Fettbrand ist eine der gefährlichsten Arten von Bränden in der Küche. Während die meisten Menschen sofort an brennendes Fett in einer Pfanne auf dem Herd denken, ist es wichtig zu wissen, dass Fettbrände auch in anderen Küchengeräten entstehen können, insbesondere im Backofen und im Airfryer. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Risiken und Präventionsmaßnahmen, um die Entstehung von Fettbränden in diesen Geräten zu verhindern.
Was ist ein Fettbrand überhaupt?
Ein Fettbrand entsteht, wenn Speiseöl oder Fett über seinen Flammpunkt hinaus erhitzt wird. Der Flammpunkt ist die Temperatur, bei der die Dämpfe des Fettes entzündlich werden und sich selbst entzünden können. Anders als bei anderen Bränden, bei denen Wasser oft eine wirksame Löschmethode ist, darf man Fettbrände niemals mit Wasser löschen. Die plötzliche Verdampfung des Wassers führt zu einer explosionsartigen Reaktion, bei der das brennende Fett verspritzt und den Brand noch verschlimmern kann. Dies wird als Fettbrandexplosion bezeichnet.
Fettbrand im Backofen: Eine unterschätzte Gefahr
Der Backofen scheint auf den ersten Blick ein sicherer Ort für Speisen zu sein. Schließlich ist er geschlossen und die Hitze wird kontrolliert. Trotzdem können auch hier Fettbrände entstehen, und zwar aus verschiedenen Gründen:
- Überlaufendes Fett: Beim Braten von fettreichen Lebensmitteln wie Geflügel, Schweinebraten oder Speck kann Fett aus der Pfanne oder dem Bräter in den Backofen tropfen. Dieses Fett sammelt sich dann am Boden des Backofens und kann, wenn es heiß genug wird, Feuer fangen.
- Reinigungsmittelrückstände: Nach der Reinigung des Backofens können aggressive Reinigungsmittelrückstände verbleiben. Wenn der Backofen anschließend erhitzt wird, können diese Rückstände Dämpfe freisetzen, die entzündlich sind. In Kombination mit ausgetretenem Fett entsteht so eine gefährliche Situation.
- Defekte Heizelemente: Ein defektes Heizelement kann zu einer ungleichmäßigen Hitzeverteilung führen, wodurch bestimmte Bereiche des Backofens überhitzen können. Dies kann wiederum zur Entzündung von Fett führen.
- Alte Essensreste: Vergessene Essensreste oder Krümel am Boden des Backofens können sich bei hohen Temperaturen entzünden, insbesondere wenn sie fetthaltig sind.
Fettbrand im Airfryer: Klein aber Oho!
Der Airfryer hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Küchengerät entwickelt, da er eine fettarme Zubereitung von Speisen ermöglicht. Trotzdem ist auch hier Vorsicht geboten, denn auch im Airfryer können Fettbrände entstehen:
- Übermäßige Fettansammlung: Obwohl der Airfryer mit wenig Öl auskommt, können fettreiche Speisen dennoch dazu führen, dass sich Fett im Geräteinneren ansammelt. Dieses Fett kann während des Garvorgangs überhitzen und Feuer fangen.
- Falsche Verwendung von Öl: Die Verwendung von ungeeignetem Öl mit einem niedrigen Flammpunkt kann im Airfryer zu einem Fettbrand führen. Es ist wichtig, hitzebeständige Öle wie raffiniertes Sonnenblumenöl, Erdnussöl oder Avocadoöl zu verwenden.
- Defekte Geräte: Ein defekter Airfryer, insbesondere eine fehlerhafte Temperaturregelung, kann dazu führen, dass das Öl überhitzt und sich entzündet.
- Mangelnde Reinigung: Eine regelmäßige Reinigung des Airfryers ist unerlässlich, um Fettablagerungen zu entfernen. Vernachlässigt man die Reinigung, erhöht sich das Risiko eines Fettbrandes erheblich.
Wie erkenne ich einen Fettbrand im Backofen oder Airfryer?
