Es gibt Abende, die man gerne vergisst. Abende, die mit dem Versprechen von Spaß und guter Laune beginnen, aber in einem Desaster enden. Oft spielt Alkohol dabei eine entscheidende Rolle, und nicht selten wird am nächsten Morgen mit Entsetzen festgestellt: Das war definitiv zu viel. Wir haben uns umgehört und einige Geschichten gesammelt – Geschichten vom höchsten Promillewert, den Beteiligten je hatten, und den unvergesslichen (oder eben vergessenen) Ereignissen, die damit einhergingen. Achtung: Die folgenden Erzählungen können schockieren, belustigen oder zum Nachdenken anregen. Sie sollen aber vor allem eines: Aufzeigen, dass Alkoholgenuss Verantwortung erfordert.
Warum überhaupt so hohe Promillewerte entstehen?
Bevor wir in die Geschichten eintauchen, ist es wichtig zu verstehen, wie ein hoher Promillewert überhaupt zustande kommt. Der Blutalkoholgehalt (BAK) wird in Promille gemessen und gibt an, wie viel Alkohol sich im Blut befindet. Er hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Menge und Art des Alkohols: Je mehr Alkohol konsumiert wird, desto höher der Promillewert. Spirituosen haben einen höheren Alkoholgehalt als Bier oder Wein und lassen den BAK schneller ansteigen.
- Geschlecht: Frauen haben in der Regel einen geringeren Wasseranteil im Körper als Männer, weshalb der Alkohol stärker konzentriert wird.
- Körpergewicht: Schwerere Menschen haben mehr Körperwasser, was den Alkohol stärker verdünnt.
- Nahrungsaufnahme: Ein voller Magen verlangsamt die Alkoholaufnahme ins Blut.
- Individuelle Toleranz: Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, entwickeln oft eine gewisse Toleranz, was aber nicht bedeutet, dass sie weniger betrunken sind. Sie spüren die Auswirkungen möglicherweise weniger stark.
- Zeitfaktor: Der Körper baut Alkohol langsam ab, etwa 0,1 bis 0,15 Promille pro Stunde. Wer also schnell viel trinkt, riskiert einen rasanten Anstieg des Promillewertes.
Geschichten aus dem wahren Leben: Wenn die Erinnerung lückenhaft wird
Sarahs unvergesslicher Geburtstag: Sarah wollte ihren 25. Geburtstag groß feiern. Die Party war ausgelassen, die Stimmung super, und die Drinks flossen in Strömen. „Ich erinnere mich noch, wie ich mit meinen Freundinnen angestoßen habe”, erzählt sie. „Aber dann wird alles verschwommen. Angeblich habe ich auf dem Tisch getanzt, den DJ angemacht und versucht, meinen Ex-Freund anzurufen. Am nächsten Morgen wachte ich mit einem Blackout und einem unglaublich schlechten Gewissen auf. Mein Promillewert lag bei 2,8 – der höchste Wert, den ich je hatte.” Sarah hat aus dieser Erfahrung gelernt und trinkt seitdem deutlich bewusster.
Daniels feuchtfröhlicher Junggesellenabschied: Daniels Junggesellenabschied in Prag sollte legendär werden – und das wurde er auch. Allerdings nicht unbedingt im positiven Sinne. „Wir haben von morgens bis abends durchgefeiert”, berichtet Daniel. „Bier, Schnaps, Cocktails – alles war dabei. Ich weiß nur noch, dass ich irgendwann auf einer Parkbank aufgewacht bin, ohne Handy und Geldbörse. Meine Freunde haben mir später erzählt, dass ich mit einem Mülleimer diskutiert habe und versucht habe, in eine Litfaßsäule einzusteigen. Mein Promillewert soll bei 3,1 gelegen haben. Ich hatte unglaubliches Glück, dass mir nichts passiert ist.” Daniel heiratete zwar, aber sein Junggesellenabschied bleibt ein warnendes Beispiel.
