Sommerzeit ist Grillzeit! Und was darf auf dem Grill nicht fehlen? Richtig, Schweinefleisch. Doch abseits des allseits beliebten Nackensteaks gibt es eine riesige Bandbreite an köstlichen Teilstücken vom Schwein, die sich hervorragend zum Grillen eignen. Und auch wenn das Filet als edelstes Stück gilt, gibt es viele schmackhafte und preiswertere Alternativen, die genauso (oder sogar noch mehr!) Spaß auf dem Grill machen. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch die Welt des Schweinefleischs zum Grillen und zeigt Ihnen, welche Cuts Sie unbedingt probieren sollten.
Die Klassiker und ihre Vor- und Nachteile
Bevor wir uns den weniger bekannten Teilstücken widmen, wollen wir einen Blick auf die Grillklassiker werfen:
- Nackensteak (Schweinekamm): Das Nackensteak ist der unangefochtene König des Grillrosts. Es ist herrlich durchwachsen, was für Saftigkeit und einen intensiven Geschmack sorgt. Durch den höheren Fettanteil verzeiht es auch kleine Grillfehler und bleibt zart. Der Nacken ist zudem relativ preiswert. Ein Nachteil ist der hohe Fettgehalt, der nicht jedermanns Sache ist.
- Schweinebauch: Der Schweinebauch ist ebenfalls ein Klassiker und wird oft in dicke Scheiben geschnitten gegrillt. Er ist sehr fettreich und sorgt für ein besonders aromatisches Ergebnis. Der Bauch wird oft mit Rubs oder Marinaden verfeinert. Auch hier ist der hohe Fettgehalt ein Nachteil. Eine besondere Variante ist der „Pulled Pork” aus dem Schweinebauch, welcher allerdings eine lange Garzeit benötigt.
- Kotelett: Das Kotelett ist magerer als Nacken und Bauch, kann aber bei falscher Zubereitung schnell trocken werden. Achten Sie darauf, es nicht zu lange zu grillen und es eventuell vorab zu marinieren. Es gibt verschiedene Arten von Koteletts, wie das Stielkotelett (mit Knochen) oder das Lendenkotelett (magerer).
- Filet: Das Filet ist das edelste Stück vom Schwein. Es ist sehr zart und mager, aber auch relativ teuer. Es eignet sich gut für kurzgebratenes oder Spieße. Da es sehr mager ist, sollte es nicht zu lange gegrillt werden, da es sonst schnell trocken wird. Eine Marinade oder Speck umwickelt, können dem entgegenwirken.
Unentdeckte Schätze: Schweinefleisch-Cuts jenseits des Mainstreams
Jetzt kommen wir zu den interessanten Alternativen, die oft unterschätzt werden, aber großes Grillpotenzial besitzen:
- Schulter (Bug): Die Schweineschulter ist ein großes Teilstück, das sich hervorragend für „Pulled Pork” eignet. Es ist durchwachsen und hat einen intensiven Geschmack. Die lange Garzeit bei niedriger Temperatur (Low & Slow) sorgt dafür, dass das Fleisch butterzart wird und sich leicht zerpflücken lässt. Aber auch in Scheiben geschnitten, mariniert und gegrillt, ist die Schulter eine leckere Alternative zum Nacken.
- Spareribs: Spareribs sind Rippchen vom Schwein, die mit viel Fleisch bedeckt sind. Sie werden oft mit Rubs oder Marinaden verfeinert und bei niedriger Temperatur gegrillt oder geräuchert. Es gibt verschiedene Varianten, wie Baby Back Ribs (vom oberen Rippenbereich) oder St. Louis Cut Ribs (vom unteren Rippenbereich). Der hohe Fettanteil sorgt für Saftigkeit und einen intensiven Geschmack.
- Bürgermeisterstück (Tri-Tip): Das Bürgermeisterstück, auch Tri-Tip genannt, ist ein dreieckiges Teilstück aus der Keule. Es ist marmoriert und hat einen kräftigen Geschmack. Es eignet sich gut zum Kurzbraten oder Grillen. Achten Sie darauf, es nach dem Grillen quer zur Faser aufzuschneiden, um es zarter zu machen.
- Hüfte: Die Schweinehüfte ist ein mageres Teilstück, das sich gut für Spieße oder Steaks eignet. Sie ist etwas fester als das Filet, hat aber einen guten Eigengeschmack. Eine Marinade kann die Hüfte zarter machen.
- Bäckchen: Schweinebäckchen sind besonders zart und geschmacksintensiv. Sie eignen sich zwar eher zum Schmoren, können aber auch Sous-Vide vorgegart und anschließend kurz auf dem Grill karamellisiert werden. Ein absoluter Geheimtipp!
- Schweinekamm ohne Knochen (für Rollbraten): Auch wenn das Nackensteak der Klassiker ist, kann man auch den ganzen Schweinekamm ohne Knochen grillen. Hierzu wird er oft als Rollbraten zubereitet und mit verschiedenen Füllungen versehen. Dies bietet eine tolle Möglichkeit, verschiedene Aromen zu kombinieren und ein besonderes Grillgericht zu kreieren.
Die richtige Zubereitung: Tipps und Tricks für perfektes Grillfleisch
Egal für welches Teilstück Sie sich entscheiden, die richtige Zubereitung ist entscheidend für ein perfektes Grillergebnis:
- Qualität: Achten Sie auf hochwertige Qualität des Schweinefleischs. Kaufen Sie am besten beim Metzger Ihres Vertrauens oder beim Bio-Bauernhof.
- Marinade/Rub: Eine Marinade oder ein Rub verleiht dem Schweinefleisch zusätzlichen Geschmack und kann es zarter machen. Es gibt unzählige Rezepte für Marinaden und Rubs, experimentieren Sie einfach!
- Temperatur: Die Kerntemperatur ist entscheidend für das Grillergebnis. Nutzen Sie ein Fleischthermometer, um die Temperatur zu überprüfen. Für Schweinefleisch wird eine Kerntemperatur von 70-75°C empfohlen.
- Ruhezeit: Nach dem Grillen sollte das Fleisch einige Minuten ruhen, damit sich die Säfte verteilen können. Decken Sie es locker mit Alufolie ab.
- Direktes und indirektes Grillen: Nutzen Sie die verschiedenen Grillzonen für unterschiedliche Gartechniken. Dickere Stücke sollten indirekt gegrillt werden, um sie schonend zu garen.
Fazit: Vielfalt auf dem Grillrost
Die Welt des Schweinefleischs zum Grillen ist viel vielfältiger als nur Nackensteak und Filet. Trauen Sie sich, neue Teilstücke auszuprobieren und entdecken Sie Ihren persönlichen Favoriten. Mit den richtigen Tipps und Tricks gelingt Ihnen garantiert ein köstliches Grillerlebnis!
Also, vergessen Sie das Klischee vom immer gleichen Grillfleisch. Wagen Sie Neues, experimentieren Sie mit verschiedenen Cuts und Marinaden, und erleben Sie die ganze Bandbreite des Schweinefleischs auf Ihrem Grill!