Kichererbsen – diese kleinen, beigen Hülsenfrüchte sind ein wahrer Alleskönner in der Küche. Ob als cremiger Hummus, knusprige Falafel, herzhafte Curryzutat oder in einem leckeren Eintopf, die Möglichkeiten sind schier endlos. Aber wer kennt das nicht: Man plant ein Gericht mit Kichererbsen und stellt dann fest, dass man vergessen hat, sie über Nacht einzuweichen! Panik? Bloß nicht! Es gibt einen genialen Trick, mit dem du trotzdem im Handumdrehen ein schmackhaftes Kichererbsengericht zaubern kannst.
Warum das Einweichen von Kichererbsen so wichtig ist (oder auch nicht!)
Traditionell werden Kichererbsen vor dem Kochen eingeweicht. Der Hauptgrund dafür ist, die Kochzeit deutlich zu verkürzen. Eingeweichte Kichererbsen nehmen Wasser auf und werden weicher, sodass sie beim Kochen schneller gar sind. Ein weiterer Vorteil des Einweichens ist, dass es bestimmte unverdauliche Zuckerarten, sogenannte Oligosaccharide, reduziert, die für Blähungen verantwortlich sein können. Das Einweichen hilft also, die Verdaulichkeit der Kichererbsen zu verbessern.
Allerdings ist das Einweichen nicht zwingend notwendig. Du kannst Kichererbsen auch ohne vorheriges Einweichen kochen, allerdings musst du dann mit einer deutlich längeren Kochzeit rechnen. Zudem können die Kichererbsen etwas fester sein und möglicherweise die Verdauung etwas mehr belasten. Aber keine Sorge, unser Trick behebt diese Probleme!
Der Rettungsanker: Der Schnellkochtopf-Trick für unaufgeweichte Kichererbsen
Der Schnellkochtopf ist dein bester Freund, wenn es um die schnelle Zubereitung von Kichererbsen geht, besonders wenn du das Einweichen vergessen hast. Dieser Trick spart nicht nur Zeit, sondern sorgt auch dafür, dass deine Kichererbsen schön weich und cremig werden.
Was du brauchst:
- Trockene Kichererbsen
- Wasser
- Schnellkochtopf
- Optional: Etwas Natron (Backsoda)
So geht’s:
- Kichererbsen waschen: Gib die trockenen Kichererbsen in ein Sieb und spüle sie gründlich unter kaltem Wasser ab. Dadurch werden Staub und eventuelle Verunreinigungen entfernt.
- In den Schnellkochtopf: Gib die gewaschenen Kichererbsen in den Schnellkochtopf.
- Mit Wasser bedecken: Füge ausreichend Wasser hinzu, sodass die Kichererbsen gut bedeckt sind. Rechne etwa mit der dreifachen Menge an Wasser im Verhältnis zu den Kichererbsen.
- Optional: Natron hinzufügen: Wenn du die Verdaulichkeit der Kichererbsen verbessern möchtest, kannst du eine kleine Prise Natron (ca. 1/2 Teelöffel pro 500g Kichererbsen) hinzufügen. Natron hilft, die harten Schalen der Kichererbsen aufzubrechen und sie schneller weich zu machen. Beachte jedoch, dass Natron den Geschmack leicht verändern kann, verwende es also sparsam.
- Kochen: Verschließe den Schnellkochtopf gemäß den Anweisungen des Herstellers. Bringe den Topf auf Hochdruck und reduziere dann die Hitze, sodass der Druck gehalten wird. Koche die Kichererbsen für ca. 40-50 Minuten. Die genaue Kochzeit hängt von der Leistung deines Schnellkochtopfs und der Frische der Kichererbsen ab.
- Druck abbauen: Lasse den Druck auf natürliche Weise abkühlen oder verwende die Schnellablassfunktion (beachte dabei die Sicherheitsanweisungen des Herstellers).
- Testen: Öffne den Schnellkochtopf und prüfe, ob die Kichererbsen weich sind. Sie sollten sich leicht zerdrücken lassen. Wenn sie noch zu fest sind, koche sie weitere 5-10 Minuten.
- Abgießen: Gieße die gekochten Kichererbsen ab und spüle sie unter kaltem Wasser ab.
