Du träumst von frischem Gemüse den ganzen Winter über? Oder vielleicht von einem kühlen Ort, um deine Ernte zu lagern? Dann ist ein Erdkeller genau das Richtige für dich. Und das Beste daran? Du musst kein Vermögen ausgeben oder ein Bauingenieur sein, um einen zu bauen. Mit diesem DIY-Projekt zeigen wir dir, wie du mit einem Plastikfass deinen eigenen kleinen Erdkeller erschaffen kannst. Doch bevor wir loslegen, steht eine entscheidende Frage im Raum: Solltest du dein Fass mit Belüftungslöchern versehen oder komplett dicht lassen?
Was ist ein Erdkeller und warum solltest du einen haben?
Ein Erdkeller ist im Grunde ein unterirdischer Raum, der die natürliche Temperatur des Bodens nutzt, um Lebensmittel kühl zu lagern. Im Winter schützt er vor Frost, im Sommer vor Hitze. Die konstante Temperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit sind ideal, um Gemüse, Obst, eingelegte Speisen und sogar Wein zu lagern. Ein Erdkeller ist nicht nur eine praktische Möglichkeit, deine Ernte zu konservieren, sondern auch eine nachhaltige Alternative zu energieintensiven Kühlgeräten.
Die Vorteile eines Erdkellers im Überblick:
- Natürliche Kühlung: Nutzt die konstante Temperatur des Erdreichs.
- Verlängerte Haltbarkeit: Obst und Gemüse bleiben länger frisch.
- Energiesparen: Reduziert den Bedarf an Kühlschränken.
- Nachhaltigkeit: Eine umweltfreundliche Methode der Konservierung.
- Kostengünstig: DIY-Projekte sind oft erschwinglicher als der Kauf eines Kühlgeräts.
Die Basis: Das Plastikfass
Das Herzstück unseres DIY-Erdkellers ist ein Plastikfass. Achte darauf, ein lebensmittelechtes Fass zu verwenden, insbesondere wenn du Lebensmittel direkt darin lagern möchtest. Die Größe des Fasses hängt von deinen Bedürfnissen und dem verfügbaren Platz ab. Ein Fass mit einem Volumen von 200 Litern ist ein guter Ausgangspunkt für den Hausgebrauch. Bevor du beginnst, reinige das Fass gründlich mit warmem Wasser und Spülmittel.
Woher bekommst du ein Plastikfass?
- Online-Marktplätze: Ebay Kleinanzeigen oder ähnliche Plattformen bieten oft gebrauchte Fässer zu günstigen Preisen an.
- Landwirtschaftliche Betriebe: Bauernhöfe oder Weingüter verwenden oft Fässer und verkaufen diese weiter.
- Lebensmittelverarbeitungsbetriebe: Hier fallen oft leere Fässer an, die du möglicherweise erwerben kannst.
Die Gretchenfrage: Belüftung oder Abdichtung?
Nun kommen wir zum Knackpunkt dieses Projekts: Braucht dein Plastikfass-Erdkeller Löcher für die Belüftung oder sollte er komplett dicht sein? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Variante 1: Der belüftete Erdkeller
Vorteile:
- Reduzierte Kondenswasserbildung: Die Belüftung hilft, Feuchtigkeit abzutransportieren und die Bildung von Kondenswasser im Inneren des Fasses zu minimieren. Kondenswasser kann zu Schimmelbildung und Fäulnis führen.
- Kontrollierter Luftaustausch: Der Luftaustausch sorgt für eine gewisse Frische und verhindert die Ansammlung von unangenehmen Gerüchen.
- Geeignet für bestimmte Lebensmittel: Gemüse wie Kartoffeln, Karotten und Äpfel profitieren von einer leichten Belüftung, da sie sonst faulen könnten.
Nachteile:
- Temperaturschwankungen: Die Belüftung kann zu größeren Temperaturschwankungen im Inneren des Fasses führen, insbesondere bei extremen Wetterbedingungen.
- Eintritt von Schädlingen: Je nach Größe der Belüftungslöcher können Schädlinge wie Insekten oder Nagetiere in den Erdkeller gelangen.
- Austrocknung: Bei zu starker Belüftung können manche Lebensmittel austrocknen.
Wie du einen belüfteten Erdkeller baust:
- Bohre mehrere Löcher (ca. 1-2 cm Durchmesser) in das Fass. Verteile die Löcher gleichmäßig über die Oberfläche, sowohl am oberen als auch am unteren Bereich.
- Bringe ein feines Drahtgitter oder Fliegengitter über den Löchern an, um Schädlinge fernzuhalten.
