Das MSI Katana GF76 verspricht Gaming-Performance zum fairen Preis. Doch hält das Notebook, was der martialische Name verspricht? Wir haben das Gaming-Notebook aus dem Hause MSI auf Herz und Nieren geprüft und verraten euch, ob es sich lohnt, sein Geld dafür auszugeben. In diesem ausführlichen Testbericht gehen wir auf Design, Leistung, Display, Akkulaufzeit, Anschlüsse, Kühlung und weitere wichtige Aspekte ein.
Design und Verarbeitung: Eine Frage des Geschmacks
Das Design des Katana GF76 ist – gelinde gesagt – polarisierend. MSI setzt auf eine kantige, aggressive Optik mit roten Akzenten. Die schwarze Kunststoffoberfläche wirkt robust, aber nicht unbedingt hochwertig. Das Notebook ist mit einem Gewicht von rund 2,2 kg und einer Bauhöhe von 24,9 mm kein Leichtgewicht, aber durchaus noch transportabel. Die Verarbeitung ist solide, es knarzt nichts und die Spaltmaße sind gering.
Die Tastatur ist bündig in das Gehäuse eingelassen und bietet einen angenehmen Hubweg. Die Tasten sind gut dimensioniert und lassen sich präzise bedienen. Allerdings verzichtet MSI auf eine RGB-Beleuchtung, was für einige Gamer ein Minuspunkt sein dürfte. Die rote Beleuchtung ist zwar nett, aber nicht sonderlich individuell anpassbar. Das Touchpad ist ausreichend groß und reagiert zuverlässig auf Eingaben.
Leistung: Genug Power für moderne Spiele?
In unserem Testgerät war ein Intel Core i7-11800H Prozessor verbaut, der mit acht Kernen und einem Boost-Takt von bis zu 4,6 GHz ordentlich Leistung bietet. Als Grafikkarte kam eine NVIDIA GeForce RTX 3050 Ti mit 4 GB GDDR6-Speicher zum Einsatz. Diese Kombination ist für anspruchsvolle Spiele in Full HD-Auflösung gut geeignet. Moderne Titel wie Cyberpunk 2077 oder Assassin’s Creed Valhalla lassen sich mit mittleren bis hohen Grafikeinstellungen flüssig spielen.
Die 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher sorgen für ein flüssiges Multitasking und verhindern Ruckler bei speicherintensiven Anwendungen. Die 512 GB NVMe SSD bietet ausreichend Platz für das Betriebssystem, Spiele und andere Dateien. Die Ladezeiten sind dank der SSD angenehm kurz.
In Benchmarks wie 3DMark Time Spy erreichte das Katana GF76 gute Ergebnisse für seine Preisklasse. Im Cinebench R23 schnitt der Prozessor ebenfalls ordentlich ab. Im Praxiseinsatz zeigte sich das Notebook als leistungsstarker Allrounder, der sowohl für Gaming als auch für produktive Aufgaben geeignet ist.
Display: Helles Bild, aber kein Farbwunder
Das 17,3-Zoll-Display des Katana GF76 löst mit 1920 x 1080 Pixeln (Full HD) auf und bietet eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hz. Das Display ist ausreichend hell und bietet eine gute Schärfe. Die Farben wirken jedoch etwas blass und die Kontraste sind nicht besonders hoch. Für Gelegenheitsspieler ist das Display ausreichend, professionelle Gamer oder Content Creator werden jedoch vermutlich ein besseres Display mit höherer Farbgenauigkeit und höheren Kontrasten bevorzugen. Die Blickwinkelstabilität ist in Ordnung, aber nicht herausragend.
Das 144-Hz-Display sorgt für ein flüssiges Spielerlebnis und reduziert Bewegungsunschärfe. Dies ist besonders bei schnellen Shootern oder Rennspielen von Vorteil.
Akkulaufzeit: Eher kurz, aber zu erwarten
Die Akkulaufzeit des Katana GF76 ist – wie bei den meisten Gaming-Notebooks – eher kurz. Im Office-Betrieb mit gedrosselter Helligkeit sind maximal 4-5 Stunden möglich. Unter Last, also beim Spielen, sinkt die Akkulaufzeit auf etwa eine Stunde. Das Katana GF76 ist also eher für den stationären Einsatz gedacht. Wer das Notebook unterwegs nutzen möchte, sollte immer ein Netzteil dabei haben.
Anschlüsse: Alles, was man braucht
Das Katana GF76 bietet eine gute Auswahl an Anschlüssen. Auf der linken Seite befinden sich ein USB 3.2 Gen 1-Anschluss, ein USB 2.0-Anschluss und ein Kopfhöreranschluss. Auf der rechten Seite sind zwei USB 3.2 Gen 1-Anschlüsse, ein HDMI-Anschluss und ein LAN-Anschluss (RJ45) vorhanden. Ein USB-C-Anschluss fehlt leider. Der SD-Kartenleser ist ebenfalls nicht vorhanden, was für Fotografen und Videografen ein Nachteil sein könnte.
Kühlung: Laut, aber effektiv
Die Kühlung des Katana GF76 ist laut, aber effektiv. Unter Last drehen die Lüfter deutlich auf und erzeugen einen hohen Geräuschpegel. Die Temperaturen von Prozessor und Grafikkarte bleiben jedoch im grünen Bereich. MSI verwendet ein Kühlsystem mit mehreren Heatpipes und zwei Lüftern, um die Wärme abzuführen.
Im Leerlauf sind die Lüfter kaum hörbar, was für eine angenehme Arbeitsumgebung sorgt. Beim Spielen sollte man jedoch Kopfhörer tragen, um nicht vom Lüftergeräusch gestört zu werden.
Software: Bloatware inklusive
MSI installiert auf dem Katana GF76 eine Reihe von vorinstallierten Programmen, die nicht unbedingt benötigt werden. Diese Bloatware kann die Leistung des Notebooks beeinträchtigen und unnötig Speicherplatz belegen. Es empfiehlt sich, die unerwünschten Programme nach der Inbetriebnahme zu deinstallieren.
Die MSI Center Software ermöglicht es, die Leistung des Notebooks anzupassen, die Lüftersteuerung zu konfigurieren und die RGB-Beleuchtung zu steuern. Die Software ist übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen.
Fazit: Solides Gaming-Notebook mit Schwächen
Das MSI Katana GF76 ist ein solides Gaming-Notebook, das für seinen Preis eine gute Leistung bietet. Der Intel Core i7-11800H Prozessor und die NVIDIA GeForce RTX 3050 Ti Grafikkarte sorgen für ausreichend Power für moderne Spiele in Full HD-Auflösung. Das 144-Hz-Display bietet ein flüssiges Spielerlebnis. Allerdings gibt es auch einige Schwächen. Das Design ist Geschmackssache, die Akkulaufzeit ist kurz, das Display könnte besser sein und die Kühlung ist laut. Wer auf diese Punkte verzichten kann und ein preiswertes Gaming-Notebook sucht, ist mit dem Katana GF76 gut beraten.
Pro:
- Gute Leistung für den Preis
- Flüssiges 144-Hz-Display
- Solide Verarbeitung
- Ausreichend Anschlüsse
Contra:
- Polarisierendes Design
- Kurze Akkulaufzeit
- Lauter Lüfter
- Kein USB-C-Anschluss
- Kein SD-Kartenleser