Kennen Sie das? Sie fahren entspannt auf einer Ihnen unbekannten Straße, Google Maps navigiert Sie, und plötzlich – ein rotes Licht! Sie wurden geblitzt. Ärgerlich, und oft vermeidbar. Denn auch wenn Google Maps eine hervorragende Navigations-App ist, fehlt eine Funktion, die viele sich wünschen: die zuverlässige Anzeige von Tempolimits. Doch keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, dieses Manko auszugleichen und in Zukunft Blitzer zu vermeiden. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie die fehlende Tempolimit-Anzeige in Google Maps nachrüsten können – und das auf verschiedenen Wegen!
Warum zeigt Google Maps nicht immer alle Tempolimits an?
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum Google Maps nicht lückenlos alle Geschwindigkeitsbegrenzungen anzeigt. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Datenquellen: Google bezieht seine Informationen aus verschiedenen Quellen, darunter öffentlich zugängliche Datenbanken, Community-Beiträge und eigene Erhebungen. Nicht alle Regionen sind gleich gut abgedeckt, und die Aktualität der Daten kann variieren.
- Veränderungen im Straßenverkehr: Die Straßenverkehrsordnung ändert sich ständig. Neue Tempolimits werden eingeführt, bestehende werden aufgehoben. Google kann nicht immer sofort auf diese Änderungen reagieren.
- Komplexität der Verkehrsregeln: In manchen Situationen sind die Tempolimits situationsabhängig (z.B. bei Nässe, Baustellen oder Tageszeit). Diese komplexen Regeln lassen sich nicht immer einfach in eine Navigations-App integrieren.
- Regional unterschiedliche Gesetze: Die Erfassung und Darstellung von Tempolimits kann in verschiedenen Ländern und Regionen unterschiedlich gehandhabt werden.
Kurz gesagt: Google ist zwar bemüht, die Informationen so aktuell und vollständig wie möglich zu halten, kann aber keine Garantie für die Richtigkeit geben. Daher ist es wichtig, sich nicht blind auf die App zu verlassen, sondern auch auf die Verkehrsschilder zu achten.
Option 1: Blitzer-Apps als Ergänzung zu Google Maps
Eine der einfachsten Möglichkeiten, die fehlende Tempolimit-Anzeige in Google Maps zu ergänzen, ist die Nutzung von speziellen Blitzer-Apps. Diese Apps warnen vor fest installierten Blitzern und mobilen Geschwindigkeitskontrollen. Einige bieten sogar eine Anzeige der aktuellen Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Integration mit Google Maps erfolgt dabei meist über die parallele Nutzung der Apps:
- App installieren: Laden Sie eine Blitzer-App Ihrer Wahl aus dem App Store (iOS) oder Google Play Store (Android) herunter. Beliebte Optionen sind beispielsweise Blitzer.de, SCDB.info oder Radarbot.
- Konfiguration: Richten Sie die App nach Ihren Bedürfnissen ein. Stellen Sie die gewünschten Warnmeldungen ein (z.B. nur akustische Warnungen, optische Warnungen oder beides) und passen Sie die Empfindlichkeit an.
- Parallele Nutzung: Starten Sie Google Maps für die Navigation und starten Sie gleichzeitig die Blitzer-App im Hintergrund. Die Blitzer-App warnt Sie dann, sobald sich ein Blitzer in Ihrer Nähe befindet oder die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten wird.
Vorteile:
- Einfache und schnelle Installation.
- Zusätzliche Warnung vor Blitzern.
- Oftmals kostenlose oder kostengünstige Optionen.
Nachteile:
- Zwei Apps müssen gleichzeitig laufen, was den Akkuverbrauch erhöhen kann.
- Die Genauigkeit der Tempolimit-Anzeige hängt von der jeweiligen App und der Qualität der Daten ab.
- Die Nutzung von Blitzer-Apps ist in einigen Ländern (z.B. in der Schweiz) illegal. Informieren Sie sich vor der Nutzung über die geltenden Gesetze.
Option 2: CarPlay und Android Auto mit Tempolimit-Integration
Wenn Ihr Auto über CarPlay (Apple) oder Android Auto (Google) verfügt, können Sie die Tempolimit-Anzeige oft eleganter integrieren. Einige Navigations-Apps, die mit CarPlay und Android Auto kompatibel sind, bieten eine zuverlässigere Geschwindigkeitsbegrenzungsanzeige als Google Maps. Beispiele hierfür sind:
- Waze: Waze gehört zu Google und ist eine Community-basierte Navigations-App. Die Nutzer können Tempolimits und andere Verkehrsinformationen melden, wodurch die Genauigkeit erhöht wird.
