Kennen Sie das? Sie haben eine wichtige Präsentation fertiggestellt, ein hochauflösendes Video geschnitten oder unzählige Fotos für Freunde und Familie sortiert und wollen diese nun per E-Mail versenden. Doch dann kommt die frustrierende Meldung: „Anhang zu groß”. E-Mail-Provider setzen oft strenge Größenbeschränkungen für Anhänge, was das Teilen großer Dateien unnötig kompliziert macht. Aber keine Sorge! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie riesige Dateien absolut kostenlos verschicken und teilen können, ohne sich mit nervigen Beschränkungen herumschlagen zu müssen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die besten und einfachsten Methoden dafür.
Warum sind E-Mail-Anhänge begrenzt?
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum E-Mail-Provider überhaupt Beschränkungen für Dateianhänge auferlegen. Die Gründe sind vielfältig:
- Serverlast: Große Dateien beanspruchen viel Speicherplatz auf den Servern des E-Mail-Anbieters. Das Versenden und Empfangen dieser Dateien kann die Serverlast erhöhen und die Geschwindigkeit für alle Nutzer beeinträchtigen.
- Sicherheit: Große Dateien können potenziell Viren oder andere Schadsoftware enthalten. Das Scannen dieser Dateien auf Malware ist ressourcenintensiv.
- Netzwerkbandbreite: Das Versenden und Empfangen großer Dateien verbraucht viel Netzwerkbandbreite. Dies kann besonders für Nutzer mit langsameren Internetverbindungen problematisch sein.
- Speicherplatzbegrenzung: Die meisten E-Mail-Anbieter bieten nur begrenzten Speicherplatz für jeden Benutzer. Große Anhänge würden diesen Speicherplatz schnell auffüllen.
Die typische Größenbeschränkung für E-Mail-Anhänge liegt zwischen 10 MB und 25 MB. Das mag für Textdokumente und kleinere Bilder ausreichen, aber für Videos, hochauflösende Fotos oder umfangreiche Präsentationen ist das viel zu wenig.
Kostenlose Alternativen zum E-Mail-Anhang
Glücklicherweise gibt es zahlreiche kostenlose und einfache Alternativen, um diese Beschränkungen zu umgehen und große Dateien problemlos zu teilen. Hier sind einige der beliebtesten Optionen:
1. Cloud-Speicher-Dienste
Cloud-Speicher-Dienste wie Google Drive, Dropbox, OneDrive und iCloud Drive sind eine ausgezeichnete Wahl zum Teilen großer Dateien. Sie laden die Datei einfach in den Cloud-Speicher hoch und erstellen dann einen Freigabelink, den Sie per E-Mail oder auf anderem Wege an den Empfänger senden können. Der Empfänger kann die Datei dann direkt aus dem Cloud-Speicher herunterladen, ohne dass diese an eine E-Mail angehängt werden muss.
So funktioniert es am Beispiel von Google Drive:
- Melden Sie sich bei Ihrem Google Drive-Konto an.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche „Neu” und wählen Sie „Datei hochladen” oder „Ordner hochladen”.
- Wählen Sie die Datei oder den Ordner aus, die Sie teilen möchten.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die hochgeladene Datei oder den Ordner und wählen Sie „Freigeben”.
- Geben Sie die E-Mail-Adressen der Personen ein, mit denen Sie die Datei teilen möchten, oder erstellen Sie einen Freigabelink, den Sie kopieren und einfügen können.
- Legen Sie die Berechtigungen für die Empfänger fest (z. B. „Anzeigen” oder „Bearbeiten”).
- Klicken Sie auf „Senden”.
Die Schritte sind bei den anderen Cloud-Speicher-Diensten ähnlich. Der Vorteil von Cloud-Speicher-Diensten ist, dass Sie nicht nur große Dateien teilen können, sondern auch Ihre Dateien sicher in der Cloud speichern und von überall aus darauf zugreifen können.
2. File-Sharing-Dienste
Es gibt auch spezialisierte File-Sharing-Dienste wie WeTransfer, Send Anywhere und Filemail, die speziell für das Versenden großer Dateien entwickelt wurden. Diese Dienste sind in der Regel sehr einfach zu bedienen: Sie laden die Datei hoch, geben die E-Mail-Adresse des Empfängers ein und der Dienst sendet eine E-Mail mit einem Download-Link an den Empfänger.
So funktioniert es am Beispiel von WeTransfer:
- Besuchen Sie die WeTransfer-Website (www.wetransfer.com).
- Klicken Sie auf die Schaltfläche „+ Dateien hinzufügen”.
