Die Windows-Lizenzierung kann für viele Benutzer ein undurchsichtiges Thema sein. Ob Sie einen neuen PC gekauft, ein Upgrade durchgeführt oder Windows neu installiert haben, die Art der verwendeten Lizenz ist entscheidend für die Nutzung, die Übertragbarkeit und die Berechtigung für Support. Es gibt im Wesentlichen drei Haupttypen von Windows-Lizenzen: OEM (Original Equipment Manufacturer), Retail und Volumenlizenz. Aber wie können Sie herausfinden, welcher Lizenztyp auf Ihrem PC aktiv ist? Dieser Artikel führt Sie durch verschiedene Methoden, um den Lizenztyp Ihres Windows-Betriebssystems zu identifizieren, und erläutert die Unterschiede zwischen den einzelnen Typen.
Die drei Arten von Windows-Lizenzen: Ein Überblick
Bevor wir uns damit beschäftigen, wie Sie Ihren Lizenztyp identifizieren, ist es wichtig, die Grundlagen der einzelnen Lizenztypen zu verstehen.
* **OEM (Original Equipment Manufacturer):** Diese Lizenzen sind für PC-Hersteller (wie Dell, HP, Lenovo usw.) bestimmt. Sie sind an die Hardware gebunden, auf der sie ursprünglich installiert wurden. Das bedeutet, dass Sie diese Lizenz normalerweise nicht auf einen anderen Computer übertragen können. OEM-Lizenzen sind in der Regel günstiger als Retail-Lizenzen, da sie in großen Stückzahlen an die Hersteller verkauft werden. Ein typisches Beispiel ist ein vorinstalliertes Windows auf einem neuen Laptop.
* **Retail:** Retail-Lizenzen sind die, die Sie in einem Geschäft (online oder physisch) kaufen. Sie sind nicht an eine bestimmte Hardware gebunden und können auf einen anderen Computer übertragen werden, solange die alte Installation deaktiviert wird. Dies macht sie flexibler als OEM-Lizenzen. Sie erkennen Retail-Lizenzen oft an einer physischen Verpackung oder einem Produktschlüssel.
* **Volumenlizenz:** Volumenlizenzen sind für Unternehmen und Organisationen gedacht, die eine große Anzahl von Windows-Lizenzen benötigen. Sie bieten oft Vorteile wie zentrale Verwaltung, einfachere Bereitstellung und manchmal auch zusätzliche Funktionen. Volumenlizenzen sind nicht an einzelne Geräte gebunden, sondern werden basierend auf der Anzahl der Geräte oder Benutzer lizenziert. Es gibt verschiedene Arten von Volumenlizenzen, wie z.B. MAK (Multiple Activation Key) und KMS (Key Management Service).
Methoden zur Identifizierung Ihres Windows-Lizenztyps
Nachdem wir die verschiedenen Lizenztypen besprochen haben, werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten, um herauszufinden, welche Art von Lizenz auf Ihrem Windows-PC aktiv ist.
Methode 1: Verwendung der Eingabeaufforderung (cmd)
Die Eingabeaufforderung (cmd) ist ein leistungsstarkes Tool, mit dem Sie detaillierte Informationen über Ihr System abrufen können, einschließlich Ihres Lizenztyps.
1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator: Drücken Sie die Windows-Taste, geben Sie „cmd” ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
2. Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste:
„`
slmgr /dli
„`
Dieser Befehl zeigt ein Fenster mit Informationen zur aktuellen Lizenz. Achten Sie auf die Zeile „Description”. Hier wird der Lizenztyp angezeigt. Beispiele:
* „RETAIL channel” oder „Retail”: Dies deutet auf eine Retail-Lizenz hin.
* „OEM channel”: Dies deutet auf eine OEM-Lizenz hin.
* „VOLUME_MAK” oder „VOLUME_KMSCLIENT”: Dies deutet auf eine Volumenlizenz hin.
Alternativ können Sie den folgenden Befehl verwenden, um detailliertere Informationen zu erhalten:
„`
slmgr /dlv
„`
Dieser Befehl zeigt ähnliche Informationen wie `/dli`, bietet aber möglicherweise zusätzliche Details.
Methode 2: Verwendung von PowerShell
**PowerShell** ist ein weiteres Befehlszeilen-Tool, das Ihnen bei der Identifizierung Ihres Lizenztyps helfen kann.
1. Öffnen Sie PowerShell als Administrator: Drücken Sie die Windows-Taste, geben Sie „PowerShell” ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Windows PowerShell” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
2. Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste:
„`powershell
Get-WmiObject SoftwareLicensingService | Select-Object LicenseStatus, OA3xOriginalProductKey, PartialProductKey
„`
* **LicenseStatus:** Zeigt den aktuellen Lizenzstatus an. Ein Wert von „1” bedeutet, dass Windows aktiviert ist.
