Kennen Sie das? Sie wollen Ihre WordPress Seite aufrufen, aber statt der erwarteten Inhalte sehen Sie entweder einen kryptischen Fehler 500 oder eine unbefleckte weiße Seite? Panik! Aber keine Sorge, das ist ein weitverbreitetes Problem und in den meisten Fällen relativ einfach zu beheben. Dieser Artikel hilft Ihnen, die Ursachen zu verstehen und die richtige Lösung zu finden.
Was bedeutet „Fehler 500” oder „White Screen of Death”?
Der HTTP Fehler 500, auch „Internal Server Error” genannt, ist eine allgemeine Fehlermeldung, die besagt, dass auf dem Server etwas schiefgelaufen ist, das er selbst nicht näher spezifizieren kann. Es ist quasi das „Ich weiß auch nicht, was los ist”-Signal des Servers. Die berüchtigte weiße Seite (White Screen of Death, WSOD) ist oft eine Variante des Fehlers 500, bei der keine Fehlermeldung angezeigt wird, sondern einfach eine leere Seite. Beide Probleme signalisieren, dass Ihre WordPress Seite nicht wie erwartet funktioniert.
Häufige Ursachen für WordPress-Fehler
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es wichtig, die häufigsten Ursachen für diese frustrierenden Fehler zu verstehen. So können Sie gezielter vorgehen:
- Defektes Plugin: Plugins sind das A und O von WordPress, aber ein schlecht programmiertes oder inkompatibles Plugin kann schnell den ganzen Laden lahmlegen.
- Fehlerhaftes Theme: Ähnlich wie bei Plugins kann ein fehlerhaftes oder veraltetes Theme zu Problemen führen.
- PHP Memory Limit erschöpft: WordPress benötigt eine bestimmte Menge an Arbeitsspeicher, um zu funktionieren. Ist dieses Limit erreicht, kann es zu Fehlern kommen.
- Beschädigte .htaccess-Datei: Die .htaccess-Datei ist eine wichtige Konfigurationsdatei des Webservers. Fehler in dieser Datei können die Funktionalität der WordPress Seite beeinträchtigen.
- Serverprobleme: Manchmal liegt das Problem nicht bei Ihnen, sondern beim Server Ihres Hosting-Anbieters.
- PHP-Version: Eine inkompatible PHP-Version kann ebenfalls zu Problemen führen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung
Nun zur Tat! Hier sind die Schritte, die Sie unternehmen können, um den Fehler 500 oder die weiße Seite zu beheben:
1. Backup, Backup, Backup!
Bevor Sie irgendwelche Änderungen vornehmen, erstellen Sie unbedingt ein Backup Ihrer WordPress Seite. Dies ist essentiell, falls etwas schiefgeht. Sie können entweder ein Plugin wie UpdraftPlus oder BackWPup verwenden oder das Backup manuell über Ihren Hosting-Anbieter erstellen.
2. Debugging-Modus aktivieren
Der WordPress Debugging-Modus kann helfen, die Ursache des Problems zu identifizieren. Um ihn zu aktivieren, bearbeiten Sie die `wp-config.php`-Datei (die Sie im Stammverzeichnis Ihrer WordPress Installation finden) und fügen Sie folgende Zeilen hinzu:
define( 'WP_DEBUG', true );
define( 'WP_DEBUG_LOG', true );
define( 'WP_DEBUG_DISPLAY', true );
Speichern Sie die Datei und laden Sie Ihre WordPress Seite neu. Nun sollten Sie detailliertere Fehlermeldungen sehen, die Ihnen Hinweise auf die Ursache des Problems geben.
