Der Patch, der alles schlimmer macht: Was tun, wenn Windows-Updates Probleme verursachen?

Windows Updates sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sollen sie unser System sicherer und stabiler machen, indem sie Sicherheitslücken schließen, Fehler beheben und neue Funktionen hinzufügen. Andererseits können sie auch unerwartete Probleme verursachen, die von kleineren Ärgernissen bis hin zu schwerwiegenden Systemabstürzen reichen. Wer kennt es nicht: Gerade wurde das Update installiert, und plötzlich spinnt der Drucker, das Internet ist quälend langsam, oder gar der „Blue Screen of Death” grüsst. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, was zu tun ist, wenn ein Windows Update Ihr System eher verschlimmbessert als verbessert.

Warum Windows Updates Probleme verursachen

Es gibt mehrere Gründe, warum Windows Updates Probleme verursachen können:

• Inkompatibilität mit Hardware oder Software: Updates sind nicht immer mit jeder Hardware- und Softwarekonfiguration getestet. Dies kann zu Konflikten führen, insbesondere bei älteren Geräten oder seltener verwendeter Software.
• Fehlerhafte Updates: Trotz umfangreicher Tests können sich Fehler in Updates einschleichen. Diese Fehler können zu Instabilität, Abstürzen oder Fehlfunktionen führen.
• Treiberprobleme: Windows Updates können auch Treiber aktualisieren. Wenn ein neuer Treiber fehlerhaft ist, kann er Probleme mit dem zugehörigen Gerät verursachen, z. B. mit der Grafikkarte, dem Netzwerkadapter oder dem Drucker.
• Installationsfehler: Während der Installation eines Updates können Fehler auftreten, die zu beschädigten Systemdateien oder einer unvollständigen Installation führen.

Erste Schritte bei Problemen nach einem Update

Wenn nach einem Windows Update Probleme auftreten, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

1. Ruhe bewahren: Panik hilft nicht weiter. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um das Problem zu analysieren und zu dokumentieren. Welche Fehlermeldungen erhalten Sie? Wann tritt das Problem auf? Welche Programme sind betroffen?
2. Neustart des Computers: Ein einfacher Neustart kann oft kleinere Probleme beheben.
3. Überprüfen der Windows Update-Historie: Gehen Sie zu „Einstellungen” -> „Update & Sicherheit” -> „Windows Update” -> „Updateverlauf anzeigen”. Hier können Sie sehen, welche Updates installiert wurden. Notieren Sie sich das Datum und die KB-Nummer des zuletzt installierten Updates.
4. Systemwiederherstellung: Die Systemwiederherstellung ist ein mächtiges Werkzeug, um Ihr System auf einen früheren Zustand zurückzusetzen, bevor das problematische Update installiert wurde.
   • Suchen Sie im Startmenü nach „Systemwiederherstellungspunkt erstellen”.
   • Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung…”.
   • Wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt aus, der vor der Installation des Updates erstellt wurde.
   • Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Das Problemupdate deinstallieren

Wenn die Systemwiederherstellung das Problem nicht behebt, können Sie versuchen, das problematische Update zu deinstallieren:

1. Gehen Sie zu „Einstellungen” -> „Update & Sicherheit” -> „Windows Update” -> „Updateverlauf anzeigen”.
2. Klicken Sie auf „Updates deinstallieren”.
3. Suchen Sie das Update, das Sie deinstallieren möchten, anhand des Datums und der KB-Nummer, die Sie in der Update-Historie notiert haben.
4. Klicken Sie auf das Update und wählen Sie „Deinstallieren”.
5. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm und starten Sie Ihren Computer neu.

Wichtig: Nach der Deinstallation eines Updates wird Windows Update versuchen, es erneut zu installieren. Um dies zu verhindern, können Sie das Update vorübergehend blockieren. Wir zeigen weiter unten, wie das geht.

