Das kennen wir alle: Ein schöner Abend mit Freunden, ein paar Gläser Wein oder Bier zu viel, und am nächsten Morgen die bange Frage: Bin ich schon wieder fahrtüchtig? Oder ist noch Restalkohol im Blut? Sichere Auskunft darüber zu bekommen, ist nicht immer einfach, aber wichtig – sowohl für die eigene Sicherheit als auch für die der anderen. Dieser Artikel beleuchtet, wie Sie zuverlässig testen können, wie viel Alkohol von gestern noch in Ihnen steckt.
Das Problem mit dem Restalkohol
Restalkohol ist tückisch. Man fühlt sich vielleicht schon wieder fit, der Kopf schmerzt nicht mehr so stark, aber trotzdem kann noch eine erhebliche Menge Alkohol im Blut vorhanden sein. Das Problem ist, dass der Körper Alkohol nur langsam abbaut. Im Durchschnitt baut der Körper etwa 0,1 Promille pro Stunde ab. Das bedeutet, dass nach einer durchzechten Nacht mit einem hohen Promillewert, es viele Stunden dauern kann, bis man wieder nüchtern ist. Und selbst wenn man sich subjektiv nüchtern fühlt, kann die Reaktionsfähigkeit und Urteilsvermögen noch beeinträchtigt sein.
Die Folgen von Fahren unter Alkoholeinfluss sind gravierend. Nicht nur drohen hohe Geldstrafen, Punkte in Flensburg oder sogar der Führerscheinentzug, sondern vor allem gefährdet man sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer. Daher ist es unerlässlich, sich vor Fahrtantritt absolut sicher zu sein, dass kein Restalkohol mehr im Blut vorhanden ist.
Methoden zur Bestimmung des Restalkohols
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Alkoholgehalt im Blut zu bestimmen. Hier sind die gängigsten Methoden:
1. Atemalkoholtestgeräte (Alkomaten)
Atemalkoholtestgeräte, auch Alkomaten genannt, sind wohl die bekannteste Methode. Sie messen den Alkoholgehalt in der Atemluft, der dann in den Blutalkoholwert (BAK) umgerechnet wird. Diese Geräte gibt es in verschiedenen Ausführungen, von einfachen, günstigen Modellen für den Hausgebrauch bis hin zu hochpräzisen Geräten, die von der Polizei verwendet werden.
Vorteile von Alkomaten:
- Schnelle und einfache Anwendung
- Sofortiges Ergebnis
- Relativ kostengünstige Modelle für den Hausgebrauch erhältlich
Nachteile von Alkomaten:
- Die Genauigkeit der Geräte variiert stark (insbesondere bei günstigen Modellen)
- Die Messung kann durch kurz zuvor konsumierte alkoholhaltige Substanzen (z.B. Mundwasser, Hustensaft) verfälscht werden
- Die Ergebnisse sind nur eine Schätzung des Blutalkoholwertes
Worauf Sie beim Kauf eines Alkomaten achten sollten:
- Qualität und Genauigkeit: Achten Sie auf Zertifizierungen und Testergebnisse unabhängiger Institutionen.
- Messbereich: Der Messbereich sollte ausreichend hoch sein, um auch höhere Promillewerte erfassen zu können.
- Kalibrierung: Einige Geräte müssen regelmäßig kalibriert werden, um eine hohe Genauigkeit zu gewährleisten.
- Benutzerfreundlichkeit: Das Gerät sollte einfach zu bedienen sein und über eine übersichtliche Anzeige verfügen.
2. Blutalkoholtest
Der Blutalkoholtest ist die genaueste Methode, um den Alkoholgehalt im Blut zu bestimmen. Dabei wird eine Blutprobe entnommen und im Labor analysiert. Diese Methode wird hauptsächlich von der Polizei verwendet und ist für den privaten Gebrauch nicht praktikabel.
Vorteile des Blutalkoholtests:
- Höchste Genauigkeit
- Gerichtsfest
Nachteile des Blutalkoholtests:
- Aufwendig und teuer
- Nur durch medizinisches Fachpersonal durchführbar
3. Online-Promillerechner
Es gibt zahlreiche Online-Promillerechner, die auf Basis von Angaben zu Geschlecht, Gewicht, konsumierten Getränken und Zeitraum den geschätzten Blutalkoholwert berechnen. Diese Rechner sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sie nur eine grobe Schätzung liefern und individuelle Faktoren wie Stoffwechsel, Körperzusammensetzung und Trinkgewohnheiten nicht berücksichtigen können.
Vorteile von Online-Promillerechnern:
- Schnelle und einfache Berechnung
- Kostenlos zugänglich
Nachteile von Online-Promillerechnern:
- Unzuverlässige Ergebnisse aufgrund fehlender Berücksichtigung individueller Faktoren
- Keine Grundlage für Entscheidungen über die Fahrtüchtigkeit
Tipps für den Morgen danach
Auch wenn Sie ein Alkomat verwenden oder einen Promillerechner konsultieren, sollten Sie einige allgemeine Tipps beachten, um sicherzustellen, dass Sie am Morgen nach einer durchzechten Nacht sicher unterwegs sind:
- Genügend Schlaf: Schlaf hilft dem Körper, sich zu regenerieren und den Alkohol abzubauen.
- Ausreichend Flüssigkeit: Trinken Sie viel Wasser, um den Körper zu hydrieren und den Alkoholabbau zu unterstützen.
- Gesunde Mahlzeit: Eine ausgewogene Mahlzeit kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
- Keine „Wundermittel”: Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Beweise dafür, dass bestimmte Substanzen (z.B. Kaffee, Aspirin) den Alkoholabbau beschleunigen.
- Im Zweifelsfall: Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie fahrtüchtig sind, lassen Sie das Auto stehen und nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel oder ein Taxi.
Rechtliche Aspekte
In Deutschland liegt die Promillegrenze für Autofahrer bei 0,5 Promille. Für Fahranfänger in der Probezeit und Fahrer unter 21 Jahren gilt ein absolutes Alkoholverbot (0,0 Promille). Bei Verstößen gegen diese Regeln drohen empfindliche Strafen, bis hin zum Führerscheinentzug.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Polizei bei einer Verkehrskontrolle einen Atemalkoholtest durchführen kann. Bei einem positiven Ergebnis kann ein Blutalkoholtest angeordnet werden, um den genauen Alkoholgehalt im Blut zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Tests sind gerichtlich verwertbar.
Fazit
Die Bestimmung des Restalkohols am Morgen nach einer durchzechten Nacht ist essenziell für die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer. Während Alkomaten für den Hausgebrauch eine schnelle Orientierung bieten können, sollte man sich bewusst sein, dass sie nicht die Genauigkeit eines Blutalkoholtests erreichen. Online-Promillerechner sind nur grobe Schätzungen und sollten nicht als Grundlage für Entscheidungen über die Fahrtüchtigkeit dienen. Im Zweifelsfall gilt: Lassen Sie das Auto stehen und gehen Sie auf Nummer sicher. Denken Sie daran, dass die Verantwortung für ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr bei jedem Einzelnen liegt.