In der Welt der gesunden Ernährung und der alternativen Getreidesorten tauchen immer wieder neue Stars auf. Doch während Quinoa und Chia-Samen bereits fest etabliert sind, fristet ein anderes, ebenso wertvolles Korn ein Schattendasein: Amaranth. Dieses kleine, unscheinbare Korn ist ein wahres Superfood, randvoll mit Nährstoffen und vielseitig einsetzbar. Aber warum ist Amaranth so unbekannt? In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt des Amaranths ein, erkunden seine Vorteile, seine Geschichte und beleuchten die Gründe für seine relative Unbekanntheit.
Was ist Amaranth überhaupt?
Amaranth ist botanisch gesehen kein Getreide, sondern ein sogenanntes Pseudogetreide. Das bedeutet, dass es zwar ähnlich wie Getreide verwendet wird, aber zu einer anderen Pflanzenfamilie gehört, nämlich den Fuchsschwanzgewächsen. Zu dieser Familie gehören auch Pflanzen wie Spinat und Mangold. Amaranth stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wo er bereits vor über 8000 Jahren von den Inka, Maya und Azteken als wichtiges Nahrungsmittel angebaut wurde. Für diese alten Kulturen war Amaranth mehr als nur ein Nahrungsmittel; er hatte auch eine religiöse und kulturelle Bedeutung. Er wurde in Ritualen verwendet und galt als heilig.
Die beeindruckenden Nährwerte von Amaranth
Die gesundheitlichen Vorteile von Amaranth sind enorm. Er ist eine ausgezeichnete Quelle für:
- Protein: Amaranth enthält hochwertiges, vollständiges Protein, was bedeutet, dass es alle neun essentiellen Aminosäuren enthält, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Dies macht Amaranth besonders wertvoll für Vegetarier und Veganer.
- Ballaststoffe: Amaranth ist reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern, den Blutzuckerspiegel stabilisieren und für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgen.
- Mineralstoffe: Amaranth ist eine gute Quelle für wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalium und Kalzium. Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport im Blut, Magnesium unterstützt die Muskelfunktion und Kalium reguliert den Blutdruck. Kalzium ist unerlässlich für starke Knochen und Zähne.
- Antioxidantien: Amaranth enthält Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen und somit zur Vorbeugung von chronischen Krankheiten beitragen können.
- Vitamine: Auch verschiedene Vitamine wie Vitamin B6 und Folsäure sind in Amaranth enthalten.
Im Vergleich zu anderen Getreidesorten sticht Amaranth besonders durch seinen hohen Eisengehalt und das vollständige Aminosäureprofil hervor. Er ist zudem von Natur aus glutenfrei, was ihn zu einer idealen Alternative für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit macht.
Amaranth in der Küche: Vielseitigkeit pur
Amaranth ist nicht nur gesund, sondern auch äußerst vielseitig in der Küche einsetzbar. Hier sind einige Ideen:
- Als Beilage: Amaranth kann wie Reis oder Quinoa gekocht und als Beilage zu Gemüse, Fleisch oder Fisch serviert werden.
- Im Müsli: Gepuffter Amaranth ist eine tolle Ergänzung für Müsli oder Joghurt. Er sorgt für einen knusprigen Biss und liefert wertvolle Nährstoffe.
- In Suppen und Eintöpfen: Amaranth kann Suppen und Eintöpfen hinzugefügt werden, um sie anzudicken und den Nährwert zu erhöhen.
- Zum Backen: Amaranthmehl kann zum Backen von Brot, Kuchen und Keksen verwendet werden. Es verleiht den Backwaren eine leicht nussige Note.
- Als Popcorn-Alternative: Amaranth kann gepoppt werden und als gesunde Alternative zu Popcorn genossen werden.
- Amaranthblätter: Auch die Blätter der Amaranthpflanze sind essbar und können wie Spinat zubereitet werden.
Die Zubereitung von Amaranth ist denkbar einfach. Er wird in der Regel mit der doppelten Menge Wasser gekocht, ähnlich wie Reis. Die Kochzeit beträgt etwa 20-25 Minuten. Gepuffter Amaranth kann einfach in einer trockenen Pfanne hergestellt werden. Dabei platzen die kleinen Körner auf und werden knusprig.
Warum ist Amaranth so unbekannt?
Trotz seiner beeindruckenden Nährwerte und Vielseitigkeit ist Amaranth im Vergleich zu anderen Superfoods wie Quinoa oder Chia-Samen relativ unbekannt. Es gibt mehrere Gründe dafür:
- Geringere Bekanntheit: Amaranth ist einfach noch nicht so stark im Bewusstsein der Verbraucher verankert wie andere alternative Getreidesorten. Marketing und Medien haben einen großen Einfluss darauf, welche Lebensmittel populär werden.
- Begrenzte Verfügbarkeit: Während Quinoa in fast jedem Supermarkt erhältlich ist, kann es schwieriger sein, Amaranth zu finden. Dies liegt auch daran, dass der Anbau von Amaranth in Europa noch nicht so weit verbreitet ist.
- Traditionelle Ernährungsgewohnheiten: In vielen Kulturen spielt Amaranth keine traditionelle Rolle in der Ernährung. Menschen tendieren dazu, an den Lebensmitteln festzuhalten, die sie aus ihrer Kindheit kennen.
- Geschmackliche Vorbehalte: Amaranth hat einen leicht erdigen, nussigen Geschmack, der nicht jedermanns Sache ist. Manche empfinden den Geschmack als gewöhnungsbedürftig.
- Fehlende Informationen: Viele Menschen sind sich der gesundheitlichen Vorteile von Amaranth schlichtweg nicht bewusst. Es fehlt an Aufklärung und Information über dieses wertvolle Lebensmittel.
Amaranth kaufen: Wo und worauf sollte man achten?
Amaranth ist in vielen Bioläden, Reformhäusern und gut sortierten Supermärkten erhältlich. Auch online gibt es eine große Auswahl. Beim Kauf von Amaranth sollte man auf folgende Punkte achten:
- Bio-Qualität: Um sicherzustellen, dass der Amaranth frei von Pestiziden und anderen Schadstoffen ist, sollte man auf Bio-Qualität achten.
- Herkunft: Achten Sie auf die Herkunft des Amaranths. Bevorzugen Sie Produkte aus regionalem Anbau oder aus nachhaltigen Quellen.
- Verpackung: Achten Sie auf eine luftdichte Verpackung, um die Frische und Qualität des Amaranths zu gewährleisten.
- Art des Amaranths: Amaranth ist in verschiedenen Formen erhältlich: als ganze Körner, als Mehl, als gepuffter Amaranth oder als Flocken. Wählen Sie die Form, die Ihren Bedürfnissen am besten entspricht.
Fazit: Amaranth – Ein Superkorn mit Zukunftspotenzial
Amaranth ist ein wahres Superkorn, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Seine beeindruckenden Nährwerte, seine Vielseitigkeit in der Küche und seine Glutenfreiheit machen ihn zu einer wertvollen Ergänzung für eine gesunde Ernährung. Auch wenn Amaranth noch nicht so bekannt ist wie andere Superfoods, hat er das Potenzial, in Zukunft eine größere Rolle in unserer Ernährung zu spielen. Es liegt an uns, dieses unterschätzte Korn wiederzuentdecken und seine Vorteile zu nutzen. Probieren Sie Amaranth aus und lassen Sie sich von seinem Geschmack und seinen positiven Eigenschaften überzeugen!