Die Anzeichen eines Fettbrandes im Backofen oder Airfryer sind in der Regel recht eindeutig:
- Starker, beißender Geruch: Ein brennender Geruch, der an verbranntes Öl oder Fett erinnert, ist ein deutliches Warnsignal.
- Sichtbare Flammen: Sichtbare Flammen im Inneren des Backofens oder Airfryers sind ein unmissverständliches Zeichen für einen Brand.
- Rauchentwicklung: Starke Rauchentwicklung, insbesondere aus dem Backofen oder Airfryer, deutet auf einen Brand hin.
- Knisternde oder zischende Geräusche: Geräusche, die durch das Verbrennen von Fett entstehen, können ebenfalls ein Hinweis auf einen Fettbrand sein.
Was tun im Falle eines Fettbrandes?
Im Falle eines Fettbrandes ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend:
- Ruhe bewahren: Panik kann zu Fehlentscheidungen führen. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und besonnen zu handeln.
- Gerät ausschalten: Schalten Sie den Backofen oder Airfryer sofort aus.
- Deckel oder Tür geschlossen halten: Lassen Sie den Deckel des Airfryers geschlossen oder die Tür des Backofens geschlossen. Dies entzieht dem Feuer Sauerstoff und kann es ersticken.
- Feuerlöscher: Wenn Sie einen geeigneten Feuerlöscher (Klasse F oder ABC) haben, können Sie ihn verwenden, um den Brand zu löschen. Richten Sie den Feuerlöscher jedoch niemals direkt auf das brennende Fett, sondern sprühen Sie in einem Winkel, um das Fett nicht zu verteilen.
- Löschdecke: Eine Löschdecke kann verwendet werden, um den Brand zu ersticken. Legen Sie die Löschdecke vorsichtig über den Backofen oder Airfryer, um die Flammen zu ersticken.
- NIEMALS Wasser verwenden: Gießen Sie niemals Wasser auf einen Fettbrand! Dies führt zu einer gefährlichen Fettbrandexplosion.
- Notruf wählen: Wenn der Brand außer Kontrolle gerät oder Sie sich unsicher fühlen, zögern Sie nicht, die Feuerwehr (Notruf 112) zu rufen.
Prävention ist besser als Nachsorge: Wie Sie Fettbrände vermeiden
Die beste Methode, um Fettbrände im Backofen und Airfryer zu vermeiden, ist die Prävention. Hier sind einige wichtige Tipps:
- Regelmäßige Reinigung: Reinigen Sie den Backofen und den Airfryer regelmäßig, um Fettablagerungen zu entfernen. Verwenden Sie milde Reinigungsmittel und vermeiden Sie aggressive Chemikalien, die Rückstände hinterlassen könnten.
- Auffangschalen verwenden: Beim Braten von fettreichen Lebensmitteln im Backofen sollten Sie eine Auffangschale unterlegen, um tropfendes Fett aufzufangen.
- Geeignetes Öl verwenden: Verwenden Sie im Airfryer nur hitzebeständige Öle mit einem hohen Flammpunkt.
- Geräte nicht überfüllen: Überfüllen Sie den Airfryer nicht, da dies die Luftzirkulation behindern und zu einer ungleichmäßigen Hitzeverteilung führen kann.
- Auf Temperatur achten: Achten Sie auf die empfohlene Temperatur und Garzeit für die jeweiligen Lebensmittel.
- Geräte überprüfen: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand des Backofens und des Airfryers. Lassen Sie defekte Geräte reparieren oder ersetzen.
- Feuerlöscher und Löschdecke bereithalten: Halten Sie einen geeigneten Feuerlöscher (Klasse F oder ABC) und eine Löschdecke in der Küche bereit und machen Sie sich mit deren Verwendung vertraut.
Fazit
Fettbrände im Backofen und Airfryer sind eine ernstzunehmende Gefahr, die oft unterschätzt wird. Durch die Beachtung der oben genannten Tipps und die Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen können Sie das Risiko eines Fettbrandes deutlich reduzieren und Ihre Küche sicherer machen. Denken Sie daran, dass Prävention immer besser ist als Nachsorge. Seien Sie aufmerksam, handeln Sie besonnen und schützen Sie sich und Ihre Familie vor dieser gefährlichen Brandart.