Die fünfte Jahreszeit steht vor der Tür! Karneval, Fasching, Fastnacht – egal wie man es nennt, die Zeit der bunten Kostüme, ausgelassenen Partys und natürlich des freudigen Werfens ist wieder da. Traditionell greift man dabei zu Konfetti und Luftschlangen. Doch in den letzten Jahren wird immer wieder die Frage aufgeworfen: Gibt es eine umweltfreundlichere oder gar leckerere Alternative? Eine Idee, die dabei immer wieder aufkommt, ist die Verwendung von Bonbons als Wurfmaterial. Aber ist das wirklich eine gute Idee? In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile, die Kosten, die rechtlichen Aspekte und geben praktische Tipps für eine gelungene „Bonbon-Konfetti”-Aktion.
Konfetti adé? Die Suche nach Alternativen
Klassisches Konfetti, besonders solches aus Plastik, ist ein Problem für die Umwelt. Es verschmutzt Straßen und Grünflächen, wird von Tieren gefressen und zerfällt nur langsam. Luftschlangen aus Plastik sind ähnlich problematisch. Daher suchen viele Karnevalsbegeisterte nach umweltfreundlicheren Lösungen. Biologisch abbaubares Konfetti ist eine Option, aber oft teurer und zerfällt auch nicht immer so schnell wie erhofft. Hier kommen die Bonbons ins Spiel: Sie sind essbar, lösen sich bei Regen auf und bieten vermeintlich eine süße Alternative.
Bonbons als Wurfmaterial: Die Vorteile auf einen Blick
Die Idee, Bonbons zu werfen, hat durchaus ihren Reiz und bietet einige klare Vorteile:
- Freude für Groß und Klein: Wer freut sich nicht über ein Bonbon? Gerade Kinder lieben es, die süßen Leckereien aufzufangen und zu naschen.
- Weniger Müll (im Idealfall): Wenn die Bonbons aufgegessen werden, entsteht kein Müll. Im Vergleich zu Konfetti, das oft liegen bleibt, ist das ein großer Vorteil.
- Abbaubarkeit: Bonbons, die nicht aufgegessen werden, lösen sich bei Regen oder werden von Tieren gefressen. Sie sind in der Regel biologisch abbaubar (allerdings Achtung: die Verpackung!).
- Vielfalt: Bonbons gibt es in unzähligen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Man kann eine bunte Mischung zusammenstellen, die optisch ansprechend ist.
- Aktion: Das Werfen und Fangen der Bonbons ist ein interaktives Erlebnis und sorgt für zusätzliche Stimmung.
Aber Achtung! Die Nachteile und Herausforderungen
Trotz der verlockenden Vorteile gibt es auch einige Nachteile und Herausforderungen, die man bei der Verwendung von Bonbons als Wurfmaterial bedenken sollte:
- Kostenfaktor: Bonbons, besonders in großen Mengen, sind teuer. Der Preis pro Kilogramm liegt oft deutlich über dem von Konfetti.
- Verpackung: Die meisten Bonbons sind einzeln verpackt. Diese Verpackungen können schnell zu einem großen Müllproblem werden, wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. Hier muss unbedingt auf die Müllentsorgung geachtet werden!
- Hygiene: Bonbons, die auf den Boden fallen, können verschmutzt werden. Es ist fraglich, ob sie dann noch bedenkenlos gegessen werden sollten.
- Klebrigkeit: Bei warmem Wetter können Bonbons klebrig werden und eine unschöne Sauerei verursachen, besonders wenn sie auf Kleidung oder im Haar landen.
- Gesundheit: Der hohe Zuckergehalt in Bonbons ist nicht für jeden geeignet. Diabetiker oder Menschen mit Zahnproblemen sollten vorsichtig sein. Allergien auf Inhaltsstoffe können ebenfalls ein Problem darstellen.
- Gefahr: Kleine Kinder könnten sich an den Bonbons verschlucken. Außerdem besteht die Gefahr, dass Bonbons in die Augen geworfen werden und Verletzungen verursachen.
- Tierische Interessenten: Tiere, insbesondere Hunde und Katzen, könnten von den Bonbons angelockt werden und sie fressen. Das kann zu Verdauungsproblemen oder sogar Vergiftungen führen (je nach Inhaltsstoffen).
