Stellen Sie sich vor: Ein Blackout legt Ihre Stadt lahm. Oder eine Naturkatastrophe schneidet Sie von der Außenwelt ab. Was ist das Erste, was Ihnen ausgeht? Richtig, sauberes Trinkwasser. Die meisten Menschen haben zwar Lebensmittelreserven, aber oft wird die Vorratshaltung von Wasser unterschätzt. In diesem Artikel geht es um eine entscheidende Frage, die jeder im Zusammenhang mit Notfall-Wasserkanistern kennen sollte, um im Krisenfall vorbereitet zu sein.
Warum Trinkwasser-Notfallvorsorge so wichtig ist
Wasser ist lebensnotwendig. Ohne Nahrung können wir einige Wochen überleben, aber ohne Wasser nur wenige Tage. Im Notfall kann die reguläre Wasserversorgung ausfallen, sei es durch Naturkatastrophen, technische Defekte oder andere unvorhergesehene Ereignisse. Die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser kann dann über Leben und Tod entscheiden. Eine gut durchdachte Notfallvorsorge beinhaltet daher immer die Lagerung von ausreichend Wasser.
Die entscheidende Frage: Welchen Wasserkanister soll ich wählen?
Die Auswahl des richtigen Wasserkanisters ist keine triviale Angelegenheit. Es gibt viele verschiedene Materialien, Größen und Ausführungen auf dem Markt. Die Wahl des falschen Kanisters kann im schlimmsten Fall die Wasserqualität beeinträchtigen oder den Kanister unbrauchbar machen. Die entscheidende Frage lautet also: Welches Material ist für meinen Wasserkanister am besten geeignet, um sicherzustellen, dass das Wasser sicher und lange haltbar bleibt?
Materialien im Vergleich: Was macht den Unterschied?
Die gängigsten Materialien für Wasserkanister sind:
- Polyethylen (PE): Ein sehr verbreitetes Material für Wasserkanister. Es ist leicht, robust und relativ günstig. Allerdings ist es nicht immer die beste Wahl für die langfristige Lagerung von Wasser. Es gibt verschiedene Arten von Polyethylen, darunter HDPE (High-Density Polyethylen) und LDPE (Low-Density Polyethylen). HDPE ist in der Regel stabiler und widerstandsfähiger gegen Chemikalien und UV-Strahlung als LDPE. Achten Sie beim Kauf auf die Kennzeichnung und wählen Sie nach Möglichkeit HDPE.
- Polypropylen (PP): Ähnlich wie Polyethylen, aber etwas hitzebeständiger. Es ist ebenfalls relativ leicht und robust, aber nicht immer so flexibel wie PE.
- Edelstahl: Eine ausgezeichnete Wahl für die langfristige Lagerung von Wasser. Edelstahlkanister sind sehr langlebig, korrosionsbeständig und beeinflussen den Geschmack des Wassers nicht. Sie sind jedoch teurer als Kunststoffkanister und können schwerer sein.
- BPA-freies Tritan: Ein relativ neuer Kunststoff, der als Alternative zu Polycarbonat entwickelt wurde. Tritan ist BPA-frei (Bisphenol A) und gilt als sicherer für die Lagerung von Lebensmitteln und Wasser. Es ist transparent, robust und relativ hitzebeständig.
Warum das Material so wichtig ist: Chemische Auswaschungen und Geschmack
Das gewählte Material beeinflusst nicht nur die Haltbarkeit des Kanisters, sondern auch die Wasserqualität. Einige Kunststoffe können Chemikalien an das Wasser abgeben, insbesondere wenn sie hohen Temperaturen ausgesetzt sind oder längere Zeit gelagert werden. Diese Chemikalien können nicht nur den Geschmack des Wassers beeinträchtigen, sondern auch gesundheitsschädlich sein. Das bekannteste Beispiel ist BPA (Bisphenol A), das in einigen Kunststoffen enthalten war und in Verdacht steht, hormonell wirksam zu sein. Achten Sie daher immer darauf, BPA-freie Wasserkanister zu wählen.
