Sauerkraut ist ein echter Klassiker: Ob als Beilage zum deftigen Schweinebraten, im Eintopf oder als herzhafte Füllung für Piroggen – die säuerliche Köstlichkeit ist vielseitig und obendrein noch richtig gesund. Doch was tun, wenn das Sauerkraut aus dem Glas oder der Dose einfach zu sauer ist? Keine Panik! Bevor du es wegwirfst, verraten wir dir bewährte Küchen-Hacks, mit denen du es im Handumdrehen milder und genussvoller machst.
Warum ist Sauerkraut manchmal zu sauer?
Bevor wir uns den Tricks widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum Sauerkraut überhaupt so sauer ist. Die Säure entsteht durch den Gärungsprozess, bei dem Milchsäurebakterien den im Weißkohl enthaltenen Zucker in Milchsäure umwandeln. Dieser natürliche Prozess ist essentiell für die Konservierung und den typischen Geschmack von Sauerkraut.
Allerdings kann der Säuregrad je nach Sorte, Reifezeit und Herstellungsweise variieren. Manche Hersteller legen mehr Wert auf eine lange Haltbarkeit, was zu einer stärkeren Säureentwicklung führen kann. Auch die individuellen Vorlieben spielen eine Rolle: Was für den einen angenehm säuerlich ist, empfindet der andere als zu aggressiv.
Die besten Küchen-Hacks gegen zu saures Sauerkraut
Hier sind unsere Top-Tipps, mit denen du zu saures Sauerkraut retten und deinen persönlichen Geschmack treffen kannst:
1. Auswaschen des Sauerkrauts
Die einfachste Methode, um den Säuregehalt zu reduzieren, ist das Auswaschen des Sauerkrauts. So geht’s:
* Sauerkraut in ein Sieb geben.
* Unter fließendem, kaltem Wasser gründlich abspülen.
* Das Wasser gut ablaufen lassen und das Sauerkraut leicht ausdrücken, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen.
Durch das Auswaschen werden ein Teil der Milchsäure und überschüssiges Salz entfernt. Beachte jedoch, dass dadurch auch einige wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen können. Wer die gesundheitlichen Vorteile des Sauerkrauts voll ausschöpfen möchte, sollte diese Methode daher eher sparsam einsetzen.
2. Süßen mit Zucker, Honig oder Apfelmus
Eine Prise Zucker, ein Löffel Honig oder etwas Apfelmus können wahre Wunder wirken, um die Säure des Sauerkrauts auszugleichen. Die Süße harmoniert hervorragend mit der Säure und sorgt für ein ausgewogeneres Geschmackserlebnis.
* Gib während des Kochens eine kleine Menge Zucker, Honig oder Apfelmus zum Sauerkraut.
* Beginne mit einer kleinen Menge und taste dich langsam heran, bis der gewünschte Süßegrad erreicht ist.
* Achte darauf, dass die Süße nicht den säuerlichen Geschmack komplett überdeckt, sondern ihn lediglich abmildert.
Tipp: Für eine fruchtige Note kannst du auch einen geriebenen Apfel mitkochen.
3. Verfeinern mit Speck, Zwiebeln und Gewürzen
Speck und Zwiebeln sind klassische Begleiter von Sauerkraut und tragen nicht nur zum Geschmack, sondern auch zur Milderung der Säure bei. Das Fett des Specks und die Süße der Zwiebeln neutralisieren die Säure auf natürliche Weise.
* Speckwürfel in einem Topf anbraten.
* Zwiebeln fein würfeln und hinzufügen, bis sie glasig sind.
* Das Sauerkraut hinzufügen und mitbraten.
Gewürze wie Wacholderbeeren, Lorbeerblätter, Kümmel oder Pfefferkörner verleihen dem Sauerkraut zusätzlich Tiefe und Komplexität.
4. Kochen mit Brühe oder Wein
Anstatt Wasser kannst du das Sauerkraut auch in Brühe oder Wein kochen. Die Brühe sorgt für mehr Würze und die Säure des Weins kann die Säure des Sauerkrauts ausbalancieren.
* Sauerkraut mit Gemüsebrühe, Hühnerbrühe oder Weißwein ablöschen.
* Langsam köcheln lassen, bis die Flüssigkeit reduziert ist und das Sauerkraut weich ist.
Tipp: Ein Schuss Apfelessig kann ebenfalls für eine interessante Geschmacksnote sorgen.
5. Mischen mit anderen Gemüsesorten
Eine weitere Möglichkeit, die Säure des Sauerkrauts zu mildern, ist das Mischen mit anderen Gemüsesorten. Besonders gut eignen sich Kartoffeln, Karotten, Pastinaken oder Sellerie.
* Gemüse schälen, würfeln und mit dem Sauerkraut in einem Topf vermischen.
* Mit Brühe aufgießen und köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.
Diese Methode eignet sich besonders gut für Eintöpfe und Aufläufe.
6. Neutralisieren mit Natron (mit Vorsicht!)
In extremen Fällen, wenn das Sauerkraut wirklich unerträglich sauer ist, kann eine Prise Natron helfen. Natron ist ein basisches Salz, das die Säure neutralisiert. Allerdings sollte man hier sehr vorsichtig sein, da eine zu große Menge Natron den Geschmack des Sauerkrauts negativ beeinflussen kann.
* Eine Messerspitze Natron zum Sauerkraut geben.
* Gut verrühren und abschmecken.
* Bei Bedarf noch eine kleine Menge Natron hinzufügen, aber immer nur in kleinen Schritten.
Wichtig: Verwende Natron nur als letzte Option und sei sehr sparsam damit!
Sauerkraut richtig lagern: So bleibt es länger haltbar
Damit du lange Freude an deinem Sauerkraut hast, ist die richtige Lagerung entscheidend.
* Geöffnetes Sauerkraut sollte immer im Kühlschrank aufbewahrt werden.
* Fülle das Sauerkraut in ein sauberes, luftdicht verschließbares Gefäß um.
* Achte darauf, dass das Sauerkraut immer mit ausreichend Flüssigkeit bedeckt ist.
* Sauerkraut ist im Kühlschrank etwa eine Woche haltbar.
Fazit: Sauerkraut ist vielseitig und kann individuell angepasst werden
Sauerkraut ist ein gesundes und leckeres Lebensmittel, das sich vielseitig in der Küche einsetzen lässt. Wenn es mal zu sauer geraten ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Geschmack zu optimieren und an die eigenen Vorlieben anzupassen. Mit unseren Küchen-Hacks gelingt dir das im Handumdrehen! Probiere die verschiedenen Methoden aus und finde heraus, welche dir am besten gefällt. So wird dein Sauerkraut garantiert zum Genuss! Guten Appetit!