Windows 10 ist bekannt für seine automatischen Updates. Das Betriebssystem hält sich im Hintergrund selbst auf dem neuesten Stand, um die Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten. Doch was, wenn Sie genauer wissen möchten, welche Updates installiert wurden? Windows 10 bietet zwar eine Übersicht, doch diese ist oft unvollständig. Wir zeigen Ihnen, wie Sie wirklich alle installierten Windows Updates anzeigen lassen und die verborgenen Details entdecken.
Warum ist es wichtig, alle installierten Updates zu kennen?
Auch wenn Windows 10 die Update-Verwaltung weitgehend automatisiert, gibt es gute Gründe, sich genauer damit auseinanderzusetzen:
- Fehlerbehebung: Wenn nach einem Update Probleme auftreten, kann die Kenntnis des zuletzt installierten Updates helfen, die Ursache zu identifizieren und gegebenenfalls zu deinstallieren.
- Sicherheitsbewusstsein: Zu wissen, welche Sicherheitsupdates installiert wurden, gibt Ihnen ein besseres Gefühl für den aktuellen Schutz Ihres Systems.
- Kompatibilität: Manchmal können Updates zu Inkompatibilitäten mit bestimmter Software oder Hardware führen. Das Nachvollziehen der Update-Historie hilft bei der Diagnose solcher Probleme.
- Kontrolle: Auch wenn die automatische Update-Funktion praktisch ist, kann es beruhigend sein, die Kontrolle über die installierten Updates zu behalten.
Die Standard-Methode: Update-Verlauf in den Einstellungen
Der einfachste Weg, die installierten Updates anzuzeigen, führt über die Windows-Einstellungen:
- Öffnen Sie die Einstellungen (entweder über das Startmenü oder mit der Tastenkombination Windows-Taste + I).
- Klicken Sie auf Update und Sicherheit.
- Wählen Sie im linken Menü Windows Update aus.
- Klicken Sie auf Updateverlauf anzeigen.
Hier sehen Sie eine Liste der installierten Qualitätsupdates (dazu gehören Sicherheitsupdates und andere wichtige Korrekturen) und Treiberupdates. Sie können die Liste nach Datum sortieren und die Details jedes Updates einsehen, indem Sie darauf klicken. Allerdings ist diese Liste oft nicht vollständig. Sie zeigt beispielsweise keine optionalen Updates oder bestimmte Definition Updates für den Windows Defender.
Die PowerShell-Methode: Detaillierte Informationen mit Get-HotFix
Für eine umfassendere Liste aller installierten Updates benötigen wir die PowerShell. PowerShell ist eine leistungsstarke Kommandozeilenumgebung, die tiefere Einblicke in das System ermöglicht.
- Öffnen Sie die PowerShell als Administrator. Am einfachsten geht das, indem Sie im Startmenü nach „PowerShell” suchen, mit der rechten Maustaste auf das Suchergebnis klicken und „Als Administrator ausführen” auswählen.
- Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste:
Get-HotFix
Dieser Befehl listet alle installierten Hotfixes (also Updates) auf, einschließlich derer, die in der grafischen Benutzeroberfläche nicht angezeigt werden. Die Ausgabe zeigt den Hotfix-Namen (HotFixID), das Installationsdatum (InstalledOn) und den Namen des Benutzers, der das Update installiert hat (Source).
Um die Ausgabe übersichtlicher zu gestalten und beispielsweise nach Installationsdatum zu sortieren, können Sie den Befehl erweitern:
Get-HotFix | Sort-Object InstalledOn -DescendingDieser Befehl sortiert die Liste nach dem Installationsdatum in absteigender Reihenfolge, sodass das neueste Update zuerst angezeigt wird.
Sie können die Ausgabe auch in eine Datei exportieren, um sie später zu analysieren:
Get-HotFix | Export-Csv -Path C:updates.csvDieser Befehl speichert die Liste der Updates im CSV-Format in der Datei „updates.csv” im Stammverzeichnis von Laufwerk C. Sie können die Datei dann mit einem Tabellenkalkulationsprogramm wie Excel öffnen.
Die CMD-Methode: wmic qfe list brief
Alternativ zur PowerShell können Sie auch die Eingabeaufforderung (CMD) verwenden, um eine Liste der installierten Updates abzurufen.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator. Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Suchergebnis und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste:
wmic qfe list brief
Dieser Befehl listet eine kompakte Übersicht der installierten Updates auf, inklusive der HotfixID, dem Installationsdatum und der URL (falls vorhanden), die zu weiteren Informationen über das Update führt.
Ähnlich wie bei der PowerShell können Sie die Ausgabe auch in eine Textdatei umleiten:
wmic qfe list brief /format:text > C:updates.txtDieser Befehl speichert die Ausgabe in der Textdatei „updates.txt” im Stammverzeichnis von Laufwerk C.
Warum zeigt Windows nicht alle Updates im Update-Verlauf an?
Der Windows Update-Verlauf in den Einstellungen ist bewusst vereinfacht, um den durchschnittlichen Benutzer nicht mit technischen Details zu überfordern. Er konzentriert sich auf die wichtigsten Updates, die die Funktionalität und Sicherheit des Systems betreffen. Kleinere Updates, Treiberupdates (obwohl einige angezeigt werden) und optionale Updates werden oft ausgeblendet, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Die PowerShell- und CMD-Methoden bieten hingegen einen tieferen Einblick in das System und zeigen alle installierten Hotfixes, unabhängig von ihrer Kategorie oder Wichtigkeit.
Update-Probleme beheben: Deinstallation von Updates
Manchmal kann ein Update Probleme verursachen. Wenn Sie vermuten, dass ein bestimmtes Update die Ursache für Probleme ist, können Sie es deinstallieren. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Öffnen Sie die Einstellungen (Windows-Taste + I).
- Klicken Sie auf Update und Sicherheit.
- Wählen Sie im linken Menü Windows Update aus.
- Klicken Sie auf Updateverlauf anzeigen.
- Klicken Sie auf Updates deinstallieren.
Es öffnet sich ein Fenster, in dem Sie eine Liste der installierten Updates sehen. Wählen Sie das Update aus, das Sie deinstallieren möchten, und klicken Sie auf die Schaltfläche „Deinstallieren”. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um die Deinstallation abzuschließen. Beachten Sie, dass für einige Updates möglicherweise ein Neustart des Computers erforderlich ist.
Wichtig: Deinstallieren Sie Updates nur, wenn Sie sicher sind, dass sie die Ursache für Probleme sind. Die Deinstallation von wichtigen Sicherheitsupdates kann Ihr System anfälliger für Bedrohungen machen.
Fazit: Volle Kontrolle über Ihre Windows 10 Updates
Auch wenn Windows 10 die Update-Verwaltung automatisiert, ist es wichtig zu wissen, wie Sie die Kontrolle behalten und alle installierten Updates einsehen können. Die Standardmethode in den Einstellungen ist nützlich für einen schnellen Überblick, aber die PowerShell- und CMD-Methoden bieten einen detaillierteren Einblick in das System. Mit diesen Tools können Sie Probleme beheben, Ihre Sicherheit im Auge behalten und die Kompatibilität Ihrer Software und Hardware sicherstellen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um die volle Kontrolle über Ihre Windows 10 Installation zu erlangen.