Wir alle wissen, dass Wasser lebensnotwendig ist. Doch im Supermarktregal stehen wir oft vor einer riesigen Auswahl: Billiges Wasser aus dem Discounter in Plastikflaschen, edles Wasser in Glasflaschen, angereichertes Wasser mit Vitaminen und Mineralien. Aber ist wirklich alles Wasser gleich? Macht es einen Unterschied, ob wir zur günstigsten Variante greifen oder tief in die Tasche für eine teure Marke? Dieser Frage gehen wir in unserem großen Wasser-Check auf den Grund.
Wasser ist nicht gleich Wasser: Was steckt drin?
Zunächst einmal: Wasser ist nicht gleich Wasser. Der Unterschied liegt nicht nur im Preis, sondern auch in der Herkunft, der Zusammensetzung und der Art der Abfüllung. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Leitungswasser, Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser.
* Leitungswasser: In Deutschland unterliegt Leitungswasser strengen Kontrollen und ist oft von sehr guter Qualität. Es wird aus Grundwasser, Oberflächenwasser oder Quellwasser gewonnen und aufbereitet. Die Qualität kann regional variieren und hängt von den jeweiligen Wasserwerken ab.
* Mineralwasser: Mineralwasser stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Quellen und muss von Natur aus rein sein. Es darf nur in geringem Umfang behandelt werden. Die Zusammensetzung der Mineralien und Spurenelemente ist charakteristisch für die jeweilige Quelle und muss auf dem Etikett angegeben werden.
* Quellwasser: Quellwasser ähnelt dem Mineralwasser, hat aber geringere Anforderungen an die Mineralisierung. Es stammt ebenfalls aus unterirdischen Quellen, muss aber nicht so reich an Mineralien sein.
* Tafelwasser: Tafelwasser ist im Prinzip ein „Mischprodukt”. Es kann aus Leitungswasser, Mineralwasser oder Quellwasser hergestellt werden und darf mit Kohlensäure und Mineralstoffen versetzt werden.
Der Preis-Leistungs-Check: Was bekomme ich für mein Geld?
Kommen wir nun zur Kernfrage: Ist Billigwasser aus dem Discounter wirklich schlechter als teures Wasser? Die Antwort ist nicht ganz einfach, denn es kommt darauf an, worauf man Wert legt.
* **Mineralisierung:** Teures Mineralwasser wirbt oft mit einer besonders hohen und ausgewogenen Mineralisierung. Es enthält wichtige Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Natrium, die für unseren Körper essentiell sind. Billigwasser kann durchaus auch Mineralien enthalten, allerdings oft in geringerer Konzentration. Wer auf eine hohe Mineralstoffzufuhr achtet, sollte also einen Blick auf das Etikett werfen und die Werte vergleichen.
* **Geschmack:** Der Geschmack von Wasser ist subjektiv. Manche bevorzugen einen neutralen Geschmack, andere mögen einen leicht mineralischen oder salzigen Geschmack. Teures Wasser wird oft für seinen besonderen Geschmack gelobt, der auf die spezifische Mineralzusammensetzung zurückzuführen ist. Ob einem der Geschmack das zusätzliche Geld wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Auch Billigwasser kann durchaus gut schmecken.
* **Reinheit:** Sowohl teures als auch billiges Wasser unterliegen in Deutschland strengen Qualitätskontrollen. Verunreinigungen sind daher selten. Allerdings können sich Unterschiede in der Reinheit zeigen, wenn es um Rückstände von Pestiziden oder Arzneimitteln geht. Untersuchungen haben gezeigt, dass in manchen Mineralwässern Spuren solcher Stoffe nachweisbar sind, unabhängig vom Preis.
* **Verpackung:** Hier gibt es deutliche Unterschiede. Billigwasser wird meist in PET-Flaschen verkauft, die ökologisch bedenklich sind. Teures Wasser ist oft in Glasflaschen erhältlich, die umweltfreundlicher sind, aber auch schwerer und teurer in der Herstellung. Allerdings gibt es auch billiges Wasser in PET-Recycling-Flaschen, was die Umweltbilanz verbessert.
Leitungswasser als Alternative: Eine kostengünstige und umweltfreundliche Option?
Bevor man sich für Mineralwasser entscheidet, sollte man auch Leitungswasser in Betracht ziehen. In Deutschland ist Leitungswasser oft von sehr guter Qualität und kann bedenkenlos getrunken werden. Es ist nicht nur die günstigste, sondern auch die umweltfreundlichste Option, da keine Transportwege und Verpackungsmüll anfallen.
Allerdings gibt es auch hier ein paar Punkte zu beachten:
* **Qualität:** Die Qualität von Leitungswasser kann regional variieren. Informieren Sie sich bei Ihrem lokalen Wasserversorger über die Zusammensetzung und mögliche Belastungen des Leitungswassers.
* **Rohrleitungen:** Alte Rohrleitungen im Haus können Blei oder Kupfer ins Wasser abgeben. Lassen Sie das Wasser in diesem Fall kurz ablaufen, bevor Sie es trinken.
* **Geschmack:** Manche Menschen empfinden den Geschmack von Leitungswasser als unangenehm. Ein Wasserfilter kann hier Abhilfe schaffen.
Wasser mit Kohlensäure oder ohne? Eine Frage des Geschmacks
Ob man Wasser mit oder ohne Kohlensäure bevorzugt, ist reine Geschmackssache. Kohlensäure macht das Wasser spritziger und erfrischender, kann aber auch zu Blähungen führen. Wasser ohne Kohlensäure ist sanfter und leichter verträglich.
Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Wasser mit Kohlensäure schädlicher ist als Wasser ohne. Allerdings kann die Kohlensäure bei manchen Menschen Sodbrennen verstärken.
Fazit: Was ist nun besser – billiges Wasser oder teures Wasser?
Die Antwort auf die Frage, ob billiges Wasser aus dem Discounter schlechter ist als teures Wasser, hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen und Prioritäten ab.
* Wenn Ihnen eine hohe Mineralstoffzufuhr wichtig ist, sollten Sie das Etikett genau studieren und die Mineralwerte vergleichen.
* Wenn Sie Wert auf einen besonderen Geschmack legen, sollten Sie verschiedene Mineralwässer probieren und Ihren Favoriten finden.
* Wenn Ihnen die Umwelt am Herzen liegt, ist Leitungswasser die beste Wahl. Alternativ können Sie auch zu Wasser in Glasflaschen oder PET-Recycling-Flaschen greifen.
* Letztendlich ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken – egal, ob es billig oder teuer ist. Achten Sie auf Ihr Durstgefühl und trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt.
Denken Sie daran: Der Preis eines Wassers ist nicht immer ein Indikator für seine Qualität. Informieren Sie sich, vergleichen Sie und treffen Sie Ihre eigene Entscheidung!