Der Wald lockt! Mit dem Duft von feuchter Erde, dem Gesang der Vögel und natürlich – mit dem Versprechen auf Waldgold. Die Rede ist von Pilzen, genauer gesagt von den begehrten Sommersteinpilzen, Pfifferlingen und all den anderen Köstlichkeiten, die in den NRW-Wäldern auf uns warten. Doch wo genau muss man suchen, um erfolgreich zu sein? Und was sollte man bei der Pilzsuche beachten? Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Leitfaden für Ihre nächste Pilzexpedition in Nordrhein-Westfalen.
Die Faszination der Pilzsuche
Die Pilzsuche ist mehr als nur das Sammeln von Nahrung. Es ist eine meditative Tätigkeit, die uns der Natur näherbringt. Man lernt, den Wald mit anderen Augen zu sehen, aufmerksam zu sein für Details und die Schönheit der unscheinbaren Dinge zu schätzen. Die Aufregung, wenn man dann endlich einen prächtigen Steinpilz entdeckt, ist unvergleichlich. Und natürlich ist die Freude am anschließenden Verzehr der selbstgesammelten Delikatessen ein weiterer Höhepunkt.
Wann ist die beste Zeit für die Pilzsuche in NRW?
Die Pilzsaison in NRW beginnt in der Regel im Frühsommer und dauert bis in den späten Herbst. Die besten Monate für Sommersteinpilze sind Juni bis September, während Pfifferlinge oft von Juli bis Oktober zu finden sind. Entscheidend für das Wachstum der Pilze ist jedoch das Wetter. Nach Regenfällen und bei milden Temperaturen sprießen sie besonders gut. Behalten Sie die Wettervorhersage im Auge und planen Sie Ihre Pilztour entsprechend.
Wo finde ich die begehrten Pilze in NRW?
Die Frage aller Fragen: Wo verstecken sich die Sommersteinpilze und Pfifferlinge in NRW? Hier sind einige Regionen und Waldtypen, die besonders vielversprechend sind:
* **Sauerland:** Das Sauerland mit seinen ausgedehnten Wäldern ist ein wahres Pilzparadies. Hier finden sich sowohl Laub- als auch Nadelwälder, die unterschiedlichen Pilzarten einen idealen Lebensraum bieten. Besonders empfehlenswert sind die Wälder rund um Winterberg, Schmallenberg und Willingen. Achten Sie auf lichte Stellen in der Nähe von Buchen und Eichen, denn hier fühlen sich Sommersteinpilze besonders wohl.
* **Eifel:** Auch die Eifel ist bekannt für ihre Pilzvielfalt. Die vulkanischen Böden und die abwechslungsreiche Landschaft bieten ideale Bedingungen für das Wachstum verschiedener Pilzarten. Suchen Sie in den Wäldern rund um den Nationalpark Eifel, insbesondere in der Nähe von Fichten und Kiefern. Hier können Sie mit etwas Glück auch Pfifferlinge entdecken.
* **Bergisches Land:** Das Bergische Land ist zwar nicht so bekannt für seine Pilzvorkommen wie das Sauerland oder die Eifel, aber auch hier gibt es durchaus lohnende Gebiete. Suchen Sie in den Wäldern rund um Wipperfürth, Radevormwald und Hückeswagen. Achten Sie auf feuchte Stellen und Moosflächen, denn hier wachsen oft Pfifferlinge und andere Pilzarten.
* **Niederrhein:** Auch am Niederrhein, der eher für seine flache Landschaft bekannt ist, gibt es einige Waldgebiete, in denen man Pilze finden kann. Suchen Sie in den Wäldern rund um Kleve, Goch und Xanten. Hier sind vor allem Laubwälder mit Buchen und Eichen zu finden, in denen sich Sommersteinpilze wohlfühlen.
**Generelle Tipps für die Suche:**
* **Laub- und Mischwälder:** Sommersteinpilze bevorzugen Laub- und Mischwälder, während Pfifferlinge oft in Nadelwäldern zu finden sind.
* **Lichte Stellen:** Suchen Sie nach lichten Stellen im Wald, wo die Sonne den Boden erwärmt.
* **In der Nähe von Bäumen:** Viele Pilzarten leben in Symbiose mit Bäumen. Achten Sie auf Buchen, Eichen, Fichten und Kiefern.
* **Feuchtigkeit:** Pilze lieben Feuchtigkeit. Suchen Sie nach Stellen, die nach Regenfällen feucht sind.
* **Moos und Unterholz:** Moos und Unterholz bieten Pilzen einen idealen Lebensraum.
