abgerechnet. Da du als Schüler meist wenig oder gar keine anderen Einkünfte hast, bekommst du die gezahlte Lohnsteuer in der Regel im Rahmen deiner Einkommensteuererklärung zurück.
Fazit: Ein Minijob als Schüler kann sich lohnen
Ein Minijob ist eine tolle Möglichkeit, das Taschengeld aufzubessern, erste Berufserfahrung zu sammeln und sich auf die Zukunft vorzubereiten. Achte aber darauf, dass du die gesetzlichen Bestimmungen einhältst und deine schulischen Leistungen nicht unter der Arbeit leiden. Mit der richtigen Planung und Organisation kann ein Schülerjob eine wertvolle Erfahrung sein, die dir im Leben weiterhilft.