3. Plugins deaktivieren (alle!)
Da Plugins eine häufige Ursache sind, sollten Sie zunächst alle Plugins deaktivieren. Dies können Sie entweder über das WordPress Dashboard tun (falls Sie darauf zugreifen können) oder über FTP/SFTP. Um die Plugins via FTP zu deaktivieren, benennen Sie den Ordner `wp-content/plugins` in beispielsweise `wp-content/plugins_deaktiviert` um. Laden Sie dann Ihre Seite neu. Wenn das Problem behoben ist, war ein Plugin die Ursache. Benennen Sie den Ordner zurück und aktivieren Sie die Plugins einzeln, bis der Fehler wieder auftritt. So identifizieren Sie den Übeltäter.
4. Theme wechseln
Wenn das Deaktivieren der Plugins nicht geholfen hat, versuchen Sie, auf ein Standard-Theme wie Twenty Twenty-Three oder Twenty Twenty-Four zu wechseln. Dies können Sie entweder im WordPress Dashboard unter „Design” -> „Themes” tun oder, falls Sie keinen Zugriff darauf haben, über phpMyAdmin. In phpMyAdmin suchen Sie die Tabelle `wp_options` (das Präfix `wp_` kann variieren) und ändern den Wert der Optionen `template` und `stylesheet` auf ein Standard-Theme, z.B. `twentytwentythree`. Wenn das Problem behoben ist, liegt es an Ihrem Theme.
5. PHP Memory Limit erhöhen
Ein erschöpftes PHP Memory Limit ist eine weitere häufige Ursache. Sie können das Limit erhöhen, indem Sie folgende Zeile in die `wp-config.php`-Datei einfügen:
define( 'WP_MEMORY_LIMIT', '256M' );
Oder Sie bearbeiten die `.htaccess`-Datei im Stammverzeichnis Ihrer WordPress Installation und fügen folgende Zeile hinzu:
php_value memory_limit 256M
Sollte das nicht funktionieren, kontaktieren Sie Ihren Hosting-Anbieter und bitten Sie ihn, das PHP Memory Limit zu erhöhen.
6. .htaccess-Datei überprüfen und neu erstellen
Eine beschädigte `.htaccess`-Datei kann ebenfalls zu Fehlern führen. Loggen Sie sich via FTP/SFTP auf Ihren Server ein und benennen Sie die `.htaccess`-Datei in beispielsweise `.htaccess_alt` um. Laden Sie dann Ihre Seite neu. Wenn das Problem behoben ist, war die `.htaccess`-Datei defekt. Gehen Sie im WordPress Dashboard auf „Einstellungen” -> „Permalinks” und speichern Sie die Einstellungen erneut. Dadurch wird eine neue `.htaccess`-Datei erstellt.
7. PHP-Version überprüfen
Stellen Sie sicher, dass Sie eine kompatible PHP-Version verwenden. Die empfohlene PHP-Version für aktuelle WordPress Versionen ist PHP 7.4 oder höher. Die PHP-Version können Sie in der Regel über das Control Panel Ihres Hosting-Anbieters ändern.
8. Kontaktieren Sie Ihren Hosting-Anbieter
Wenn alle Stricke reißen, liegt das Problem möglicherweise nicht bei Ihrer WordPress Seite, sondern beim Server Ihres Hosting-Anbieters. Kontaktieren Sie den Support und schildern Sie das Problem. Sie können Ihnen möglicherweise bei der Diagnose und Behebung helfen.
Zusammenfassung und Prävention
Der Fehler 500 oder die weiße Seite sind frustrierend, aber in den meisten Fällen behebbar. Indem Sie systematisch die oben genannten Schritte durchgehen, können Sie die Ursache des Problems identifizieren und beheben. Um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden, sollten Sie:
- Regelmäßige Backups erstellen.
- Plugins und Themes auf dem neuesten Stand halten.
- Nur Plugins und Themes von vertrauenswürdigen Quellen installieren.
- Ihre WordPress Installation aktuell halten.
- Die Anforderungen Ihrer Website an das PHP Memory Limit im Auge behalten.
Mit diesen Tipps und Tricks sind Sie bestens gerüstet, um mit den Stolpersteinen des Internets umzugehen und Ihre WordPress Seite wieder zum Laufen zu bringen!