Die richtige Ausrüstung für die Pilzsuche
Eine gute Ausrüstung ist das A und O für eine erfolgreiche Pilzsuche. Folgendes sollten Sie dabei haben:
* **Messer:** Ein kleines, scharfes Messer zum Abschneiden der Pilze.
* **Korb:** Ein luftiger Korb zum Sammeln der Pilze. Plastiktüten sind ungeeignet, da die Pilze darin schnell verderben.
* **Bestimmungsbuch:** Ein gutes Bestimmungsbuch, um die gefundenen Pilze zu identifizieren.
* **Lupe:** Eine Lupe, um die Merkmale der Pilze genauer zu betrachten.
* **Festes Schuhwerk:** Bequeme und wasserdichte Schuhe sind wichtig, da der Waldboden oft uneben und feucht ist.
* **Regenkleidung:** Das Wetter im Wald kann schnell umschlagen.
* **GPS-Gerät oder Smartphone:** Ein GPS-Gerät oder ein Smartphone mit einer Karten-App kann hilfreich sein, um sich im Wald zu orientieren.
Wichtige Regeln für die Pilzsuche
Die Pilzsuche ist ein Privileg, das wir erhalten wollen. Daher ist es wichtig, sich an einige Regeln zu halten:
* **Naturschutzgebiete:** Informieren Sie sich vor der Pilzsuche, ob das Gebiet, in dem Sie suchen möchten, ein Naturschutzgebiet ist. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Pilzen oft verboten.
* **Mengenbegrenzung:** Sammeln Sie nur so viele Pilze, wie Sie tatsächlich verbrauchen können. Die erlaubte Sammelmenge ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. In NRW gilt eine Mengenbegrenzung von 1 kg pro Person und Tag.
* **Schonzeiten:** Beachten Sie die Schonzeiten bestimmter Pilzarten.
* **Rücksichtsvolles Verhalten:** Betreten Sie den Wald mit Respekt und verhalten Sie sich rücksichtsvoll gegenüber der Natur und anderen Waldbesuchern.
* **Nur bekannte Pilze sammeln:** Sammeln Sie nur Pilze, die Sie sicher bestimmen können. Im Zweifelsfall lassen Sie den Pilz stehen.
* **Pilze nicht ausreißen:** Schneiden Sie die Pilze mit einem Messer knapp über dem Boden ab, um das Myzel nicht zu beschädigen.
* **Keine fremden Pilze essen:** Auch wenn Sie einen Pilz vermeintlich bestimmt haben, ist es ratsam, vor dem Verzehr eine Pilzberatungsstelle aufzusuchen.
Pilzberatungsstellen in NRW
Wenn Sie sich bei der Bestimmung eines Pilzes unsicher sind, sollten Sie unbedingt eine Pilzberatungsstelle aufsuchen. Hier können Sie Ihre Funde von Experten begutachten lassen und erfahren, ob die Pilze essbar sind oder nicht. Pilzberatungsstellen gibt es in vielen Städten und Gemeinden in NRW. Informationen zu den Beratungsstellen finden Sie im Internet oder bei Ihrer Gemeinde.
Rezepte mit Sommersteinpilzen und Pfifferlingen
Nach einer erfolgreichen Pilzsuche stellt sich die Frage: Was tun mit den gesammelten Schätzen? Sommersteinpilze und Pfifferlinge sind äußerst vielseitig und lassen sich zu den unterschiedlichsten Gerichten verarbeiten. Hier einige Ideen:
* **Sommersteinpilz-Risotto:** Ein cremiges Risotto mit frischen Sommersteinpilzen ist ein wahrer Gaumenschmaus.
* **Pfifferling-Rahmsoße:** Eine leckere Rahmsoße mit Pfifferlingen passt hervorragend zu Pasta oder Fleisch.
* **Gebratene Sommersteinpilze:** Einfach und köstlich: Sommersteinpilze in Butter gebraten und mit Salz und Pfeffer gewürzt.
* **Pfifferling-Omelett:** Ein herzhaftes Omelett mit Pfifferlingen ist ein perfektes Frühstück oder Mittagessen.
Fazit
Die Pilzsuche in NRW ist ein spannendes und lohnendes Hobby, das uns der Natur näherbringt und uns mit köstlichen Delikatessen belohnt. Mit den richtigen Tipps und Tricks können auch Sie erfolgreich auf die Jagd nach dem Waldgold gehen. Achten Sie jedoch stets auf die Regeln und sammeln Sie nur Pilze, die Sie sicher bestimmen können. Und vergessen Sie nicht: Der Wald ist ein sensibles Ökosystem. Verlassen Sie ihn so, wie Sie ihn vorgefunden haben, damit auch zukünftige Generationen die Freude an der Pilzsuche erleben können. Viel Erfolg bei Ihrer nächsten Pilzexpedition!