Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen – ideale Bedingungen, um mit dem Pedelec, E-Bike oder E-Scooter eine Runde zu drehen. Doch Vorsicht! Was viele nicht wissen: Auch für diese Fahrzeuge gelten strenge Regeln, insbesondere im Hinblick auf Alkohol. Und auch ein neues Verkehrszeichen sorgt für Verwirrung. In diesem Artikel klären wir auf, was Sie unbedingt wissen müssen, um hohe Bußgelder zu vermeiden und sicher unterwegs zu sein.
Alkohol am Steuer: Auch für E-Fahrzeuge tabu!
Viele denken, dass die Promillegrenzen nur für Autofahrer gelten. Das ist ein Irrtum! Auch auf dem Fahrrad, Pedelec, E-Bike oder E-Scooter dürfen Sie nicht alkoholisiert unterwegs sein. Die Gesetze sind hier sogar noch strenger als beim Autofahren.
Die Promillegrenzen im Überblick:
- Fahrrad: Ab 1,6 Promille gilt man als absolut fahruntüchtig und begeht eine Straftat. Auch bei geringeren Werten (ab 0,3 Promille) kann es zu Konsequenzen kommen, wenn man auffällig fährt (z.B. Schlangenlinien, unsicherer Fahrstil).
- Pedelec (bis 25 km/h): Hier gelten die gleichen Regeln wie für Fahrräder. Das bedeutet: Ab 1,6 Promille Straftat, ab 0,3 Promille bei Auffälligkeiten drohen Konsequenzen.
- E-Bike (über 25 km/h): E-Bikes, die schneller als 25 km/h fahren oder eine Anfahrhilfe über 6 km/h haben, werden rechtlich wie Mofas behandelt. Hier gilt die 0,5-Promille-Grenze wie beim Autofahren. Bei 0,5 bis 1,09 Promille drohen Bußgelder, Punkte in Flensburg und Fahrverbote. Ab 1,1 Promille liegt eine Straftat vor.
- E-Scooter: Für E-Scooter gelten die gleichen Regeln wie für Autos: 0,5-Promille-Grenze, ab 1,1 Promille Straftat.
Warum sind die Grenzen so streng?
Auch wenn E-Bikes und E-Scooter kleiner und wendiger erscheinen als Autos, bergen sie dennoch Gefahren. Alkohol beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit, das Gleichgewicht und die Konzentration – alles Faktoren, die für eine sichere Fahrt unerlässlich sind. Ein Sturz oder Unfall mit einem E-Bike kann schwere Verletzungen zur Folge haben, sowohl für den Fahrer als auch für andere Verkehrsteilnehmer.
Welche Strafen drohen?
Die Strafen bei Alkoholfahrten mit E-Bikes und E-Scootern sind empfindlich. Sie reichen von hohen Bußgeldern über Punkte in Flensburg bis hin zum Fahrverbot oder sogar dem Entzug der Fahrerlaubnis. Bei einer Straftat kann es sogar zu einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe kommen. Zudem kann die Versicherung im Falle eines Unfalls die Leistungen kürzen oder verweigern.
Tipp: Lassen Sie Ihr E-Bike oder Ihren E-Scooter lieber stehen, wenn Sie Alkohol getrunken haben. Buchen Sie ein Taxi, nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel oder lassen Sie sich von einem nüchternen Freund nach Hause fahren.
Neues Verkehrszeichen: Was bedeutet das blaue E-Roller-Schild?
Seit einiger Zeit tauchen vermehrt blaue Verkehrszeichen mit einem E-Roller-Symbol auf. Was bedeuten diese Schilder und wo sind sie zu finden?
Dieses Verkehrszeichen (Zusatzzeichen 1022-12) dient zur Kennzeichnung von Parkflächen, die speziell für E-Roller (also E-Scooter) reserviert sind. Es ist oft in Kombination mit dem Parken-Schild (Zeichen 314) angebracht.
Was bedeutet das für E-Scooter-Fahrer?
Wenn Sie einen E-Scooter fahren, dürfen Sie Ihr Fahrzeug auf diesen gekennzeichneten Flächen abstellen. Das Parken auf diesen Flächen ist für andere Fahrzeuge (z.B. Autos, Fahrräder) in der Regel nicht erlaubt.
Was passiert, wenn ich meinen E-Scooter falsch parke?
Wer seinen E-Scooter außerhalb der gekennzeichneten Flächen oder regelwidrig parkt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Die Höhe des Bußgeldes ist je nach Stadt oder Gemeinde unterschiedlich. Achten Sie also darauf, Ihr Fahrzeug ordnungsgemäß abzustellen, um unnötige Kosten zu vermeiden.
Wo finde ich diese Parkflächen?
Die Kommunen sind dafür verantwortlich, die Parkflächen für E-Scooter auszuweisen. Sie finden diese Flächen häufig in der Nähe von Bahnhöfen, Haltestellen, Einkaufszentren oder in belebten Innenstadtbereichen. Achten Sie auf die entsprechenden Schilder.
Weitere wichtige Regeln für Pedelec, E-Bike und E-Scooter
Neben den Alkoholbestimmungen und dem neuen Verkehrszeichen gibt es noch weitere wichtige Regeln, die Sie als Fahrer eines Pedelecs, E-Bikes oder E-Scooters beachten sollten:
- Helmpflicht: Für E-Bikes, die schneller als 25 km/h fahren, besteht Helmpflicht. Auch wenn es keine allgemeine Helmpflicht für Pedelecs oder E-Scooter gibt, wird das Tragen eines Helms aus Sicherheitsgründen dringend empfohlen.
- Führerschein: Für E-Bikes, die schneller als 25 km/h fahren, ist ein Führerschein der Klasse AM erforderlich. Für Pedelecs und E-Scooter ist kein Führerschein notwendig.
- Versicherung: E-Scooter benötigen eine Haftpflichtversicherung. Diese wird durch eine Versicherungsplakette am Fahrzeug nachgewiesen. E-Bikes, die schneller als 25 km/h fahren, benötigen ebenfalls eine Versicherung. Für Pedelecs ist keine Versicherungspflicht.
- Radwege: Pedelecs und Fahrräder müssen grundsätzlich Radwege benutzen, sofern vorhanden. E-Scooter dürfen Radwege benutzen, wenn keine Radwege vorhanden sind, dürfen sie auf die Straße ausweichen.
- Beleuchtung: Pedelecs, E-Bikes und E-Scooter müssen mit einer funktionierenden Beleuchtung ausgestattet sein. Dies gilt auch tagsüber.
- Technische Anforderungen: Achten Sie darauf, dass Ihr Pedelec, E-Bike oder E-Scooter den technischen Anforderungen entspricht (z.B. Bremsen, Klingel, Reflektoren).
- Beförderung von Personen: Die Beförderung von Personen auf E-Scootern ist in der Regel nicht erlaubt. Auf Pedelecs und E-Bikes dürfen Kinder in einem entsprechenden Kindersitz mitgenommen werden.
Fazit
E-Bikes, Pedelecs und E-Scooter sind eine tolle Möglichkeit, umweltschonend und flexibel unterwegs zu sein. Damit die Fahrt jedoch nicht zum teuren Vergnügen wird, sollten Sie sich unbedingt mit den geltenden Regeln vertraut machen. Insbesondere beim Thema Alkohol sollten Sie kein Risiko eingehen. Und achten Sie auf das neue Verkehrszeichen für E-Roller-Parkflächen, um unnötige Bußgelder zu vermeiden. Nur so können Sie die Vorzüge der Elektromobilität sicher und entspannt genießen!