Anjas Eskapaden auf der Firmenweihnachtsfeier: Firmenweihnachtsfeiern sind oft ein Minenfeld, besonders wenn Alkohol im Spiel ist. Anja kann das bestätigen. „Ich wollte mich eigentlich zurückhalten”, sagt sie. „Aber dann hat mich die Stimmung mitgerissen. Ich habe mit dem Chef geflirtet, meiner Kollegin meine Meinung gesagt und versucht, eine Polonaise anzuführen. Am nächsten Tag war mir alles so peinlich. Ich habe mich krank gemeldet und gehofft, dass alle alles vergessen haben. Mein Promillewert war ‘nur’ bei 1,9, aber die Auswirkungen waren trotzdem verheerend.” Anja hat daraus gelernt, ihre Grenzen besser zu kennen und sich auf Firmenfeiern zurückzuhalten.
Marks Leichtsinn nach dem bestandenen Examen: Mark hatte sein Examen bestanden und wollte das gebührend feiern. Er traf sich mit seinen Freunden in einer Bar und trank einen Drink nach dem anderen. „Ich war so euphorisch, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie viel ich getrunken habe”, erzählt er. „Irgendwann wurde ich aggressiv und habe mich mit einem anderen Gast gestritten. Meine Freunde mussten mich nach Hause bringen. Am nächsten Morgen hatte ich nicht nur einen Kater, sondern auch eine Anzeige wegen Körperverletzung. Mein Promillewert lag bei 2,5 – ein teurer Fehler.” Mark musste eine Geldstrafe zahlen und hat gelernt, dass Alkohol keine Entschuldigung für Fehlverhalten ist.
Die Gefahren hoher Promillewerte: Mehr als nur ein Kater
Die Geschichten zeigen, dass hohe Promillewerte nicht nur zu peinlichen Situationen und Gedächtnislücken führen können. Sie bergen auch ernsthafte gesundheitliche Risiken:
- Alkoholintoxikation: Eine Alkoholvergiftung kann zu Bewusstlosigkeit, Atemstillstand und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
- Verletzungsgefahr: Unter Alkoholeinfluss sinkt die Reaktionsfähigkeit und das Urteilsvermögen, was das Risiko von Unfällen erhöht.
- Koma: Sehr hohe Promillewerte können zu einem Alkoholkoma führen, einem lebensbedrohlichen Zustand.
- Langzeitfolgen: Regelmäßiger Alkoholkonsum kann zu Lebererkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und psychischen Erkrankungen führen.
Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol: Tipps für einen sicheren Genuss
Alkohol muss nicht verteufelt werden. Ein verantwortungsvoller Umgang kann dazu beitragen, negative Konsequenzen zu vermeiden:
- Kenne deine Grenzen: Jeder Mensch reagiert anders auf Alkohol. Achte auf die Signale deines Körpers und trinke nicht über deine Grenzen hinaus.
- Iss etwas vor dem Trinken: Ein voller Magen verlangsamt die Alkoholaufnahme.
- Trinke langsam und in Maßen: Vermeide es, alkoholische Getränke schnell hintereinander zu trinken.
- Wechsle zwischen alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken: Das hilft, den Alkoholkonsum zu reduzieren und den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen.
- Lass dich nicht zum Trinken überreden: Stehe zu deiner Entscheidung, keinen oder weniger Alkohol zu trinken.
- Plane deinen Heimweg: Organisiere im Voraus einen sicheren Transport nach Hause, zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Taxi.
- Achte auf deine Freunde: Kümmere dich um deine Freunde und hilf ihnen, wenn sie zu viel getrunken haben.
Die Geschichten vom höchsten Promillewert und den damit verbundenen Eskapaden sind ein Mahnmal. Sie zeigen, dass Alkohol ein zweischneidiges Schwert ist. Mit Verantwortung und Maßhalten kann er ein Genussmittel sein, ohne Kontrolle aber zu einer Gefahr werden. Also, prost – aber mit Köpfchen!