Windows 11, das neueste Betriebssystem von Microsoft, ist seit einiger Zeit auf dem Markt und hat viele Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger gebracht. Ein frisches Design, verbesserte Performance und neue Funktionen sind nur einige der Pluspunkte. Trotzdem gibt es noch immer Aspekte, die Benutzer frustrieren und die dringend einer Überarbeitung bedürfen. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die 5 größten Kritikpunkte an Windows 11, die vielen Nutzern gehörig auf die Nerven gehen.
1. Das unübersichtliche und eingeschränkte Kontextmenü
Eines der ersten Dinge, die vielen Nutzern negativ auffällt, ist das überarbeitete Kontextmenü. Während das neue Design schlanker und moderner wirkt, hat es in der Praxis einige Nachteile. Viele wichtige Funktionen, die man in Windows 10 direkt per Rechtsklick erreichen konnte, sind jetzt in einem Untermenü versteckt, das mit „Weitere Optionen anzeigen” betitelt ist.
Das bedeutet für den Nutzer: Mehr Klicks, um die gewünschte Aktion auszuführen. Besonders ärgerlich ist dies bei häufig genutzten Funktionen wie „Kopieren nach” oder „Verschieben nach”. Warum Microsoft diese Funktionalität versteckt hat, bleibt ein Rätsel. Es fühlt sich an, als hätte man eine unnötige Hürde eingebaut. Auch die Anpassungsmöglichkeiten des Kontextmenüs sind stark eingeschränkt. Früher konnte man relativ einfach Einträge hinzufügen oder entfernen, um das Menü an seine individuellen Bedürfnisse anzupassen. Dies ist in Windows 11 deutlich komplizierter geworden.
Lösungsvorschläge:
- Eine Option, um das alte Kontextmenü standardmäßig wiederherzustellen.
- Verbesserte Anpassungsmöglichkeiten des neuen Kontextmenüs, um Einträge hinzufügen, entfernen oder umsortieren zu können.
- Eine intelligentere Sortierung der Einträge im Kontextmenü, basierend auf Nutzungshäufigkeit.
2. Die aufgezwungenen Microsoft-Konten bei der Installation
Ein weiterer Punkt, der für viel Kritik sorgt, ist die Notwendigkeit, ein Microsoft-Konto bei der Installation von Windows 11 Home zu verwenden. Während Microsoft argumentiert, dass dies für die Synchronisierung von Einstellungen und die Nutzung von Diensten wie OneDrive notwendig ist, empfinden viele Nutzer dies als Zwang und Eingriff in ihre Privatsphäre.
Nicht jeder möchte seine persönlichen Daten mit Microsoft teilen oder ein Konto erstellen, nur um ein Betriebssystem zu installieren. Insbesondere für Nutzer, die Windows 11 offline nutzen möchten oder einfach keine zusätzlichen Konten verwalten wollen, ist dies ein Ärgernis. Es gibt zwar Workarounds, um diese Einschränkung zu umgehen, diese sind aber oft kompliziert und nicht für jeden Anwender geeignet.
Lösungsvorschläge:
- Eine einfache Option, ein lokales Konto bei der Installation von Windows 11 Home zu erstellen, ohne Tricks anwenden zu müssen.
- Mehr Transparenz darüber, welche Daten Microsoft durch die Verwendung eines Microsoft-Kontos sammelt.
- Eine Möglichkeit, die Synchronisierung von Einstellungen und die Nutzung von Diensten wie OneDrive auch mit einem lokalen Konto zu ermöglichen.
3. Die veränderte und umständliche Standard-App-Auswahl
Die Art und Weise, wie Windows 11 mit Standard-Apps umgeht, ist ebenfalls verbesserungswürdig. Früher konnte man relativ einfach eine Standard-App für bestimmte Dateitypen festlegen, indem man beispielsweise mit der rechten Maustaste auf eine Datei klickte und „Öffnen mit” wählte. In Windows 11 ist dieser Prozess deutlich umständlicher geworden.
Stattdessen muss man nun in den Einstellungen für jeden Dateityp einzeln die Standard-App auswählen. Das ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch unnötig kompliziert. Besonders frustrierend ist dies, wenn man mehrere Dateitypen auf einmal ändern möchte. Warum Microsoft diesen Prozess verschlimmbessert hat, ist schwer nachzuvollziehen.
Lösungsvorschläge:
- Die Rückkehr zum alten, intuitiveren Verfahren zur Festlegung von Standard-Apps.
- Eine Option, mehrere Dateitypen gleichzeitig einer Standard-App zuzuordnen.
- Eine Möglichkeit, die Standard-Apps für bestimmte Dateitypen direkt im Kontextmenü zu ändern.
4. Die teils überflüssigen Widgets und Bloatware
Windows 11 kommt mit einer Reihe von Widgets und vorinstallierten Apps, die viele Nutzer als überflüssig empfinden. Während einige Widgets durchaus nützlich sein können, empfinden viele andere Nutzer sie als störend und unnötig. Das Problem ist, dass sich viele dieser Apps und Widgets nicht einfach deinstallieren lassen.
Stattdessen muss man zu komplizierten Workarounds greifen, um sie loszuwerden. Das führt zu unnötigem Frust und verschwendet wertvolle Ressourcen. Microsoft sollte den Nutzern mehr Freiheit bei der Auswahl der vorinstallierten Apps und Widgets geben und es ihnen ermöglichen, diese einfach zu deinstallieren.
Lösungsvorschläge:
- Eine einfache Möglichkeit, alle vorinstallierten Apps und Widgets zu deinstallieren.
- Eine Option, bei der Installation von Windows 11 auszuwählen, welche Apps und Widgets vorinstalliert werden sollen.
- Eine Reduzierung der Anzahl vorinstallierter Apps und Widgets, um das Betriebssystem schlanker und performanter zu machen.
5. Die Inkonsistenzen im Design
Obwohl Windows 11 ein frisches und modernes Design hat, gibt es immer noch einige Inkonsistenzen, die das Gesamtbild trüben. Einige Dialogfenster und Systemelemente stammen noch aus älteren Windows-Versionen und passen optisch nicht zum Rest des Betriebssystems. Diese Inkonsistenzen fallen besonders auf, wenn man zwischen verschiedenen Bereichen von Windows 11 wechselt.
Das Ergebnis ist ein fragmentiertes Benutzererlebnis, das nicht den hohen Ansprüchen an ein modernes Betriebssystem entspricht. Microsoft sollte sich die Zeit nehmen, diese Inkonsistenzen zu beseitigen und das Design von Windows 11 weiter zu vereinheitlichen.
Lösungsvorschläge:
- Die Überarbeitung aller Dialogfenster und Systemelemente, um sie an das moderne Design von Windows 11 anzupassen.
- Eine konsequentere Verwendung von Design-Elementen im gesamten Betriebssystem.
- Die Bereitstellung eines Design-Kits für Entwickler, um die Erstellung von Apps zu erleichtern, die sich nahtlos in Windows 11 integrieren.
Fazit
Windows 11 ist zweifellos ein Fortschritt gegenüber Windows 10, aber es gibt noch einige Baustellen, die Microsoft angehen muss. Die hier genannten 5 Kritikpunkte sind nur einige Beispiele für die vielen kleinen und großen Ärgernisse, die Nutzern das Leben schwer machen können. Wenn Microsoft diese Probleme behebt, kann Windows 11 wirklich zu einem herausragenden Betriebssystem werden.