Für viele Schnitzel-Liebhaber ist es eine Glaubensfrage: Cordon Bleu – geliebte Abwechslung oder Sakrileg am heiligen panierten Stück? Die Antwort ist natürlich, wie so oft, subjektiv. Doch eines steht fest: Ein perfekt zubereitetes Cordon Bleu ist eine kulinarische Offenbarung. Dieser Artikel widmet sich ganz dieser Frage, ergründet die Geschichte des Cordon Bleu, verrät Tipps und Tricks für die Zubereitung und beantwortet die ewige Frage: Ist Cordon Bleu wirklich nur ein „aufgepimptes” Schnitzel?
Die Geschichte des Cordon Bleu: Mehr als nur ein paniertes Stück
Die Ursprünge des Cordon Bleu sind, wie bei vielen kulinarischen Klassikern, nicht eindeutig belegt. Verschiedene Legenden ranken sich um seine Entstehung. Eine populäre Theorie besagt, dass das Cordon Bleu Mitte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz, genauer gesagt im Kanton Wallis, erfunden wurde. Eine Köchin soll, um eine kurzfristige Lebensmittelknappheit zu überbrücken, ein Schnitzel mit Schinken und Käse gefüllt und paniert haben. Der Name „Cordon Bleu” (blaues Band) soll entweder auf die hohe Qualität des Gerichts oder auf ein blaues Band zurückgehen, das die Köchin trug.
Eine andere Theorie vermutet den Ursprung in Frankreich, genauer gesagt im berühmten Restaurant „Le Cordon Bleu” in Paris. Dort wurden angeblich schon frühzeitig Gerichte mit ähnlichen Zutaten zubereitet.
Unabhängig von seiner genauen Herkunft hat sich das Cordon Bleu schnell internationaler Beliebtheit erfreut und ist heute ein fester Bestandteil der Speisekarten weltweit.
Cordon Bleu vs. Schnitzel: Wo liegt der Unterschied?
Die grundlegenden Unterschiede zwischen einem klassischen Schnitzel und einem Cordon Bleu liegen in der Zubereitung und den Zutaten. Ein Schnitzel besteht in der Regel aus einem dünnen, panierten Stück Fleisch (meist Schwein, Kalb oder Huhn), das in Butterschmalz oder Öl goldbraun gebraten wird.
Ein Cordon Bleu hingegen ist ein gefülltes Schnitzel. Das Fleisch (oftmals Schwein, Kalb, Huhn oder auch Pute) wird aufgeschnitten, mit Schinken und Käse belegt, zusammengeklappt, paniert und anschließend gebraten. Die Füllung verleiht dem Cordon Bleu eine zusätzliche Dimension an Geschmack und Textur.
Die Qual der Wahl: Welche Zutaten eignen sich am besten?
Die Wahl der Zutaten für ein Cordon Bleu ist entscheidend für den Geschmack. Hier sind einige Empfehlungen:
- Fleisch: Traditionell wird Schweinefleisch (aus der Oberschale oder dem Rücken) verwendet. Kalbfleisch ist eine edlere Variante, während Hähnchen- oder Putenfleisch eine leichtere Alternative darstellt. Achten Sie darauf, dass das Fleisch nicht zu dick geschnitten ist, damit es gleichmäßig gart.
- Schinken: Kochschinken ist der Klassiker, aber auch geräucherter Schinken oder Serrano-Schinken können für eine interessante Geschmacksnote sorgen.
- Käse: Emmentaler ist die traditionelle Wahl, da er gut schmilzt und einen milden, nussigen Geschmack hat. Gruyère, Gouda oder Raclettekäse sind ebenfalls gute Alternativen. Wer es etwas würziger mag, kann auch Bergkäse oder Provolone verwenden.
- Panade: Semmelbrösel sind die Basis für eine knusprige Panade. Verwenden Sie am besten frische oder selbstgemachte Semmelbrösel für ein optimales Ergebnis. Verfeinern Sie die Panade nach Belieben mit Gewürzen wie Paprikapulver, Knoblauchpulver, Kräutern oder geriebenem Parmesan.