Kostenvergleich: Bonbons vs. Konfetti
Ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung für oder gegen Bonbons als Wurfmaterial sind die Kosten. Vergleichen wir die Preise:
- Konfetti: Ein Kilogramm herkömmliches Konfetti aus Papier oder Plastik kostet in der Regel zwischen 2 und 5 Euro. Biologisch abbaubares Konfetti ist teurer und kann zwischen 5 und 15 Euro pro Kilogramm liegen.
- Bonbons: Ein Kilogramm lose Bonbons, gekauft als Kiloware, kostet im Durchschnitt zwischen 5 und 15 Euro, je nach Sorte und Qualität. Spezielle Karnevalsbonbons können sogar noch teurer sein.
Es ist also offensichtlich, dass Bonbons deutlich teurer sind als Konfetti. Für eine große Karnevalsveranstaltung oder einen Umzug kann das schnell ins Geld gehen.
Rechtliche Aspekte: Was ist erlaubt?
Bevor man große Mengen an Bonbons kauft und sie unter die Leute wirft, sollte man sich über die rechtlichen Bestimmungen informieren. In einigen Städten und Gemeinden gibt es spezielle Auflagen für das Werfen von Gegenständen bei Karnevalsumzügen. Es ist ratsam, sich im Vorfeld bei der zuständigen Behörde zu erkundigen, ob das Werfen von Bonbons erlaubt ist und welche Auflagen gegebenenfalls zu beachten sind. So können Bußgelder und Ärger vermieden werden.
Praktische Tipps für eine gelungene „Bonbon-Konfetti”-Aktion
Wenn man sich trotz der genannten Nachteile für die Verwendung von Bonbons als Wurfmaterial entscheidet, gibt es einige Tipps, die man beachten sollte, um die Aktion so reibungslos und sicher wie möglich zu gestalten:
- Bonbons sorgfältig auswählen: Achten Sie auf Bonbons ohne Füllung, die nicht so leicht kleben. Vermeiden Sie Bonbons mit scharfen Kanten oder harten Bestandteilen, um Verletzungen zu vermeiden. Ideal sind kleine, runde Bonbons.
- Verpackung berücksichtigen: Wählen Sie Bonbons mit biologisch abbaubarer Verpackung oder sammeln Sie die Verpackungen konsequent ein, um Müll zu vermeiden.
- Menge begrenzen: Werfen Sie nicht zu viele Bonbons auf einmal, um Verletzungen und Gedränge zu vermeiden.
- Auf Hygiene achten: Weisen Sie darauf hin, dass Bonbons, die auf den Boden gefallen sind, nicht mehr gegessen werden sollten.
- Zielgruppe berücksichtigen: Werfen Sie Bonbons nicht direkt in Kindergruppen oder in Menschenmengen.
- Alternativen anbieten: Bieten Sie neben Bonbons auch andere, gesündere Alternativen an, wie z.B. kleine Tüten mit Nüssen oder Trockenfrüchten.
- Aufklärung: Informieren Sie die Teilnehmer des Umzugs und die Zuschauer über die Vor- und Nachteile von Bonbons als Wurfmaterial und bitten Sie um Mithilfe bei der Müllentsorgung.
- Sicherheitsvorkehrungen treffen: Tragen Sie Handschuhe beim Werfen, um die Hygiene zu gewährleisten. Achten Sie auf eine freie Sicht und werfen Sie nicht blindlings in die Menge.
Fazit: Bonbons als Wurfmaterial – Eine Frage der Abwägung
Die Verwendung von Bonbons als Wurfmaterial im Karneval ist eine Idee mit Vor- und Nachteilen. Sie bietet eine süße Alternative zu traditionellem Konfetti und kann für Freude bei Groß und Klein sorgen. Allerdings ist sie auch mit höheren Kosten, potenziellen Hygiene- und Umweltproblemen sowie Sicherheitsrisiken verbunden. Ob sich die Verwendung von Bonbons lohnt, hängt letztendlich von der individuellen Abwägung dieser Faktoren ab. Wer bereit ist, mehr Geld auszugeben, auf die Hygiene zu achten und die Müllentsorgung zu organisieren, kann mit Bonbons eine fröhliche und vielleicht sogar etwas nachhaltigere Karnevalsaktion gestalten. Für alle anderen bleibt der Griff zum klassischen, biologisch abbaubaren Konfetti eine sichere und kostengünstigere Option. Letztendlich geht es darum, mit Spaß und Verantwortungsbewusstsein zu feiern!