Sommerzeit ist Wassereiszeit! Selbstgemachtes Wassereis ist nicht nur eine leckere Erfrischung, sondern auch eine tolle Möglichkeit, gesunde Zutaten zu verwenden und den Zuckergehalt selbst zu bestimmen. Doch oft liest man, dass für das perfekte Wassereis Xanthan Gum unverzichtbar sei. Stimmt das wirklich? In diesem Artikel gehen wir der Frage auf den Grund und zeigen dir, wie du auch ohne dieses Verdickungsmittel fantastisches Wassereis zaubern kannst.
Was ist Xanthan Gum und warum wird es in Wassereisrezepten verwendet?
Xanthan Gum ist ein Polysaccharid, also ein Mehrfachzucker, das durch Fermentation von Bakterien gewonnen wird. In der Lebensmittelindustrie wird es hauptsächlich als Verdickungsmittel, Stabilisator und Emulgator eingesetzt. Im Wassereis soll es folgende Effekte erzielen:
- Verhindern der Bildung großer Eiskristalle: Das ist der Hauptgrund, warum Xanthan Gum in vielen Rezepten empfohlen wird. Große Eiskristalle machen das Eis unappetitlich und sandig. Xanthan Gum bindet Wasser und sorgt für eine feinere, cremigere Textur.
- Verbesserung der Textur: Es verleiht dem Eis eine angenehme Konsistenz und verhindert, dass es zu wässrig wird.
- Stabilisierung der Inhaltsstoffe: Es hilft, die verschiedenen Zutaten wie Fruchtpüree und Saft zu verbinden und verhindert, dass sie sich voneinander trennen.
Kurz gesagt: Xanthan Gum hilft, die Textur und Konsistenz von selbstgemachtem Wassereis zu verbessern und es professioneller wirken zu lassen.
Brauche ich wirklich Xanthan Gum für gutes Wassereis?
Die klare Antwort ist: Nein, du brauchst es nicht unbedingt! Während Xanthan Gum sicherlich Vorteile bietet, gibt es viele andere Möglichkeiten, um die Bildung von Eiskristallen zu minimieren und ein köstliches Wassereis ohne Xanthan Gum herzustellen.
Alternativen zu Xanthan Gum für selbstgemachtes Wassereis
Hier sind einige Alternativen, die du anstelle von Xanthan Gum verwenden kannst, um ein cremiges und leckeres Wassereis selber zu machen:
- Guarkernmehl: Ähnlich wie Xanthan Gum ist Guarkernmehl ein natürliches Verdickungsmittel. Es wird aus den Samen der Guarpflanze gewonnen. Verwende es sparsam, da es in größeren Mengen einen leicht schleimigen Geschmack verursachen kann. Eine Messerspitze bis maximal 0,5g pro 500ml Flüssigkeit ist in der Regel ausreichend.
- Johannisbrotkernmehl: Auch dieses Mehl ist ein Verdickungsmittel und Stabilisator. Es ist etwas milder im Geschmack als Guarkernmehl. Es bindet ebenfalls Wasser und reduziert so die Bildung großer Eiskristalle.
- Pektin: Pektin ist ein natürliches Geliermittel, das in vielen Früchten vorkommt, insbesondere in Äpfeln und Zitrusfrüchten. Es kann verwendet werden, um die Textur des Eises zu verbessern und es cremiger zu machen.
- Stärke: Maisstärke oder Kartoffelstärke können ebenfalls als Verdickungsmittel dienen. Rühre die Stärke mit etwas kaltem Wasser an, bevor du sie zu den anderen Zutaten gibst. Erhitze die Mischung leicht, um die Stärke zu aktivieren.
- Honig oder Ahornsirup: Diese natürlichen Süßungsmittel haben nicht nur einen leckeren Geschmack, sondern tragen auch zur Textur des Eises bei. Sie binden Feuchtigkeit und verhindern die Bildung großer Eiskristalle.
- Fettreiche Zutaten: Ein Schuss Kokosmilch oder etwas Avocado (püriert) können die Cremigkeit des Eises erhöhen, ohne den Geschmack zu stark zu verändern. Achte aber darauf, dass die restlichen Aromen weiterhin dominieren.
- Hochwertige Zutaten: Reife, aromatische Früchte liefern von Natur aus mehr Geschmack und eine bessere Textur.
- Die richtige Technik: Langsame Gefrierprozesse fördern die Bildung großer Eiskristalle. Versuche, das Eis möglichst schnell einzufrieren.
Tipps für das perfekte Wassereis ohne Xanthan Gum
Auch ohne Xanthan Gum oder andere Verdickungsmittel kannst du perfektes Wassereis herstellen. Hier sind einige zusätzliche Tipps:
- Verwende reife Früchte: Sie enthalten mehr Zucker und Pektin, was die Textur verbessert.
- Püriere die Früchte fein: Je feiner das Fruchtpüree, desto cremiger wird das Eis.
- Füge etwas Zitronensaft hinzu: Zitronensaft verstärkt den Geschmack und hilft, die Farben der Früchte zu erhalten.
- Süße nach Bedarf: Verwende Honig, Ahornsirup oder Agavendicksaft, um das Eis nach deinem Geschmack zu süßen. Achte aber darauf, nicht zu viel Zucker zu verwenden, da dies das Eis härter macht.
- Friere das Eis schnell ein: Je schneller das Eis gefriert, desto kleiner sind die Eiskristalle.
- Rühre das Eis während des Gefrierens um: Wenn du die Möglichkeit hast, rühre das Eis alle 30-60 Minuten während des Gefrierens um. Dadurch werden die Eiskristalle aufgebrochen und das Eis wird cremiger.
- Verwende die richtigen Formen: Spezielle Wassereisformen aus Silikon oder Kunststoff sind ideal, da sie das Eis leicht ausformen lassen.
Rezept: Einfaches Wassermelonen-Wassereis ohne Xanthan Gum
Hier ein einfaches Rezept für Wassermelonen-Wassereis ohne Xanthan Gum:
Zutaten:
- 500g Wassermelone, entkernt
- 2 EL Zitronensaft
- 1-2 EL Honig oder Ahornsirup (optional, je nach Süße der Wassermelone)
Zubereitung:
- Die Wassermelone in Stücke schneiden und in einem Mixer fein pürieren.
- Zitronensaft und Honig (oder Ahornsirup) hinzufügen und gut vermischen.
- Die Mischung in Wassereisformen füllen.
- Die Formen für mindestens 4 Stunden oder über Nacht ins Gefrierfach stellen.
- Vor dem Servieren die Formen kurz unter warmes Wasser halten, um das Eis leichter herauszulösen.
Fazit: Wassereis selber machen ist einfach und vielseitig!
Wassereis selber machen ist ein tolles Projekt, das Spaß macht und mit dem du leckere und gesunde Erfrischungen kreieren kannst. Xanthan Gum kann zwar hilfreich sein, ist aber keineswegs ein Muss. Mit den richtigen Zutaten, Techniken und Alternativen kannst du auch ohne dieses Verdickungsmittel fantastisches Wassereis ohne künstliche Zusatzstoffe herstellen. Probiere es aus und finde deine eigenen Lieblingsrezepte!
Lass deiner Kreativität freien Lauf und experimentiere mit verschiedenen Früchten, Säften und Süßungsmitteln. Viel Spaß beim Wassereis selber machen!