- HERE WeGo: HERE WeGo ist eine weitere beliebte Navigations-App, die detaillierte Karten und Tempolimit-Informationen bietet.
- TomTom Go Navigation: TomTom ist ein bekannter Hersteller von Navigationsgeräten. Die App bietet präzise Karten und eine zuverlässige Tempolimit-Anzeige.
Vorgehensweise:
- App installieren: Laden Sie eine der oben genannten Apps (oder eine andere kompatible Navigations-App) aus dem App Store oder Google Play Store herunter.
- CarPlay/Android Auto verbinden: Verbinden Sie Ihr Smartphone mit dem Infotainment-System Ihres Autos über CarPlay oder Android Auto.
- App auswählen: Wählen Sie die installierte Navigations-App auf dem Bildschirm Ihres Autos aus.
Vorteile:
- Bessere Integration ins Fahrzeug-Infotainment-System.
- Oftmals genauere Tempolimit-Anzeige als Google Maps.
- Zusätzliche Funktionen wie Live-Verkehrsinformationen und alternative Routen.
Nachteile:
- Nicht alle Autos unterstützen CarPlay oder Android Auto.
- Einige Apps sind kostenpflichtig oder bieten kostenpflichtige Zusatzfunktionen.
Option 3: Dashcams mit Tempolimit-Erkennung
Eine weitere Option ist die Verwendung einer Dashcam mit integrierter Tempolimit-Erkennung. Diese Kameras erkennen Verkehrsschilder und zeigen das aktuelle Tempolimit auf dem Display an. Einige Modelle warnen auch akustisch, wenn Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreiten.
Vorteile:
- Automatische Erkennung und Anzeige von Tempolimits.
- Videoaufzeichnung des Straßenverkehrs als Beweismittel im Falle eines Unfalls.
- Zusätzliche Funktionen wie Spurhalteassistent oder Kollisionswarner (je nach Modell).
Nachteile:
- Höherer Anschaffungspreis.
- Installation und Konfiguration der Dashcam erforderlich.
- Die Genauigkeit der Tempolimit-Erkennung kann von den Lichtverhältnissen und der Qualität der Verkehrsschilder abhängen.
Option 4: Community-basierte Datenbanken und Plugins
Eine interessante, aber etwas technischere Option ist die Nutzung von Community-basierten Datenbanken und Plugins, die Google Maps erweitern. Diese basieren oft auf Crowdsourcing, d.h. die Informationen werden von Nutzern gesammelt und geteilt. Ein bekanntes Beispiel ist die Integration von Blitzer.de Daten über ein entsprechendes Plugin. Allerdings ist die Nutzung solcher Plugins oft komplexer und erfordert technisches Know-how.
Vorteile:
- Potenziell sehr genaue und aktuelle Tempolimit-Informationen.
- Oftmals kostenlose Nutzung.
Nachteile:
- Hoher Aufwand bei der Installation und Konfiguration.
- Abhängigkeit von der Community und der Aktualität der Daten.
- Mögliche Kompatibilitätsprobleme mit Google Maps.
Fazit: Die beste Lösung hängt von Ihren Bedürfnissen ab
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die fehlende Tempolimit-Anzeige in Google Maps nachzurüsten. Welche die beste für Sie ist, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Präferenzen ab. Wenn Sie eine einfache und schnelle Lösung suchen, sind Blitzer-Apps eine gute Wahl. Wenn Sie ein Auto mit CarPlay oder Android Auto besitzen, sollten Sie eine Navigations-App mit integrierter Tempolimit-Anzeige ausprobieren. Für eine umfassendere Lösung bietet sich eine Dashcam mit Tempolimit-Erkennung an. Und wer technisch versiert ist, kann sich mit Community-basierten Datenbanken und Plugins auseinandersetzen. Denken Sie jedoch immer daran: Die Informationen in den Apps und Geräten sind nicht immer fehlerfrei. Achten Sie stets auf die Verkehrsschilder und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den jeweiligen Bedingungen an.
Unabhängig davon, für welche Lösung Sie sich entscheiden, ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass diese lediglich eine Ergänzung zur eigenen Aufmerksamkeit darstellen. Die Verantwortung für die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen liegt immer beim Fahrer. Mit den richtigen Hilfsmitteln können Sie jedoch dazu beitragen, Blitzer zu vermeiden und sicher unterwegs zu sein. Gute Fahrt!