* **OA3xOriginalProductKey:** Wenn dieser Wert nicht leer ist, deutet dies auf eine OEM-Lizenz hin, da der Produktschlüssel im BIOS des Motherboards gespeichert ist.
* **PartialProductKey:** Zeigt die letzten fünf Zeichen des Produktschlüssels an. Dies kann Ihnen helfen, Ihren Produktschlüssel zu identifizieren, falls Sie ihn benötigen.
Sie können auch den folgenden Befehl verwenden, um spezifisch nach dem Lizenztyp zu suchen:
„`powershell
Get-WmiObject SoftwareLicensingService | Select-Object LicenseFamily
„`
Die Ausgabe zeigt die „LicenseFamily” an, welche Informationen über den Lizenztyp enthalten kann.
Methode 3: Überprüfen der Systeminformationen
Die Systeminformationen bieten einen Überblick über Ihre Hardware- und Softwarekonfiguration, einschließlich einiger Lizenzdetails.
1. Öffnen Sie die Systeminformationen: Drücken Sie die Windows-Taste, geben Sie „Systeminformationen” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
2. Suchen Sie im rechten Bereich nach der Zeile „BIOS-Modus”. Wenn der BIOS-Modus „Legacy” ist, könnte dies auf eine ältere Installation oder ein Upgrade hinweisen, während „UEFI” auf eine modernere Installation hindeuten kann, die möglicherweise mit einer OEM-Lizenz verbunden ist.
3. Dieser Methode gibt keine direkte Auskunft über den Lizenztyp, kann aber in Kombination mit anderen Methoden nützlich sein.
Methode 4: Überprüfen der Aktivierungseinstellungen
Die Aktivierungseinstellungen in Windows können Ihnen auch einige Hinweise auf den Lizenztyp geben.
1. Öffnen Sie die Einstellungen: Drücken Sie die Windows-Taste, geben Sie „Einstellungen” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
2. Gehen Sie zu „Update und Sicherheit” und dann zu „Aktivierung”.
3. Unter „Aktivierung” sehen Sie, ob Windows aktiviert ist und wie es aktiviert wurde (z. B. mit einem digitalen Schlüssel oder einem Produktschlüssel).
4. Wenn die Aktivierung mit einem „digitalen Schlüssel” erfolgt ist, ist dies oft mit einer OEM-Lizenz oder einer mit Ihrem Microsoft-Konto verknüpften Retail-Lizenz verbunden.
Was tun, wenn Sie unsicher sind?
Wenn Sie nach diesen Methoden immer noch unsicher sind, welcher Lizenztyp auf Ihrem PC aktiv ist, empfiehlt es sich, den Support von Microsoft zu kontaktieren. Sie können anhand Ihrer Systeminformationen und Ihres Produktschlüssels genaue Auskunft geben.
Wichtige Überlegungen und Einschränkungen
* **Upgrade-Lizenzen:** Wenn Sie Windows von einer früheren Version (z. B. Windows 7 oder 8) aktualisiert haben, kann der Lizenztyp komplizierter sein. In einigen Fällen behalten Sie den Lizenztyp der vorherigen Version bei.
* **Virtuelle Maschinen:** Die Lizenzierung von Windows in virtuellen Maschinen (VMs) kann sich von physischen Installationen unterscheiden. Volumenlizenzen werden häufig für VMs verwendet.
* **Produktaktivierung:** Unabhängig vom Lizenztyp ist es wichtig, Windows ordnungsgemäß zu aktivieren, um alle Funktionen nutzen und die Nutzungsbedingungen einhalten zu können.
Fazit
Die Identifizierung Ihres Windows-Lizenztyps ist entscheidend, um Ihre Nutzungsrechte zu verstehen und sicherzustellen, dass Sie Windows gemäß den Lizenzbedingungen verwenden. Mithilfe der in diesem Artikel beschriebenen Methoden können Sie herausfinden, ob Sie eine OEM-, Retail- oder Volumenlizenz verwenden. Denken Sie daran, dass jede Lizenz ihre eigenen Einschränkungen und Vorteile hat. Im Zweifelsfall ist der Support von Microsoft immer eine verlässliche Anlaufstelle. Das Verständnis Ihrer Lizenz hilft Ihnen nicht nur bei der Einhaltung der Vorschriften, sondern ermöglicht Ihnen auch, fundierte Entscheidungen bei zukünftigen Upgrades oder Neuinstallationen zu treffen.