Treiber aktualisieren oder zurücksetzen

Wenn das Problem mit einem bestimmten Gerät zusammenhängt (z. B. Grafikkarte, Netzwerkadapter, Drucker), kann es hilfreich sein, den zugehörigen Treiber zu aktualisieren oder zurückzusetzen:

• Treiber aktualisieren:
  1. Suchen Sie im Startmenü nach „Geräte-Manager”.
  2. Suchen Sie das Gerät, das Probleme verursacht.
  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät und wählen Sie „Treiber aktualisieren”.
  4. Wählen Sie „Automatisch nach Treibern suchen” oder „Auf dem Computer nach Treibern suchen”, wenn Sie bereits einen Treiber heruntergeladen haben.
• Treiber zurücksetzen (Rollback):
  1. Suchen Sie im Startmenü nach „Geräte-Manager”.
  2. Suchen Sie das Gerät, das Probleme verursacht.
  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät und wählen Sie „Eigenschaften”.
  4. Gehen Sie zum Tab „Treiber”.
  5. Wenn die Option „Vorheriger Treiber” verfügbar ist, klicken Sie darauf.
  6. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Wie man Windows Updates vorübergehend blockiert

Manchmal ist es die beste Lösung, ein problematisches Update vorerst zu blockieren, bis Microsoft eine korrigierte Version veröffentlicht hat. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Windows Updates zu blockieren:

• Offizielles Tool von Microsoft: Microsoft bietet ein offizielles Tool namens „Show or hide updates” an, mit dem Sie Updates blockieren können. Sie können es von der Microsoft-Website herunterladen.
• Dienst „Windows Update” deaktivieren (nicht empfohlen): Sie können den Windows Update-Dienst deaktivieren, dies ist jedoch nicht empfehlenswert, da Sie dadurch wichtige Sicherheitsupdates verpassen.
• Über die Gruppenrichtlinien (nur für Windows Pro und höher):
  1. Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie „gpedit.msc” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
  2. Gehen Sie zu „Computerkonfiguration” -> „Administrative Vorlagen” -> „Windows-Komponenten” -> „Windows Update„.
  3. Suchen Sie nach der Einstellung „Automatische Updates konfigurieren” und doppelklicken Sie darauf.
  4. Wählen Sie „Aktiviert” und unter „Automatische Updates konfigurieren” wählen Sie eine Option aus, die nicht automatisch Updates installiert (z. B. „Benachrichtigung zum Herunterladen und zur Installation”).

Präventive Maßnahmen: Wie man Probleme mit Windows Updates vermeidet

Es gibt einige präventive Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko von Problemen mit Windows Updates zu minimieren:

• Regelmäßige Backups erstellen: Sichern Sie regelmäßig Ihre wichtigen Daten. Im Falle eines Problems können Sie Ihr System so schnell wiederherstellen.
• Warten Sie mit der Installation von Updates: Geben Sie anderen Benutzern Zeit, die Updates zu testen. Lesen Sie Foren und Blogs, um zu sehen, ob es Berichte über Probleme gibt.
• Kompatibilität prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Hardware und Software mit der neuesten Windows-Version kompatibel sind.
• Treiber aktuell halten: Aktualisieren Sie Ihre Treiber regelmäßig, auch wenn es keine Probleme gibt.
• Sauberes System halten: Halten Sie Ihr System sauber von unnötigen Programmen und Dateien. Dies kann dazu beitragen, Konflikte zu vermeiden.

Wann man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte

Wenn Sie mit den oben genannten Schritten das Problem nicht beheben können, oder wenn Sie sich mit den technischen Aspekten überfordert fühlen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener IT-Techniker kann das Problem diagnostizieren und beheben, ohne Ihr System weiter zu beschädigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Windows Updates zwar wichtig für die Sicherheit und Stabilität Ihres Systems sind, aber auch Probleme verursachen können. Wenn Sie nach einem Update Probleme haben, bleiben Sie ruhig, analysieren Sie das Problem und gehen Sie die oben genannten Schritte durch. Mit etwas Glück können Sie das Problem selbst beheben. Und denken Sie daran: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Regelmäßige Backups und ein sauberes System können das Risiko von Problemen mit Windows Updates erheblich reduzieren.