Fertig! Deine Kichererbsen sind nun bereit für die Weiterverarbeitung in deinem Lieblingsgericht.
Alternative Methoden: Kochen ohne Schnellkochtopf
Solltest du keinen Schnellkochtopf besitzen, gibt es auch andere Möglichkeiten, unaufgeweichte Kichererbsen zu kochen, auch wenn diese etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Topf auf dem Herd:
- Kichererbsen waschen: Wie oben beschrieben.
- In den Topf: Gib die gewaschenen Kichererbsen in einen großen Topf.
- Mit Wasser bedecken: Füge reichlich Wasser hinzu (mindestens das Dreifache der Menge an Kichererbsen).
- Aufkochen: Bringe das Wasser zum Kochen und reduziere dann die Hitze, sodass die Kichererbsen sanft köcheln.
- Köcheln lassen: Lasse die Kichererbsen für 2-3 Stunden köcheln, oder bis sie weich sind. Überprüfe regelmäßig den Wasserstand und füge bei Bedarf mehr Wasser hinzu.
- Abgießen: Gieße die gekochten Kichererbsen ab und spüle sie unter kaltem Wasser ab.
Tipps für das Kochen im Topf:
- Natron: Auch hier kannst du eine Prise Natron hinzufügen, um die Kochzeit zu verkürzen und die Verdaulichkeit zu verbessern.
- Abschäumen: Während des Kochens kann sich Schaum bilden. Entferne diesen regelmäßig mit einem Löffel.
- Geduld: Hab Geduld! Das Kochen von unaufgeweichten Kichererbsen im Topf dauert seine Zeit.
Kichererbsen perfekt zubereiten: Wichtige Tipps und Tricks
Hier sind noch ein paar zusätzliche Tipps, die dir helfen, deine Kichererbsen jedes Mal perfekt zuzubereiten:
- Qualität der Kichererbsen: Achte beim Kauf von Kichererbsen auf eine gute Qualität. Ältere Kichererbsen können länger zum Kochen benötigen und härter bleiben.
- Salz: Füge Salz erst am Ende des Kochvorgangs hinzu. Salz kann die Kichererbsen härter machen, wenn es zu früh hinzugefügt wird.
- Würzen: Experimentiere mit Gewürzen! Lorbeerblätter, Knoblauch, Kreuzkümmel oder Chili passen hervorragend zu Kichererbsen und verleihen ihnen eine besondere Note. Füge die Gewürze während des Kochens hinzu, damit sie ihr Aroma entfalten können.
- Aufbewahrung: Gekochte Kichererbsen können im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter für bis zu 5 Tage aufbewahrt werden. Du kannst sie auch einfrieren.
- Vielseitigkeit: Kichererbsen sind unglaublich vielseitig! Verwende sie in Suppen, Eintöpfen, Salaten, Currys, als Beilage oder püriert zu Hummus oder Falafel.
Gesundheitliche Vorteile von Kichererbsen
Kichererbsen sind nicht nur lecker, sondern auch äußerst gesund. Sie sind reich an:
- Protein: Kichererbsen sind eine hervorragende pflanzliche Proteinquelle und somit ideal für Vegetarier und Veganer.
- Ballaststoffe: Sie enthalten viele Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgen.
- Eisen: Kichererbsen sind eine gute Eisenquelle, was besonders für Frauen und Menschen mit Eisenmangel wichtig ist.
- Folsäure: Sie enthalten Folsäure, ein wichtiges Vitamin für Schwangere.
- Mineralstoffe: Kichererbsen liefern wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Zink.
Der regelmäßige Verzehr von Kichererbsen kann dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und das Risiko von Herzkrankheiten zu verringern.
Fazit: Keine Panik, einfach kochen!
Das Vergessen des Einweichens von Kichererbsen ist kein Weltuntergang! Mit dem Schnellkochtopf-Trick oder dem langen Köcheln im Topf kannst du trotzdem im Handumdrehen köstliche Kichererbsengerichte zubereiten. Also, keine Panik, sondern einfach kochen! Und genieße die vielseitigen und gesunden Vorteile dieser kleinen Hülsenfrüchte.
Probiere es aus und lass dich von der Einfachheit und dem Geschmack von selbstgekochten Kichererbsen überraschen! Guten Appetit!