Ginger Beer, das spritzig-scharfe Erfrischungsgetränk, erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Ob pur, als Zutat in Cocktails wie dem Moscow Mule oder als alkoholfreie Alternative – Ginger Beer ist vielseitig einsetzbar und überzeugt mit seinem einzigartigen Geschmack. Aber was genau ist Ginger Beer eigentlich und wie wird es hergestellt? Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise vom frischen Ingwer bis zum fertigen Drink und erklärt Ihnen alles, was Sie über die Herstellung von Ginger Beer wissen müssen.
Was ist Ginger Beer? Ein Blick auf die Geschichte
Obwohl der Name es vermuten lässt, ist Ginger Beer in den meisten Fällen kein Bier im klassischen Sinne. Ursprünglich wurde Ginger Beer durch Fermentation hergestellt, was ihm einen geringen Alkoholgehalt verlieh. Die Wurzeln des Getränks liegen im England des 18. Jahrhunderts, als die britische Kolonialmacht auf der Suche nach neuen und aufregenden Getränken war. Ingwer, importiert aus Asien, war eine begehrte Zutat, die sich perfekt für die Herstellung eines würzigen und erfrischenden Getränks eignete.
Im Laufe der Zeit veränderte sich die Herstellungsmethode. Heutzutage wird Ginger Beer oft durch die Zugabe von Kohlensäure hergestellt, ohne den traditionellen Fermentationsprozess. Der Fokus liegt auf dem intensiven Ingwergeschmack und der prickelnden Textur. Es gibt jedoch immer noch Hersteller, die am traditionellen Verfahren festhalten und echtes, fermentiertes Ginger Beer produzieren. Diese Varianten sind in der Regel etwas komplexer im Geschmack und können einen geringen Alkoholgehalt aufweisen.
Die Zutaten: Was braucht man für Ginger Beer?
Die Grundzutaten für Ginger Beer sind überschaubar, aber die Qualität der Zutaten spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack des Endprodukts:
- Ingwer: Der Star des Getränks! Verwenden Sie frischen, jungen Ingwer für ein intensives und frisches Aroma. Die Menge des Ingwers bestimmt die Schärfe des Ginger Beers.
- Zucker: Zucker dient als Nahrung für die Hefe (falls fermentiert wird) und verleiht dem Ginger Beer Süße. Rohrzucker oder brauner Zucker können für eine zusätzliche Karamellnote verwendet werden.
- Wasser: Qualitativ hochwertiges Wasser ist essenziell. Gefiltertes Wasser ist ideal, um unerwünschte Geschmäcker zu vermeiden.
- Zitronensaft oder Limettensaft: Säure gleicht die Süße aus und verleiht dem Ginger Beer Frische und Komplexität.
- Hefe (optional): Für die traditionelle, fermentierte Variante wird Hefe benötigt. Es gibt spezielle Ginger Beer-Hefestämme, aber auch Champagnerhefe kann verwendet werden.
- Gewürze (optional): Einige Rezepte enthalten zusätzliche Gewürze wie Chili, Kardamom oder Sternanis, um dem Ginger Beer eine besondere Note zu verleihen.
Die Herstellung: Vom Ingwer zum prickelnden Genuss
Es gibt verschiedene Methoden, Ginger Beer herzustellen. Wir stellen Ihnen die zwei gängigsten vor: die fermentierte und die nicht-fermentierte Variante.
Die fermentierte Variante (traditionell)
- Ingwer vorbereiten: Schälen Sie den Ingwer und schneiden Sie ihn in dünne Scheiben oder raspeln Sie ihn fein.
- Ingwer Sud herstellen: Kochen Sie den Ingwer mit Wasser und Zucker auf. Lassen Sie den Sud etwa 30 Minuten köcheln, damit sich die Aromen gut entfalten.
- Abkühlen und filtern: Lassen Sie den Ingwer Sud abkühlen und filtern Sie ihn dann durch ein feines Sieb, um die Ingwerstücke zu entfernen.
- Säure hinzufügen: Fügen Sie Zitronensaft oder Limettensaft hinzu, um die Süße auszugleichen.
- Hefe hinzufügen: Wenn der Sud auf Raumtemperatur abgekühlt ist, fügen Sie die Hefe hinzu. Beachten Sie die Anweisungen auf der Hefe-Packung.
