Der Sommer ist da, und damit für viele der Start in den Sommerjob. Ob im Café, im Büro oder auf der Baustelle – ein Nebenjob ist eine tolle Möglichkeit, das Taschengeld aufzubessern und erste Berufserfahrung zu sammeln. Doch während wir uns auf die neuen Aufgaben und das verdiente Geld freuen, vergessen wir oft eine unsichtbare Gefahr: das Passivrauchen. Was viele als lästige Begleiterscheinung abtun, kann ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen, besonders wenn man regelmäßig und über längere Zeit dem Rauch ausgesetzt ist.
Was ist Passivrauchen eigentlich?
Passivrauchen, auch bekannt als unfreiwilliges Rauchen oder Umwelt-Tabakrauch (UTR), bezeichnet das Einatmen von Rauch, der von anderen Menschen geraucht wird. Dieser Rauch setzt sich aus zwei Hauptquellen zusammen: dem Rauch, der direkt vom brennenden Ende einer Zigarette, Zigarre oder Pfeife aufsteigt (sogenannter Nebenstromrauch), und dem Rauch, den Raucher ausatmen (Hauptstromrauch). Der Nebenstromrauch ist besonders gefährlich, da er bei niedrigeren Temperaturen entsteht und daher höhere Konzentrationen bestimmter Schadstoffe enthält.
Welche Schadstoffe sind im Passivrauch enthalten?
Passivrauch ist ein Cocktail aus über 7.000 Chemikalien, von denen viele als giftig oder krebserregend eingestuft sind. Zu den bekanntesten und gefährlichsten Schadstoffen gehören:
- Nikotin: Eine stark abhängig machende Substanz, die das Herz-Kreislauf-System belastet.
- Teer: Eine klebrige Substanz, die sich in den Lungen ablagert und Krebs verursachen kann.
- Kohlenmonoxid: Ein farb- und geruchloses Gas, das die Sauerstoffaufnahme im Blut beeinträchtigt.
- Formaldehyd: Eine reizende Chemikalie, die Augen, Nase und Rachen reizen kann und als krebserregend gilt.
- Benzol: Ein Lösungsmittel, das als krebserregend eingestuft ist und Leukämie verursachen kann.
Welche gesundheitlichen Risiken birgt Passivrauchen am Arbeitsplatz?
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Passivrauchen sind vielfältig und können sowohl kurz- als auch langfristige Folgen haben. Besonders für junge Menschen, deren Körper sich noch in der Entwicklung befindet, können die Risiken gravierend sein:
- Atemwegserkrankungen: Passivrauchen kann Asthmaanfälle auslösen oder verschlimmern, Bronchitis verursachen und das Risiko für chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) erhöhen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Studien haben gezeigt, dass Passivrauchen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht.
- Krebs: Passivrauchen ist eine anerkannte Ursache für Lungenkrebs, aber auch das Risiko für andere Krebsarten, wie z.B. Nasenhöhlenkrebs, kann erhöht sein.
- Reizungen: Passivrauch kann Reizungen der Augen, Nase und des Rachens verursachen.
- Allergien: Passivrauchen kann allergische Reaktionen verstärken.
- Reduzierte Lungenfunktion: Gerade bei Jugendlichen kann Passivrauchen die Entwicklung der Lungen beeinträchtigen und die Lungenfunktion dauerhaft reduzieren.
Passivrauchen im Sommerjob: Besonders gefährlich?
Warum ist Passivrauchen gerade im Sommerjob ein Problem? Viele Sommerjobs finden in Branchen statt, in denen geraucht wird, wie z.B. in der Gastronomie, auf dem Bau oder in handwerklichen Betrieben. Oftmals sind die Arbeitsplätze schlecht belüftet oder es gibt keine klaren Rauchverbote. Zudem sind Sommerjobber oft jung und unerfahren und trauen sich möglicherweise nicht, ihren Arbeitgeber oder Kollegen auf das Problem anzusprechen.
Hinzu kommt, dass viele Sommerjobs saisonal bedingt sind und die Beschäftigung daher zeitlich begrenzt ist. Das mag dazu verleiten, die Gefahr des Passivrauchens zu unterschätzen, da man denkt, dass die Belastung nur von kurzer Dauer ist. Doch auch eine kurzzeitige, aber intensive Exposition gegenüber Passivrauch kann gesundheitliche Folgen haben.
Was können Sie tun, um sich vor Passivrauchen zu schützen?
Auch wenn Sie als Sommerjobber möglicherweise nicht die Möglichkeit haben, die Arbeitsbedingungen grundlegend zu verändern, gibt es dennoch einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich vor Passivrauchen zu schützen:
- Informieren Sie sich: Machen Sie sich mit den Risiken des Passivrauchens vertraut und kennen Sie Ihre Rechte als Arbeitnehmer.
- Sprechen Sie das Problem an: Wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz regelmäßig Passivrauch ausgesetzt sind, sprechen Sie Ihren Arbeitgeber oder Vorgesetzten darauf an. Fragen Sie, ob es möglich ist, den Arbeitsplatz in einen Nichtraucherbereich zu verlegen oder die Belüftung zu verbessern.
- Suchen Sie das Gespräch mit Kollegen: Versuchen Sie, Ihre rauchenden Kollegen davon zu überzeugen, draußen oder in ausgewiesenen Raucherbereichen zu rauchen.
- Schützen Sie sich selbst: Wenn Sie keine Möglichkeit haben, die Belastung durch Passivrauch zu reduzieren, versuchen Sie, sich so gut wie möglich zu schützen. Tragen Sie z.B. einen Mundschutz oder sorgen Sie für eine gute Belüftung Ihres Arbeitsplatzes.
- Wählen Sie einen anderen Job: Wenn die Belastung durch Passivrauch unerträglich ist und Ihr Arbeitgeber keine Maßnahmen ergreift, um die Situation zu verbessern, sollten Sie in Erwägung ziehen, den Job zu wechseln. Ihre Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen.
- Melden Sie Verstöße: In vielen Ländern gibt es Gesetze zum Schutz vor Passivrauchen am Arbeitsplatz. Wenn Ihr Arbeitgeber gegen diese Gesetze verstößt, können Sie dies bei den zuständigen Behörden melden.
Was sagt das Gesetz zum Passivrauchen am Arbeitsplatz?
Die Gesetze zum Schutz vor Passivrauchen am Arbeitsplatz sind in den verschiedenen Ländern und Regionen unterschiedlich. In vielen Ländern gibt es jedoch Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden und an Arbeitsplätzen. Informieren Sie sich über die geltenden Gesetze in Ihrer Region und machen Sie von Ihrem Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz Gebrauch.
Fazit: Unterschätzen Sie nicht die Gefahr des Passivrauchens!
Passivrauchen ist eine ernstzunehmende Gefahr, die auch im Sommerjob nicht unterschätzt werden sollte. Schützen Sie sich und Ihre Gesundheit, indem Sie sich informieren, das Problem ansprechen und gegebenenfalls den Job wechseln. Ihre Gesundheit ist unbezahlbar!