- Wählen Sie die Datei oder die Dateien aus, die Sie senden möchten.
- Geben Sie die E-Mail-Adresse des Empfängers ein.
- Geben Sie Ihre eigene E-Mail-Adresse ein.
- Fügen Sie eine optionale Nachricht hinzu.
- Klicken Sie auf „Übertragen”.
Die kostenlose Version von WeTransfer ermöglicht in der Regel das Versenden von Dateien bis zu einer bestimmten Größe (z.B. 2 GB). Für größere Dateien oder zusätzliche Funktionen bieten diese Dienste oft kostenpflichtige Premium-Versionen an.
3. Komprimierung von Dateien (ZIP-Dateien)
Bevor Sie zu einer der oben genannten Alternativen greifen, können Sie versuchen, die Dateigröße durch Komprimierung zu reduzieren. Dies funktioniert besonders gut bei Dateien, die viele redundante Daten enthalten, wie z.B. Bilder, Videos oder Dokumente. Das gängigste Format für die Komprimierung ist das ZIP-Format.
So erstellen Sie eine ZIP-Datei:
Unter Windows:
- Markieren Sie die Dateien und Ordner, die Sie komprimieren möchten.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die markierten Elemente.
- Wählen Sie „Senden an” und dann „ZIP-komprimierter Ordner”.
- Ein neuer ZIP-Ordner wird erstellt, der die komprimierten Dateien enthält.
Unter macOS:
- Markieren Sie die Dateien und Ordner, die Sie komprimieren möchten.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die markierten Elemente.
- Wählen Sie „Komprimieren”.
- Eine neue ZIP-Datei wird erstellt, die die komprimierten Dateien enthält.
Das Komprimieren von Dateien kann die Dateigröße erheblich reduzieren, sodass sie möglicherweise doch noch als E-Mail-Anhang versendet werden können. Beachten Sie jedoch, dass das Komprimieren nicht bei allen Dateitypen gleich gut funktioniert. Dateien, die bereits komprimiert sind (z.B. JPEG-Bilder oder MP3-Audiodateien), lassen sich in der Regel nicht mehr wesentlich weiter komprimieren.
4. Video-Plattformen
Wenn Sie große Videodateien teilen möchten, sind Video-Plattformen wie YouTube, Vimeo oder auch private Cloud-Speicher-Optionen ideal. Sie können das Video auf die Plattform hochladen und dann einen Link zu dem Video an den Empfänger senden. Bei YouTube können Sie das Video entweder öffentlich, nicht gelistet (nur mit Link sichtbar) oder privat (nur für bestimmte Personen sichtbar) hochladen. Vimeo bietet ähnliche Optionen.
Dies ist eine besonders gute Option, wenn Sie das Video mit mehreren Personen teilen möchten oder wenn das Video auch später noch zugänglich sein soll.
Worauf Sie beim Versenden großer Dateien achten sollten
Unabhängig davon, welche Methode Sie zum Versenden großer Dateien wählen, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten:
- Sicherheit: Achten Sie darauf, dass der Dienst, den Sie verwenden, eine sichere Verbindung (HTTPS) verwendet und Ihre Daten verschlüsselt.
- Datenschutz: Lesen Sie die Datenschutzbestimmungen des Dienstes sorgfältig durch, um sicherzustellen, dass Ihre Daten nicht für unerwünschte Zwecke verwendet werden.
- Virenscan: Scannen Sie die Dateien vor dem Hochladen und Versenden auf Viren oder andere Schadsoftware.
- Benachrichtigung: Informieren Sie den Empfänger über den bevorstehenden Download und die Größe der Datei, damit er sich darauf einstellen kann.
- Gültigkeit des Links: Einige Dienste bieten nur eine begrenzte Gültigkeit für die Download-Links. Informieren Sie den Empfänger über die Gültigkeitsdauer, damit er die Datei rechtzeitig herunterladen kann.
Fazit
Das Versenden großer Dateien muss heutzutage kein Problem mehr darstellen. Dank der zahlreichen kostenlosen und benutzerfreundlichen Alternativen zu E-Mail-Anhängen können Sie auch riesige Dateien problemlos mit Freunden, Familie oder Kollegen teilen. Ob Sie sich für einen Cloud-Speicher-Dienst, einen File-Sharing-Dienst oder eine Video-Plattform entscheiden, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Achten Sie jedoch immer auf die Sicherheit und den Datenschutz Ihrer Daten.
Mit den oben genannten Tipps und Tricks können Sie die frustrierende Meldung „Anhang zu groß” getrost vergessen und Ihre Dateien stressfrei versenden!