Das perfekte Cordon Bleu: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Mit dieser Anleitung gelingt Ihnen garantiert ein köstliches Cordon Bleu:
- Vorbereitung: Das Fleisch (ca. 150-200g pro Person) zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie legen und vorsichtig plattieren, bis es etwa 5 mm dick ist.
- Füllen: Das plattierte Fleisch mit einer Scheibe Schinken und einer Scheibe Käse belegen. Achten Sie darauf, dass die Ränder frei bleiben.
- Zusammenklappen: Das Fleisch vorsichtig zusammenklappen, sodass die Füllung komplett umschlossen ist. Die Ränder gut andrücken, eventuell mit Zahnstochern fixieren.
- Panieren: Das Cordon Bleu zuerst in Mehl wenden, dann in verquirltem Ei und anschließend in Semmelbröseln. Achten Sie darauf, dass das Cordon Bleu vollständig mit Panade bedeckt ist.
- Braten: In einer Pfanne reichlich Butterschmalz oder Öl erhitzen. Das Cordon Bleu bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun braten, ca. 5-7 Minuten pro Seite.
- Garen: Um sicherzustellen, dass das Cordon Bleu innen gar ist, kann es nach dem Anbraten für einige Minuten in den vorgeheizten Ofen (180°C) gelegt werden.
- Servieren: Die Zahnstocher entfernen und das Cordon Bleu heiß servieren.
Tipps und Tricks für das perfekte Ergebnis
Hier sind einige zusätzliche Tipps, die Ihnen helfen, das perfekte Cordon Bleu zuzubereiten:
- Kühlkette: Achten Sie darauf, dass die Zutaten, insbesondere das Fleisch, während der Zubereitung kühl bleiben.
- Panade: Die Panade sollte gut am Fleisch haften. Drücken Sie die Semmelbrösel leicht an. Eine doppelte Panade sorgt für eine besonders knusprige Kruste.
- Hitze: Braten Sie das Cordon Bleu bei nicht zu hoher Hitze, damit die Panade nicht verbrennt, bevor das Fleisch gar ist.
- Füllung: Experimentieren Sie mit verschiedenen Füllungen. Neben Schinken und Käse können Sie auch Pilze, Paprika, Speck oder Kräuter verwenden.
- Variationen: Es gibt unzählige Variationen des Cordon Bleu. Probieren Sie beispielsweise ein Cordon Bleu mit Gorgonzola und Birne oder ein Cordon Bleu mit Mozzarella und Tomatenpesto.
Beilagen-Empfehlungen: Was passt zum Cordon Bleu?
Ein Cordon Bleu ist ein herzhaftes Gericht, das gut zu verschiedenen Beilagen passt. Hier sind einige beliebte Optionen:
- Kartoffeln: Pommes Frites, Kartoffelsalat, Bratkartoffeln, Kartoffelpüree oder Rosmarinkartoffeln sind klassische Beilagen.
- Gemüse: Ein frischer Salat, gedünstetes Gemüse, Rahmwirsing oder grüne Bohnen passen hervorragend zum Cordon Bleu.
- Saucen: Eine leichte Sauce Hollandaise, eine Pilzrahmsauce oder eine Kräuterbutter runden das Gericht ab.
Fazit: Cordon Bleu – Mehr als nur ein Trend
Ob man das Cordon Bleu nun als „aufgepimptes” Schnitzel betrachtet oder als eigenständiges Gericht feiert, bleibt jedem selbst überlassen. Fest steht jedoch, dass ein gut zubereitetes Cordon Bleu ein Genuss für jeden Gaumen ist. Mit den richtigen Zutaten, etwas Übung und den hier vorgestellten Tipps gelingt Ihnen garantiert ein perfektes Exemplar, das Ihre Familie und Freunde begeistern wird. Also, worauf warten Sie noch? Wagen Sie sich an dieses kulinarische Abenteuer und entdecken Sie die Vielfalt und den Geschmack des Cordon Bleu!