Wer kennt sie nicht, die länglichen Schokoladenriegel mit der goldenen Schleife? **Merci** ist ein Synonym für Dankbarkeit und kleine Aufmerksamkeiten. Doch wann haben Sie das letzte Mal eine Packung Merci für sich selbst gekauft? Vermutlich liegt das schon eine Weile zurück, und das hat seine Gründe. Tauchen wir ein in die Psychologie und Marketingstrategie hinter dieser beliebten Schokolade.
Das Image von Merci: Mehr als nur Schokolade
Merci hat sich über die Jahre ein starkes Image aufgebaut. Es ist nicht einfach nur Schokolade, sondern vielmehr eine Botschaft. Die Marke hat es geschafft, sich fest in unserem Bewusstsein als **Geschenk** zu verankern. Denken Sie an die Werbespots: Sie zeigen Menschen, die sich gegenseitig Merci schenken, um Dankbarkeit auszudrücken. Diese Botschaft wird immer wieder wiederholt und verstärkt das Bild, dass Merci primär ein Geschenk ist.
Dieses Image ist bewusst aufgebaut. Die Firma Storck, der Hersteller von Merci, hat von Anfang an auf emotionale Werbung und die Betonung des **Dankesgedankens** gesetzt. Die verschiedenen Sorten, die für unterschiedliche Geschmäcker stehen, unterstreichen die Idee, dass man mit Merci jemandem eine Freude machen möchte, indem man seine individuellen Vorlieben berücksichtigt.
Die Psychologie des Schenkens und Beschenktwerdens
Warum schenken wir überhaupt? Schenken ist ein sozialer Akt, der verschiedene psychologische Bedürfnisse befriedigt. Zum einen stärkt es die Bindung zwischen Schenker und Beschenktem. Zum anderen vermittelt es ein Gefühl von Großzügigkeit und Wertschätzung. Das Gefühl, jemandem eine Freude zu bereiten, ist für viele Menschen sehr befriedigend.
Wenn wir Merci schenken, transportieren wir nicht nur Schokolade, sondern auch unsere **Emotionen**. Die Geste des Schenkens wird durch die Marke Merci verstärkt. Es ist eine einfache und bequeme Möglichkeit, jemandem zu zeigen, dass man an ihn denkt und ihm etwas Gutes tun möchte.
Umgekehrt fühlen wir uns geehrt, wenn wir Merci geschenkt bekommen. Es ist ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung. Dieses positive Gefühl ist eng mit der Marke Merci verbunden.
Der Preis und die Wahrnehmung von Luxus
Der Preis spielt natürlich auch eine Rolle. Merci ist keine Billigschokolade, aber auch nicht extrem teuer. Sie liegt in einem Preissegment, das sie für viele Menschen erschwinglich macht, aber dennoch eine gewisse **Exklusivität** und Wertigkeit suggeriert.
Diese Wahrnehmung von Luxus verstärkt den Geschenkcharakter. Wenn wir uns selbst etwas gönnen wollen, greifen wir vielleicht eher zu einer teureren, „hochwertigeren” Schokolade oder Pralinen. Merci hingegen wird oft als „nett” oder „aufmerksam” wahrgenommen, aber nicht unbedingt als die ultimative Belohnung für uns selbst.
Marketing-Strategien, die den Geschenkcharakter fördern
Storck setzt auf verschiedene Marketing-Strategien, um den Geschenkcharakter von Merci zu fördern. Dazu gehören:
* **Saisonale Angebote:** Zu Weihnachten, Ostern oder zum Valentinstag gibt es oft spezielle Merci-Editionen oder Geschenkverpackungen.
* **Werbung, die Emotionen weckt:** Die Werbespots zeigen meist zwischenmenschliche Beziehungen und Momente der Dankbarkeit.
* **Platzierung im Handel:** Merci wird oft in der Nähe von Kassen oder in den Süßwarenabteilungen platziert, wo Menschen auf der Suche nach einem kleinen Geschenk sind.
* **Kooperationen mit anderen Marken:** Gelegentlich gibt es Aktionen, bei denen Merci zusammen mit Blumen oder anderen Geschenkartikeln angeboten wird.
Diese Strategien tragen dazu bei, dass Merci als die perfekte **kleine Aufmerksamkeit** wahrgenommen wird.
Warum wir Merci selten für uns selbst kaufen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es mehrere Gründe gibt, warum wir Merci so selten für uns selbst kaufen:
* **Das etablierte Image als Geschenk:** Merci ist fest in unserem Bewusstsein als Dankeschön oder kleine Aufmerksamkeit verankert.
* **Die psychologische Komponente des Schenkens:** Wir verbinden Merci mit dem positiven Gefühl, jemandem eine Freude zu bereiten.
* **Die Wahrnehmung von Luxus:** Merci wird als wertig genug für ein Geschenk, aber nicht unbedingt als die ultimative Belohnung für uns selbst wahrgenommen.
* **Die Marketingstrategien von Storck:** Die gezielte Werbung und Produktplatzierung fördern den Geschenkcharakter.
Die Ausnahme bestätigt die Regel: Momente des Selbstgenusses
Natürlich gibt es Ausnahmen. Manchmal kaufen wir Merci auch für uns selbst. Vielleicht, wenn wir uns nach einem langen Tag etwas Gutes tun wollen, oder wenn wir einfach Lust auf Schokolade haben. Aber selbst in diesen Momenten schwingt oft der Gedanke mit, dass es sich eigentlich um ein kleines Geschenk an uns selbst handelt. Wir rechtfertigen den Kauf, indem wir uns sagen, dass wir es uns verdient haben.
Fazit: Merci – die Schokolade der Dankbarkeit
Merci ist mehr als nur Schokolade. Es ist ein Symbol für Dankbarkeit, Wertschätzung und zwischenmenschliche Beziehungen. Die Marke hat es geschafft, sich fest in unserem Bewusstsein als Geschenk zu verankern. Dank cleverer Marketingstrategien und einer tiefenpsychologischen Analyse der menschlichen Bedürfnisse kaufen wir Merci meistens, um anderen eine Freude zu machen, und seltener für uns selbst. Und vielleicht ist das ja auch genau das, was Merci so besonders macht. Es ist die Schokolade, die uns daran erinnert, wie wichtig es ist, Dankbarkeit zu zeigen und anderen eine Freude zu bereiten.
Vielleicht sollten wir uns alle daran erinnern und öfter mal Danke sagen – mit oder ohne **Schokolade**. Aber wenn, dann vielleicht mit Merci!