Wir leben in einer Gesellschaft, die das Erwachsenwerden oft mit einem kompletten Abschied von allem gleichsetzt, was uns als Kind Freude bereitet hat. Plötzlich scheinen Sammelkarten, Zeichentrickfilme, Plüschtiere und bunte Stifte nur noch für „Kinder” geeignet zu sein. Doch was, wenn man im Herzen jung geblieben ist und diese kindlichen Freuden auch im Erwachsenenalter nicht missen möchte? Ist das kindisch? Unreif? Die Antwort ist ein klares NEIN! Es ist nicht nur völlig in Ordnung, sondern kann sogar unglaublich bereichernd sein.
Die Definition von „Erwachsen sein” neu denken
Traditionell wird „Erwachsen sein” mit Verantwortung, Ernsthaftigkeit, beruflichem Erfolg und finanzieller Stabilität assoziiert. Es wird erwartet, dass man sich „angemessen” verhält, „erwachsene” Interessen verfolgt und kindliche Neigungen hinter sich lässt. Aber diese Definition ist veraltet und engstirnig. Sie ignoriert die Tatsache, dass Erwachsensein vielfältig ist und viele Formen annehmen kann.
Die Wahrheit ist, dass es keinen einzigen Weg gibt, erwachsen zu sein. Es bedeutet nicht zwangsläufig, Spaß und Freude aufzugeben oder sich selbst zu verleugnen. Im Gegenteil, es bedeutet, sich selbst zu kennen, seine Leidenschaften zu akzeptieren und das Leben auf eine Art und Weise zu gestalten, die einen glücklich macht – unabhängig davon, was andere darüber denken.
Warum wir unsere kindlichen Interessen so lieben
Es gibt viele Gründe, warum wir auch als Erwachsene noch an Dingen festhalten, die uns als Kind Freude bereitet haben:
- Nostalgie: Kindheitserinnerungen sind oft mit positiven Emotionen verbunden. Sie erinnern uns an eine Zeit der Unbeschwertheit, der Sicherheit und des Glücks. Das Wiederaufleben dieser Erinnerungen durch kindliche Hobbys kann uns Trost spenden und uns ein Gefühl der Vertrautheit geben.
- Stressabbau: In unserer schnelllebigen und stressigen Welt können kindliche Aktivitäten eine willkommene Ablenkung bieten. Sie erlauben uns, dem Alltag zu entfliehen, den Kopf freizubekommen und einfach Spaß zu haben. Malen, Basteln, Videospiele spielen – all das kann eine therapeutische Wirkung haben.
- Kreativität: Viele kindliche Aktivitäten fördern die Kreativität und Fantasie. Sie ermöglichen es uns, unsere eigene Welt zu erschaffen, uns auszudrücken und neue Dinge auszuprobieren. Das kann uns helfen, Probleme auf neue Art und Weise anzugehen und innovative Lösungen zu finden.
- Selbstausdruck: Unsere Interessen, ob „kindisch” oder nicht, sind ein wichtiger Teil unserer Identität. Sie zeigen, wer wir sind, was uns wichtig ist und was uns Freude bereitet. Das Ausleben dieser Interessen ermöglicht es uns, uns authentisch zu fühlen und unsere Persönlichkeit voll auszuleben.
- Verbindung zu anderen: Kindliche Interessen können uns mit Gleichgesinnten verbinden. Es gibt zahlreiche Communities für Erwachsene, die sich für bestimmte Hobbys begeistern, wie z.B. Cosplay, Tabletop-Spiele, Anime oder LEGO. Diese Communities bieten die Möglichkeit, sich auszutauschen, Freundschaften zu schließen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Die Vorteile des inneren Kindes
Das Zulassen des inneren Kindes hat viele Vorteile für unsere psychische Gesundheit und unser Wohlbefinden:
- Mehr Freude und Glück: Indem wir uns erlauben, Dinge zu tun, die uns Freude bereiten, erhöhen wir unser allgemeines Glücksempfinden. Das Leben wird bunter, aufregender und erfüllender.
- Weniger Stress und Angst: Kindliche Aktivitäten können uns helfen, Stress abzubauen und Ängste zu reduzieren. Sie bieten uns eine Möglichkeit, uns zu entspannen, den Kopf freizubekommen und uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
- Mehr Kreativität und Innovation: Indem wir unsere Kreativität und Fantasie fördern, können wir unsere Problemlösungsfähigkeiten verbessern und innovative Lösungen finden.
- Mehr Selbstbewusstsein: Indem wir uns selbst akzeptieren und unsere Interessen ausleben, stärken wir unser Selbstbewusstsein und unser Selbstwertgefühl.
- Bessere Beziehungen: Indem wir uns selbst authentisch zeigen, ziehen wir Menschen an, die uns so akzeptieren, wie wir sind. Dies führt zu tieferen und erfüllenderen Beziehungen.
Wie man seine kindlichen Freuden lebt – ohne sich zu schämen
Es ist nicht immer einfach, seine kindlichen Interessen auszuleben, besonders wenn man Angst hat, von anderen verurteilt zu werden. Hier sind einige Tipps, wie man damit umgehen kann:
- Akzeptiere dich selbst: Der erste Schritt ist, sich selbst zu akzeptieren und seine Interessen anzunehmen. Erlaube dir, das zu mögen, was du magst, ohne dich dafür zu schämen.
- Finde Gleichgesinnte: Suche nach Communities oder Gruppen von Menschen, die deine Interessen teilen. Der Austausch mit anderen kann dir helfen, dich akzeptiert und verstanden zu fühlen.
- Ignoriere negative Kommentare: Es wird immer Menschen geben, die dich für deine Interessen verurteilen. Versuche, diese Kommentare zu ignorieren und dich nicht davon entmutigen zu lassen.
- Finde einen gesunden Ausgleich: Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen deinen kindlichen Interessen und deinen erwachsenen Verpflichtungen zu finden. Achte darauf, dass du genügend Zeit für beides hast.
- Sei stolz auf deine Interessen: Zeige deine Interessen offen und selbstbewusst. Lass die Welt wissen, was dich glücklich macht.
Schlussfolgerung: Das Erwachsenwerden ist kein Abschied vom Spaß
Erwachsen sein bedeutet nicht, auf Spaß und Freude zu verzichten. Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig das Leben in vollen Zügen zu genießen. Es ist völlig in Ordnung, auch als Erwachsener noch kindliche Interessen zu haben. Sie sind ein Teil deiner Identität und können dein Leben bereichern. Also, lass dein inneres Kind raus und hab Spaß! Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen.
Denke daran: Das Leben ist zu kurz, um es mit Dingen zu verbringen, die dir keine Freude bereiten. Umarme deine kindlichen Leidenschaften und lebe ein erfülltes und glückliches Leben!