- Fermentieren: Füllen Sie den Sud in saubere, sterilisierte Flaschen oder einen Gärbehälter. Achten Sie darauf, genügend Platz für die entstehende Kohlensäure zu lassen. Verschließen Sie die Flaschen gut oder verwenden Sie einen Gärspund für den Gärbehälter. Lassen Sie das Ginger Beer je nach Raumtemperatur und Hefetyp 1-3 Wochen fermentieren.
- Kühlen und genießen: Nach der Fermentation kühlen Sie das Ginger Beer im Kühlschrank, um die Fermentation zu stoppen und die Kohlensäure zu binden. Genießen Sie Ihr selbstgemachtes, fermentiertes Ginger Beer!
Wichtig: Bei der Fermentation entsteht Kohlensäure. Verwenden Sie unbedingt stabile Flaschen, die dem Druck standhalten, um Unfälle zu vermeiden. Beobachten Sie den Fermentationsprozess genau und lassen Sie bei Bedarf etwas Druck ab.
Die nicht-fermentierte Variante (schnell und einfach)
- Ingwer vorbereiten: Schälen Sie den Ingwer und schneiden Sie ihn in dünne Scheiben oder raspeln Sie ihn fein.
- Ingwer Sud herstellen: Kochen Sie den Ingwer mit Wasser und Zucker auf. Lassen Sie den Sud etwa 30 Minuten köcheln, damit sich die Aromen gut entfalten.
- Abkühlen und filtern: Lassen Sie den Ingwer Sud abkühlen und filtern Sie ihn dann durch ein feines Sieb, um die Ingwerstücke zu entfernen.
- Säure hinzufügen: Fügen Sie Zitronensaft oder Limettensaft hinzu, um die Süße auszugleichen.
- Mit Kohlensäure versetzen: Füllen Sie den Ingwersud in einen Soda Stream oder ein anderes Gerät zur Herstellung von kohlensäurehaltigem Wasser. Fügen Sie Kohlensäure hinzu.
- Kühlen und genießen: Kühlen Sie das Ginger Beer im Kühlschrank und genießen Sie es!
Diese Methode ist deutlich schneller und einfacher, da sie den Fermentationsprozess überspringt. Sie erhalten ein erfrischendes Ginger Beer mit intensivem Ingwergeschmack und prickelnder Kohlensäure.
Tipps und Tricks für das perfekte Ginger Beer
- Ingwer-Qualität: Verwenden Sie frischen, jungen Ingwer für ein intensives Aroma. Je älter der Ingwer, desto weniger Geschmack hat er.
- Süße anpassen: Passen Sie die Zuckermenge an Ihren persönlichen Geschmack an.
- Schärfe regulieren: Die Menge an Ingwer bestimmt die Schärfe des Ginger Beers.Experimentieren Sie, um Ihren idealen Schärfegrad zu finden.
- Gewürze hinzufügen: Experimentieren Sie mit verschiedenen Gewürzen, um Ihrem Ginger Beer eine besondere Note zu verleihen.
- Sauberkeit ist wichtig: Achten Sie auf absolute Sauberkeit bei der Herstellung, insbesondere bei der fermentierten Variante, um unerwünschte Bakterienwachstum zu vermeiden.
- Geduld bei der Fermentation: Lassen Sie dem Ginger Beer genügend Zeit zum Fermentieren, damit sich die Aromen voll entfalten können.
Ginger Beer: Mehr als nur ein Getränk
Ginger Beer ist nicht nur ein erfrischendes Getränk, sondern auch eine vielseitige Zutat in der Bar. Es verleiht Cocktails wie dem Moscow Mule, dem Dark ‘n’ Stormy oder dem Gin Buck eine besondere Note. Auch pur ist Ginger Beer ein Genuss, besonders an warmen Tagen. Ob selbstgemacht oder gekauft – Ginger Beer ist eine Bereicherung für jede Hausbar und ein Garant für erfrischende Momente.
Fazit
Die Herstellung von Ginger Beer ist einfacher als man denkt. Egal, ob Sie sich für die traditionelle, fermentierte Variante oder die schnelle, nicht-fermentierte Variante entscheiden – mit den richtigen Zutaten und etwas Geduld können Sie Ihr eigenes, köstliches Ginger Beer zu Hause herstellen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Rezepten und Zutaten, um Ihren persönlichen Favoriten zu finden. Prost!