Vapes, E-Zigaretten, Verdampfer – sie sind in aller Munde und werden oft als weniger schädliche Alternative zu herkömmlichen Zigaretten beworben. Doch wie viel Nikotin nehmen wir eigentlich beim Dampfen zu uns? Und stimmt das Sprichwort „Die Dosis macht das Gift” auch hier?
Was ist Nikotin und warum ist es in Vapes?
Nikotin ist eine organische Stickstoffverbindung, die natürlich in der Tabakpflanze vorkommt. Es ist ein starkes Nervengift und wirkt stimulierend. In Zigaretten und Vapes wird Nikotin verwendet, weil es süchtig macht. Es erzeugt ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens, das viele Raucher und Dampfer nicht missen möchten.
In Vapes wird Nikotin meist in Form von Nikotinsalz oder freiem Nikotin verwendet. Nikotinsalz ist eine stabilere Form des Nikotins, die weniger kratzt und daher in höheren Konzentrationen gedampft werden kann. Freies Nikotin hingegen ist stärker und wird schneller vom Körper aufgenommen.
Wie viel Nikotin ist in einer Vape enthalten?
Die Menge an Nikotin in einer Vape kann stark variieren. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Die Nikotinstärke des E-Liquids: E-Liquids werden in verschiedenen Nikotinstärken angeboten, üblicherweise angegeben in Milligramm pro Milliliter (mg/ml) oder als Prozentsatz. Gängige Stärken sind 0 mg/ml (nikotinfrei), 3 mg/ml, 6 mg/ml, 12 mg/ml, 18 mg/ml und höher. In einigen Ländern gibt es gesetzliche Beschränkungen für die maximale Nikotinstärke.
- Die Größe des Tanks: Je größer der Tank einer Vape, desto mehr E-Liquid kann er aufnehmen, und desto mehr Nikotin ist potenziell verfügbar.
- Die Leistung des Geräts: Leistungsstärkere Geräte produzieren mehr Dampf und können somit auch mehr Nikotin pro Zug freisetzen.
- Die Art des Verdampfers: Sub-Ohm-Verdampfer, die mehr Dampf produzieren, können mehr Nikotin liefern als MTL-Verdampfer (Mund-zu-Lunge).
- Das Dampfverhalten des Nutzers: Wie lange und wie oft jemand an einer Vape zieht, beeinflusst die tatsächliche Nikotinaufnahme.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die angegebene Nikotinstärke auf der Flasche des E-Liquids sich auf die Nikotinkonzentration im Liquid bezieht, nicht auf die tatsächlich aufgenommene Menge. Die effektive Nikotinaufnahme ist schwer zu bestimmen und hängt von den oben genannten Faktoren ab.
Wie viel Nikotin ist in einer Zigarette enthalten?
Eine herkömmliche Zigarette enthält in der Regel zwischen 8 und 20 mg Nikotin. Allerdings wird nur ein kleiner Teil davon, etwa 1-2 mg, tatsächlich vom Körper aufgenommen. Die Nikotinaufnahme beim Rauchen ist also vergleichsweise gering, aber die Suchtgefahr ist dennoch enorm.
Wie viel Nikotin ist schädlich?
Die tödliche Dosis für Nikotin wird oft mit 30-60 mg angegeben. Allerdings ist diese Zahl umstritten, da es kaum dokumentierte Fälle von tödlichen Nikotinvergiftungen durch Rauchen oder Dampfen gibt. Wahrscheinlicher ist, dass der Körper Mechanismen entwickelt hat, um mit höheren Nikotin-Dosen umzugehen.
Dennoch ist Nikotin kein harmloser Stoff. Es kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:
- Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz
- Verengung der Blutgefäße
- Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Angstzustände und Schlafstörungen
- Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten
- Suchtentwicklung
Langfristig kann Nikotin das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen und die Entwicklung von Krebs fördern. Es ist wichtig zu beachten, dass viele dieser Risiken nicht direkt auf das Nikotin selbst zurückzuführen sind, sondern auf die anderen schädlichen Chemikalien, die beim Rauchen von Zigaretten entstehen.
Nikotin in Vapes: Weniger schädlich als Zigaretten?
Vapes werden oft als weniger schädliche Alternative zu Zigaretten beworben, da sie keine Verbrennungsprodukte wie Teer und Kohlenmonoxid enthalten. Studien deuten darauf hin, dass Dampfen tatsächlich weniger schädlich sein kann als Rauchen, aber das bedeutet nicht, dass es harmlos ist.
Das Nikotin in Vapes bleibt ein Suchtmittel und kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Zudem enthalten E-Liquids oft andere Chemikalien, deren langfristige Auswirkungen noch nicht vollständig erforscht sind. Einige Aromastoffe können beispielsweise schädlich sein, wenn sie erhitzt und inhaliert werden.
Wie man die Nikotinaufnahme beim Dampfen kontrolliert
Wenn Sie dampfen, ist es wichtig, die Nikotinaufnahme zu kontrollieren. Hier sind einige Tipps:
- Wählen Sie die richtige Nikotinstärke: Beginnen Sie mit einer niedrigen Nikotinstärke und erhöhen Sie diese nur, wenn nötig. Viele Dampfer reduzieren die Nikotinstärke im Laufe der Zeit, um ihre Sucht zu überwinden.
- Achten Sie auf Ihr Dampfverhalten: Vermeiden Sie es, zu häufig und zu lange zu ziehen.
- Verwenden Sie ein Gerät mit einstellbarer Leistung: So können Sie die Dampfproduktion und damit die Nikotinaufnahme regulieren.
- Informieren Sie sich über die Inhaltsstoffe der E-Liquids: Achten Sie auf hochwertige Produkte von seriösen Herstellern.
- Hören Sie auf Ihren Körper: Wenn Sie Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel verspüren, reduzieren Sie die Nikotinstärke oder dampfen Sie weniger.
Fazit
Die Menge an Nikotin in einer Vape kann stark variieren und hängt von vielen Faktoren ab. Obwohl Dampfen möglicherweise weniger schädlich ist als Rauchen, ist es nicht harmlos. Nikotin ist ein Suchtmittel und kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Es ist wichtig, die Nikotinaufnahme zu kontrollieren und sich über die Risiken des Dampfens bewusst zu sein. Letztendlich ist der beste Weg, die gesundheitlichen Risiken zu vermeiden, ganz auf Nikotin zu verzichten.