- Platziere das Fass im Boden und achte darauf, dass die Löcher nicht durch Erde verdeckt werden.
Variante 2: Der dichte Erdkeller
Vorteile:
- Konstante Temperatur: Ein dichter Erdkeller bietet eine stabilere Temperatur, da er weniger anfällig für äußere Einflüsse ist.
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Die hohe Luftfeuchtigkeit ist ideal für die Lagerung von Wurzelgemüse und anderen feuchtigkeitsliebenden Lebensmitteln.
- Schutz vor Schädlingen: Ein dichter Erdkeller bietet einen besseren Schutz vor Schädlingen.
Nachteile:
- Kondenswasserbildung: In einem dichten Erdkeller kann sich schnell Kondenswasser bilden, was zu Schimmelbildung und Fäulnis führen kann.
- Sauerstoffmangel: Bei längerer Lagerung kann es zu Sauerstoffmangel kommen, was die Qualität der Lebensmittel beeinträchtigen kann.
- Nicht geeignet für alle Lebensmittel: Obst wie Äpfel, die Ethylen absondern, können andere Lebensmittel schneller verderben lassen, wenn sie in einem dichten Erdkeller gelagert werden.
Wie du einen dichten Erdkeller baust:
- Stelle sicher, dass das Fass keine Löcher oder Risse hat. Dichte eventuelle Öffnungen mit Silikon oder Dichtmasse ab.
- Platziere das Fass im Boden.
- Um Kondenswasserbildung zu reduzieren, kannst du eine Schicht Holzkohle oder Kalk am Boden des Fasses verteilen. Diese Materialien absorbieren Feuchtigkeit.
Der Bau des Erdkellers: Schritt für Schritt
Unabhängig davon, ob du dich für die belüftete oder die dichte Variante entscheidest, sind die grundlegenden Schritte zum Bau des Erdkellers die gleichen:
- Wähle den Standort: Wähle einen schattigen, gut drainierten Standort für deinen Erdkeller. Vermeide Standorte mit Staunässe.
- Grabe das Loch: Das Loch sollte etwas größer sein als das Fass, damit du es problemlos hineinstellen und wieder herausnehmen kannst. Die Tiefe des Lochs hängt von der Größe des Fasses ab. Ziel ist es, dass der Deckel des Fasses knapp unter der Erdoberfläche liegt.
- Bereite den Untergrund vor: Fülle den Boden des Lochs mit einer Schicht Kies oder Schotter. Dies sorgt für eine gute Drainage und verhindert Staunässe unter dem Fass.
- Setze das Fass ein: Stelle das Fass vorsichtig in das Loch.
- Fülle das Loch auf: Fülle den Raum zwischen dem Fass und der Erdwand mit Erde auf. Verdichte die Erde gut, um ein Absacken zu verhindern.
- Isolierung (optional): Um die Temperatur im Inneren des Erdkellers noch besser zu stabilisieren, kannst du das Fass zusätzlich mit Stroh, Heu oder Isoliermatten umwickeln, bevor du das Loch auffüllst.
- Abdeckung: Decke den Deckel des Fasses mit einer Schicht Erde ab. Du kannst auch eine zusätzliche Abdeckung aus Holz oder Stein verwenden, um den Erdkeller vor Regen und Schnee zu schützen.
Tipps und Tricks für den erfolgreichen Erdkeller
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe deinen Erdkeller regelmäßig auf Schimmelbildung, Schädlingsbefall oder Kondenswasser.
- Reinigung: Reinige den Erdkeller regelmäßig mit Essigwasser, um Schimmelbildung vorzubeugen.
- Lagerungshinweise beachten: Informiere dich, welche Lebensmittel sich für die Lagerung im Erdkeller eignen und wie sie am besten gelagert werden.
- Rotation: Verbrauche die ältesten Lebensmittel zuerst, um ein Verderben zu vermeiden.
- Temperaturüberwachung: Ein Thermometer im Erdkeller hilft, die Temperatur zu überwachen.
Fazit: Dein individueller Erdkeller wartet!
Ein DIY-Erdkeller aus einem Plastikfass ist ein lohnendes Projekt für jeden, der Wert auf frische, selbst angebaute Lebensmittel legt und gleichzeitig die Umwelt schonen möchte. Ob du dich für die belüftete oder die dichte Variante entscheidest, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und den klimatischen Bedingungen in deiner Region ab. Mit etwas Planung und handwerklichem Geschick kannst du deinen eigenen kleinen Vorratsspeicher bauen und dich das ganze Jahr über mit köstlichen Köstlichkeiten versorgen. Also, worauf wartest du noch? Starte dein Erdkeller-Abenteuer!