Wer Schärfe liebt und gerne experimentiert, dem sind sie bestimmt schon einmal begegnet: Die kleinen, runden, knallroten oder -gelben Paprika, die optisch an Kirschen erinnern und es faustdick hinter ihren süßen Äußeren haben. Umgangssprachlich oft als Kirschpaprika bezeichnet, verbergen sich hinter dieser Bezeichnung jedoch verschiedene Sorten und Varianten. Dieser Artikel widmet sich der spannenden Frage, wie diese kleinen Scharfmacher wirklich heißen, welche Sorten es gibt, wie sie sich unterscheiden und was man beim Kauf und Verzehr beachten sollte.
Die Vielfalt der kleinen, runden Paprika
Der Begriff Kirschpaprika ist im Grunde genommen eine Sammelbezeichnung für kleine, runde Paprika, die oft in Essig eingelegt angeboten werden. Doch hinter dieser simplen Bezeichnung verbirgt sich eine beeindruckende Vielfalt an Sorten, die sich in Schärfegrad, Geschmack und Herkunft unterscheiden.
Es ist wichtig zu verstehen, dass „Kirschpaprika” keine botanisch klar definierte Sorte ist. Es handelt sich vielmehr um eine beschreibende Bezeichnung, die sich auf die Form und Größe der Paprika bezieht. Ähnlich verhält es sich mit Begriffen wie „Peperoni” oder „Chili”, die ebenfalls Oberbegriffe für verschiedene Sorten sind.
Beliebte Sorten kleiner, runder Paprika
Um Licht ins Dunkel zu bringen, stellen wir einige der beliebtesten Sorten kleiner, runder Paprika vor, die oft als Kirschpaprika verkauft werden:
* **Pimiento del Piquillo:** Diese spanische Sorte ist zwar nicht kugelrund, aber dennoch relativ klein und fleischig. Sie zeichnet sich durch ihr süßes, leicht rauchiges Aroma und eine milde Schärfe aus. Pimientos del Piquillo werden oft gefüllt oder geröstet serviert. Obwohl sie nicht exakt die Form einer typischen Kirschpaprika haben, werden sie aufgrund ihrer Größe und Verwendung oft in diese Kategorie eingeordnet.
* **Biquinho:** Ursprünglich aus Brasilien stammend, erfreut sich die Biquinho-Paprika auch hierzulande immer größerer Beliebtheit. Sie ist klein, tropfenförmig und hat eine charakteristische kleine Spitze. Ihre Schärfe ist moderat bis gering, und ihr Geschmack ist fruchtig-süß. Sie eignet sich hervorragend zum Einlegen, für Salsas oder als Dekoration.
* **Sweet Cherry Pepper:** Diese Sorte ist, wie der Name schon sagt, eher süßlich und hat eine geringe bis keine Schärfe. Sie wird oft eingelegt oder gefüllt. Sie ähnelt in ihrer Form stark einer Kirsche, was ihre umgangssprachliche Bezeichnung als Kirschpaprika erklärt.
* **Hot Cherry Pepper:** Im Gegensatz zu den Sweet Cherry Peppers sind die Hot Cherry Peppers deutlich schärfer. Ihr Schärfegrad kann variieren, liegt aber meist im mittleren Bereich. Sie sind ideal für alle, die eine moderate Schärfe suchen.
* **Rocotillo:** Eine weitere Sorte, die manchmal als Kirschpaprika angeboten wird, ist die Rocotillo. Sie ist zwar nicht kugelrund, aber ihre Größe und ihr fruchtiger Geschmack machen sie zu einer interessanten Alternative.
Schärfegrad: Vorsicht, scharf!
Der Schärfegrad von Kirschpaprika kann stark variieren. Während einige Sorten, wie die Sweet Cherry Peppers, kaum Schärfe aufweisen, können andere, wie die Hot Cherry Peppers, durchaus ordentlich „einhauen”. Der Schärfegrad wird in Scoville-Einheiten gemessen. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, ist es ratsam, sich vor dem Verzehr über den Schärfegrad der jeweiligen Sorte zu informieren. Achten Sie beim Kauf auf Hinweise auf der Verpackung oder fragen Sie im Zweifelsfall den Verkäufer.
Verwendung in der Küche
Kirschpaprika sind vielseitig einsetzbar. Sie können roh gegessen werden (Vorsicht bei scharfen Sorten!), eingelegt, gefüllt, gegrillt oder für Salsas und Chutneys verwendet werden. Besonders beliebt sind sie als Antipasti oder als Zutat in Salaten.
Eingelegte Kirschpaprika sind eine köstliche Beilage zu Käse, Wurst oder Gegrilltem. Sie können auch als Füllung für Oliven oder als Topping für Pizza verwendet werden.
Gefüllte Kirschpaprika sind ein echter Hingucker. Sie können mit Frischkäse, Reis, Hackfleisch oder Gemüse gefüllt werden.
Wo kann man Kirschpaprika kaufen?
Kirschpaprika sind in gut sortierten Supermärkten, Feinkostläden oder auf Wochenmärkten erhältlich. Besonders eingelegte Kirschpaprika sind weit verbreitet. Frische Kirschpaprika sind hingegen seltener zu finden, besonders außerhalb der Saison. Inzwischen bieten aber auch viele Online-Händler eine große Auswahl an verschiedenen Sorten an. Achten Sie beim Kauf auf die Qualität der Paprika. Sie sollten prall, glänzend und frei von Beschädigungen sein.
Tipps für den Anbau im eigenen Garten
Wer gerne gärtnert, kann Kirschpaprika auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen. Die Pflanzen sind relativ pflegeleicht und bringen auch im Kübel gute Erträge. Achten Sie auf einen sonnigen Standort und ausreichend Wasser. Paprika lieben Wärme und regelmäßige Düngung.
Fazit: Die kleinen runden Scharfmacher entzaubert
Die kleinen, runden Paprika, die umgangssprachlich oft als Kirschpaprika bezeichnet werden, sind eine faszinierende Vielfalt an Schärfe und Geschmack. Es gibt keine einzelne Sorte, die „Kirschpaprika” heißt, sondern vielmehr eine Gruppe von kleinen, runden Paprika, die sich in Schärfegrad, Geschmack und Herkunft unterscheiden. Ob Pimiento del Piquillo, Biquinho, Sweet Cherry Pepper oder Hot Cherry Pepper – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Mit diesem Wissen können Sie in Zukunft bewusster einkaufen und die kleinen, runden Scharfmacher noch besser genießen. Vergessen Sie aber nie: Vorsicht, scharf! Informieren Sie sich vor dem Verzehr über den Schärfegrad der jeweiligen Sorte, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Und nun viel Spaß beim Entdecken der Vielfalt der kleinen, runden Paprika!