Auch bei anderen Kunststoffen kann es zu Auswaschungen kommen, wenn auch in geringerem Maße. Edelstahl ist in dieser Hinsicht die sicherste Wahl, da es keine Chemikalien an das Wasser abgibt und den Geschmack nicht beeinflusst.
Weitere wichtige Faktoren bei der Auswahl eines Wasserkanisters
Neben dem Material gibt es noch weitere Faktoren, die bei der Auswahl eines Wasserkanisters berücksichtigt werden sollten:
- Größe: Die benötigte Größe hängt von der Anzahl der Personen im Haushalt und der Dauer des Notfalls ab. Als Faustregel gilt: Pro Person und Tag sollten mindestens 3 Liter Wasser eingeplant werden.
- Form und Stapelbarkeit: Praktische Formen, die sich gut stapeln lassen, sparen Platz bei der Lagerung.
- Öffnung: Eine ausreichend große Öffnung erleichtert das Befüllen und Reinigen des Kanisters.
- Tragegriff: Ein stabiler Tragegriff ist wichtig, um den gefüllten Kanister sicher transportieren zu können.
- UV-Beständigkeit: Wenn der Kanister im Freien gelagert wird, sollte er UV-beständig sein, um das Material vor Schäden durch Sonneneinstrahlung zu schützen.
- Lebensmittelechtheit: Achten Sie darauf, dass der Kanister als lebensmittelecht gekennzeichnet ist. Dies bedeutet, dass er für den Kontakt mit Lebensmitteln und Trinkwasser geeignet ist.
Die richtige Lagerung von Trinkwasser im Kanister
Auch der beste Wasserkanister nützt wenig, wenn das Wasser falsch gelagert wird. Hier einige Tipps für die richtige Lagerung:
- Reinigung: Reinigen Sie den Kanister vor der ersten Verwendung gründlich mit warmem Wasser und Spülmittel.
- Füllen: Füllen Sie den Kanister mit sauberem Trinkwasser. Am besten verwenden Sie Leitungswasser, das zuvor abgekocht und abgekühlt wurde.
- Lagerort: Lagern Sie den Kanister an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen.
- Haltbarkeit: Auch gelagertes Wasser kann schlecht werden. Tauschen Sie das Wasser in den Kanistern alle sechs Monate aus.
- Beschriftung: Beschriften Sie den Kanister mit dem Datum der Füllung, um den Überblick zu behalten.
Wasseraufbereitung im Notfall
Was aber, wenn das gelagerte Wasser zur Neige geht oder die Qualität unsicher ist? In diesem Fall ist es wichtig, das Wasser aufzubereiten, um es trinkbar zu machen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Wasseraufbereitung im Notfall:
- Abkochen: Bringen Sie das Wasser für mindestens eine Minute zum Kochen, um Bakterien und Viren abzutöten.
- Chemische Desinfektion: Verwenden Sie spezielle Wasserdesinfektionstabletten oder Tropfen, die Chlor oder Jod enthalten. Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers genau.
- Wasserfilter: Verwenden Sie einen tragbaren Wasserfilter, um Schmutz, Bakterien und Viren aus dem Wasser zu entfernen. Es gibt verschiedene Arten von Filtern, darunter Keramikfilter, Aktivkohlefilter und Membranfilter.
Fazit: Vorbereitung ist alles
Die Trinkwasser-Notfallvorsorge ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Vorsorge. Die Wahl des richtigen Wasserkanisters, die richtige Lagerung und die Kenntnis von Wasseraufbereitungsmethoden können im Krisenfall lebensrettend sein. Nehmen Sie sich die Zeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und treffen Sie die notwendigen Vorkehrungen. Denn im Notfall zählt jede Minute und jedes Tropfen sauberes Trinkwasser.