Wasser ist Leben! Und während wir in Deutschland privilegiert sind, meist einwandfreies Leitungswasser zu haben, greifen viele dennoch regelmäßig zu PET-Flaschenwasser. Ob für unterwegs, beim Sport oder einfach aus Gewohnheit – die Auswahl ist riesig. Doch welches der günstigen Wässer hält, was es verspricht? Und ist es wirklich unbedenklich?
Warum überhaupt Flaschenwasser, wenn wir doch Leitungswasser haben?
Diese Frage ist berechtigt. Leitungswasser in Deutschland wird streng kontrolliert und ist oft von besserer Qualität als so manches Flaschenwasser. Trotzdem gibt es Gründe, warum Menschen Flaschenwasser bevorzugen:
- Geschmack: Manche mögen den Geschmack von Leitungswasser nicht, der je nach Region variieren kann. Flaschenwasser ist oft neutraler.
- Bequemlichkeit: Für unterwegs ist eine Flasche Wasser praktischer als eine Trinkflasche zu befüllen.
- Image: Manche Marken haben ein positives Image, das mit Gesundheit und Sportlichkeit verbunden wird.
- Sicherheit: In seltenen Fällen kann es lokale Probleme mit der Wasserqualität geben, die Menschen dazu veranlassen, auf Flaschenwasser umzusteigen.
Der große Test: Kriterien für gutes und unbedenkliches PET-Flaschenwasser
Um die Qualität und Unbedenklichkeit von günstigem PET-Flaschenwasser zu beurteilen, haben wir uns folgende Kriterien angesehen:
- Mineralstoffgehalt: Welches sind die wichtigsten Mineralstoffe und in welcher Konzentration sind sie vorhanden?
- Schadstoffbelastung: Enthält das Wasser unerwünschte Stoffe wie Pestizide, Medikamentenrückstände oder Mikroplastik?
- PET-Qualität: Gibt die Flasche potenziell schädliche Stoffe an das Wasser ab?
- Geschmack: Ist das Wasser geschmacklich neutral und angenehm?
- Nachhaltigkeit: Wie umweltfreundlich ist die Verpackung und der Transport des Wassers? (Wir konzentrieren uns hier aber hauptsächlich auf die gesundheitlichen Aspekte)
- Preis: Ist das Wasser im Vergleich zu anderen Marken günstig?
Mineralstoffgehalt: Was macht gutes Mineralwasser aus?
Mineralstoffe sind wichtig für unseren Körper. Zu den wichtigsten gehören:
- Calcium: Für Knochen, Zähne und Muskeln.
- Magnesium: Für Muskeln, Nerven und Energiestoffwechsel.
- Natrium: Für den Wasserhaushalt und die Nervenfunktion.
- Kalium: Für den Wasserhaushalt, die Nervenfunktion und den Blutdruck.
- Hydrogencarbonat: Wirkt säureneutralisierend im Körper.
Ein gutes Mineralwasser sollte eine ausgewogene Mischung dieser Mineralstoffe enthalten. Allerdings ist der individuelle Bedarf unterschiedlich. Wer sich ausgewogen ernährt, benötigt nicht unbedingt ein Mineralwasser mit besonders hohem Mineralstoffgehalt. Für Sportler oder Menschen mit bestimmten Mangelerscheinungen kann ein mineralstoffreiches Wasser jedoch sinnvoll sein.
Schadstoffbelastung: Das größte Fragezeichen bei PET-Flaschenwasser
Die größte Sorge bei PET-Flaschenwasser ist die mögliche Belastung mit Schadstoffen. Diese können aus verschiedenen Quellen stammen:
- Pestizide und Medikamentenrückstände: Gelangen durch die Landwirtschaft ins Grundwasser.
- Mikroplastik: Kann durch den Abrieb der PET-Flasche ins Wasser gelangen.
- Antimon: Wird bei der Herstellung von PET verwendet und kann in geringen Mengen ins Wasser übergehen.
- Hormonell wirksame Substanzen: Können aus der Verpackung ins Wasser übergehen.
