Wer kennt das nicht? Eine halb volle Flasche Brause, die seit Wochen im Kühlschrank ihr Dasein fristet. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist längst überschritten, und die Frage drängt sich auf: Kann man das Zeug noch trinken, oder droht eine ernsthafte Gesundheitsgefahr? In diesem Artikel gehen wir der Sache auf den Grund und klären, ob das Trinken abgelaufener Brause ein harmloser Mutbeweis oder ein riskantes Spiel mit der Gesundheit ist.
Was bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum eigentlich?
Zunächst einmal ist es wichtig, den Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und dem Verbrauchsdatum zu verstehen. Das MHD ist, wie der Name schon sagt, ein *Mindest-*Haltbarkeitsdatum. Es garantiert, dass das Produkt bis zu diesem Datum seine spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Farbe und Nährwert behält, wenn es richtig gelagert wurde. Nach Ablauf des MHD ist das Lebensmittel nicht automatisch ungenießbar oder gesundheitsschädlich. Es kann jedoch sein, dass sich die Qualität des Produkts verändert hat.
Das Verbrauchsdatum hingegen findet sich auf leicht verderblichen Lebensmitteln wie frischem Fleisch oder Fisch. Es gibt an, bis zu welchem Tag das Produkt sicher verzehrt werden kann. Nach Ablauf des Verbrauchsdatums sollte das Lebensmittel nicht mehr gegessen werden, da die Gefahr einer gesundheitsschädlichen Bakterienbildung besteht.
Brause und ihr MHD: Worauf kommt es an?
Bei Brause, die in der Regel aus Wasser, Zucker (oder Süßstoffen), Kohlensäure und Aromen besteht, ist das MHD hauptsächlich ein Hinweis auf die Qualität. Die Kohlensäure kann sich mit der Zeit verflüchtigen, wodurch die Brause schal wird. Auch der Geschmack kann sich verändern, da Aromen abbauen oder sich verändern können. In der Regel wird die Brause aber nicht direkt gesundheitsschädlich, solange sie richtig gelagert wurde.
Allerdings gibt es einige Faktoren, die die Haltbarkeit und die Sicherheit von Brause beeinflussen können:
- Die Art der Verpackung: Brause in Glasflaschen hält sich in der Regel länger als in Plastikflaschen, da Glas weniger durchlässig für Gase ist. PET-Flaschen können mit der Zeit Kohlensäure durchlassen, wodurch die Brause schal wird.
- Die Lagerung: Brause sollte kühl und dunkel gelagert werden. Hohe Temperaturen und Sonneneinstrahlung können den Abbau von Aromen beschleunigen und die Kohlensäure schneller entweichen lassen.
- Der Zuckergehalt: Brausen mit einem hohen Zuckergehalt sind tendenziell länger haltbar, da Zucker eine konservierende Wirkung hat. Allerdings ziehen viele Konsumenten zuckerfreie Varianten vor.
- Zusatzstoffe: Bestimmte Zusatzstoffe, wie z.B. Konservierungsstoffe, können die Haltbarkeit der Brause verlängern.
- Geöffnete Flaschen: Einmal geöffnete Flaschen sollten schnellstmöglich verbraucht werden, da die Kohlensäure schnell entweicht und das Risiko einer Verunreinigung steigt.
Wie man erkennt, ob abgelaufene Brause noch trinkbar ist
Bevor man abgelaufene Brause trinkt, sollte man einige Dinge überprüfen:
- Aussehen: Ist die Brause trüb oder hat sich die Farbe verändert? Sind Ablagerungen am Boden der Flasche sichtbar? Wenn ja, sollte man die Brause besser nicht trinken.
- Geruch: Riecht die Brause normal oder unangenehm? Ein säuerlicher oder muffiger Geruch ist ein Warnsignal.
- Geschmack: Wenn Aussehen und Geruch unauffällig sind, kann man einen kleinen Schluck probieren. Schmeckt die Brause schal, fade oder komisch, sollte man sie nicht trinken.
- Die Flasche: Ist die Flasche aufgebläht oder beschädigt? In diesem Fall könnte die Brause mit Bakterien kontaminiert sein.
Im Zweifelsfall gilt: Lieber weg damit! Es ist nicht wert, ein Risiko für die Gesundheit einzugehen, nur um ein paar Schluck Brause zu trinken.
Welche Risiken birgt das Trinken abgelaufener Brause?
Die Risiken beim Trinken abgelaufener Brause sind in der Regel gering, aber nicht zu vernachlässigen:
- Geschmacksverlust: Die häufigste Folge ist ein unangenehmer Geschmack. Die Brause kann schal, fade oder abgestanden schmecken.
- Verlust der Kohlensäure: Die Brause verliert ihren prickelnden Effekt und wird langweilig.
- Bakterienwachstum: In seltenen Fällen können sich in abgelaufener Brause Bakterien oder Schimmelpilze bilden, insbesondere wenn die Flasche bereits geöffnet war. Dies kann zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen.
- Veränderung der Inhaltsstoffe: In seltenen Fällen können sich Inhaltsstoffe wie Süßstoffe oder Aromen zersetzen und gesundheitsschädliche Substanzen bilden.
Personen mit einem empfindlichen Magen oder einem geschwächten Immunsystem sollten besonders vorsichtig sein und abgelaufene Brause lieber meiden.
Tipps, um Brause länger haltbar zu machen
Mit einigen einfachen Maßnahmen kann man die Haltbarkeit von Brause verlängern:
- Kühle Lagerung: Brause sollte kühl und dunkel gelagert werden.
- Vermeiden von Sonneneinstrahlung: Direkte Sonneneinstrahlung beschleunigt den Abbau von Aromen und die Verflüchtigung der Kohlensäure.
- Verschlossene Flaschen: Geöffnete Flaschen sollten schnellstmöglich verbraucht werden oder mit einem speziellen Flaschenverschluss wieder verschlossen werden, um die Kohlensäure zu erhalten.
- Kauf kleinerer Mengen: Kaufe nur so viel Brause, wie du in absehbarer Zeit verbrauchst.
- Glasflaschen bevorzugen: Brause in Glasflaschen hält sich in der Regel länger als in Plastikflaschen.
Fazit: Mutprobe oder unnötiges Risiko?
Ob man abgelaufene Brause trinken sollte, ist eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft. In den meisten Fällen ist es nicht gefährlich, solange die Brause keine Anzeichen von Verderb aufweist. Allerdings kann der Geschmack beeinträchtigt sein und in seltenen Fällen können sich Bakterien bilden. Wenn man unsicher ist, sollte man die Brause lieber entsorgen. Es gibt genügend frische Alternativen!
Die beste Strategie ist, Brause rechtzeitig zu verbrauchen und sie richtig zu lagern, um die Haltbarkeit zu maximieren. So vermeidet man nicht nur unnötige Risiken, sondern genießt auch den vollen Geschmack und die prickelnde Frische.