Stiftung Warentest und andere Verbraucherorganisationen testen regelmäßig Flaschenwasser auf diese Schadstoffe. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Wässer die gesetzlichen Grenzwerte einhalten. Allerdings gibt es immer wieder Ausreißer, bei denen erhöhte Konzentrationen von bestimmten Stoffen gefunden werden. Es ist wichtig zu beachten, dass „Einhaltung der Grenzwerte” nicht automatisch „völlig unbedenklich” bedeutet. Gerade bei hormonell wirksamen Substanzen gibt es immer wieder Diskussionen über die Schädlichkeit von geringen Mengen.
PET-Qualität: Gibt die Flasche Stoffe ab?
Die Qualität der PET-Flasche spielt eine wichtige Rolle. Billige Flaschen können leichter Stoffe an das Wasser abgeben als hochwertige. Achten Sie darauf, dass die Flasche aus lebensmittelechtem PET besteht. Vermeiden Sie es, die Flasche direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen oder sie zu hohen Temperaturen auszusetzen, da dies die Abgabe von Stoffen begünstigen kann.
Geschmack: Subjektiv, aber wichtig
Der Geschmack von Wasser ist subjektiv. Manchen schmeckt ein bestimmtes Wasser besser als ein anderes. Wichtig ist, dass das Wasser geschmacklich neutral und nicht muffig, chlorhaltig oder anderweitig unangenehm schmeckt. Ein leicht süßlicher Geschmack kann auf einen höheren Mineralstoffgehalt hindeuten. Probieren Sie verschiedene Marken aus, um Ihren persönlichen Favoriten zu finden.
Günstige PET-Flaschenwasser im Test: Unsere Empfehlungen (ohne Gewähr)
Auf Basis von Recherchen, Testergebnissen und Kundenbewertungen stellen wir hier einige günstige PET-Flaschenwasser vor, die tendenziell gut abschneiden:
- Ja! Still von REWE: Oftmals gute Testergebnisse in Bezug auf Schadstoffe und ein neutraler Geschmack.
- Saskia Still von Lidl: Ähnlich wie Ja! Still, bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und wird häufig positiv bewertet.
- Aqua Classic Still von Aldi: Auch hier sind die Testergebnisse meist erfreulich.
- Gut & Günstig Stille Quelle von Edeka: Ein weiterer Kandidat, der oft in Tests gut abschneidet.
Wichtig: Diese Liste ist nicht abschließend und kann sich ändern. Es ist ratsam, regelmäßig aktuelle Testergebnisse von Stiftung Warentest und anderen Verbraucherorganisationen zu prüfen, um sich über die aktuelle Qualität der verschiedenen Marken zu informieren. Achten Sie auch auf regionale Unterschiede, da die Qualität des Wassers je nach Abfüllort variieren kann.
Tipps für den Kauf und die Lagerung von PET-Flaschenwasser
- Achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum: Auch Wasser kann verderben, wenn es zu lange gelagert wird.
- Lagern Sie das Wasser kühl und dunkel: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen.
- Überprüfen Sie die Flasche vor dem Kauf: Achten Sie auf Beschädigungen oder Verformungen.
- Entsorgen Sie die leere Flasche im Pfandsystem: So wird sie recycelt und die Umwelt geschont.
- Trinken Sie das Wasser zügig aus, nachdem Sie die Flasche geöffnet haben: Sonst können sich Keime vermehren.
Fazit: Günstiges PET-Flaschenwasser kann eine Option sein, aber…
Günstiges PET-Flaschenwasser kann eine praktikable Option sein, wenn Sie unterwegs sind oder den Geschmack von Leitungswasser nicht mögen. Allerdings sollten Sie sich bewusst sein, dass es Risiken birgt, insbesondere in Bezug auf Schadstoffbelastung und die Qualität der PET-Flasche. Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Testergebnisse und wählen Sie Marken, die tendenziell gut abschneiden. Eine gute Alternative ist es, eine wiederverwendbare Trinkflasche zu verwenden und diese mit Leitungswasser zu füllen. Das ist umweltfreundlicher und in den meisten Fällen auch gesünder.
Letztendlich ist die Wahl des Wassers eine persönliche Entscheidung. Wägen Sie die Vor- und Nachteile ab und entscheiden Sie, was für Sie am besten ist!