Canva, das beliebte Grafikdesign-Tool, ist längst nicht mehr nur für Social-Media-Posts und Präsentationen da. Immer mehr Nutzer entdecken die Möglichkeit, mit Canva auch Websites zu erstellen. Aber geht das wirklich? Und vor allem: Kann man auch mehrseitige Websites mit Canva bauen? Wir haben es für euch getestet!
Was Canva als Website-Baukasten verspricht
Canva bewirbt seine Website-Funktion als einfache und intuitive Möglichkeit, eine professionell aussehende Website zu erstellen – ohne Programmierkenntnisse. Der Fokus liegt klar auf dem visuellen Aspekt. Durch die große Auswahl an Vorlagen, Bildern und Designelementen soll jeder Nutzer, unabhängig von seinen Vorkenntnissen, eine ansprechende Website gestalten können. Die Versprechen klingen gut, aber wie sieht es in der Realität aus?
Der große Vorteil: Einfache Bedienung
Einer der größten Vorteile von Canva ist zweifellos die Benutzerfreundlichkeit. Die Drag-and-Drop-Oberfläche ist intuitiv und leicht zu erlernen. Selbst absolute Anfänger finden sich schnell zurecht. Elemente lassen sich einfach verschieben, in der Größe anpassen und mit wenigen Klicks bearbeiten. Die riesige Bibliothek an kostenlosen und kostenpflichtigen Bildern, Grafiken und Icons ist ein weiterer Pluspunkt. Man muss also nicht erst lange nach passendem Bildmaterial suchen, sondern findet alles direkt in Canva.
Mehrseitige Websites mit Canva: So geht’s
Ja, es ist möglich, mehrseitige Websites mit Canva zu erstellen. Der Prozess ist dabei relativ einfach, auch wenn er sich ein wenig von traditionellen Website-Baukästen unterscheidet. Statt einzelne Seiten in einem klassischen Content-Management-System (CMS) zu verwalten, erstellt man in Canva mehrere Design-Dokumente, die dann miteinander verlinkt werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Einzelne Seiten erstellen: Erstelle für jede Seite deiner Website ein separates Canva-Design. Du kannst dabei eine der zahlreichen Website-Vorlagen verwenden oder eine komplett neue Seite von Grund auf gestalten.
- Navigation einrichten: Füge auf jeder Seite eine Navigation ein. Das kann eine Menüleiste im Header oder Footer sein oder einfach Links zu den anderen Seiten im Text.
- Interne Verlinkung: Verlinke die einzelnen Navigationspunkte mit den entsprechenden Seiten. Canva bietet dafür die Möglichkeit, Texte oder Bilder mit externen URLs zu versehen. Da Canva keine „internen” Links direkt unterstützt, musst du hier die veröffentlichten URL’s der einzelnen Canva Seiten verwenden.
- Website veröffentlichen: Sobald alle Seiten erstellt und verlinkt sind, kannst du deine Website veröffentlichen. Canva bietet dir die Möglichkeit, die Website kostenlos auf einer Canva-Subdomain zu hosten (z.B. deinname.my.canva.site) oder eine eigene Domain zu verbinden (kostenpflichtig).
Vor- und Nachteile von Canva als Website-Baukasten
Wie bei jedem Tool gibt es auch bei Canva als Website-Baukasten Vor- und Nachteile, die man kennen sollte, bevor man sich für diese Option entscheidet.
Vorteile:
- Einfache Bedienung: Die Drag-and-Drop-Oberfläche ist ideal für Anfänger.
- Große Designvielfalt: Zahlreiche Vorlagen und Designelemente stehen zur Verfügung.
- Kostenlose Version: Eine kostenlose Version mit eingeschränkten Funktionen ist verfügbar.
- Schnelle Ergebnisse: Eine einfache Website lässt sich in kurzer Zeit erstellen.
- Visuell ansprechend: Der Fokus liegt auf der Gestaltung, was zu ästhetisch ansprechenden Websites führt.
Nachteile:
- Eingeschränkte Funktionalität: Canva ist kein vollwertiger Website-Baukasten und bietet weniger Funktionen als spezialisierte Anbieter.
- SEO-Optimierung: Die SEO-Optimierung ist begrenzt. Es gibt zwar Möglichkeiten, Meta-Beschreibungen und Titel zu bearbeiten, aber die Kontrolle ist geringer als bei anderen Baukästen.
- Kein Blog: Canva bietet keine integrierte Blog-Funktion.
- E-Commerce: E-Commerce-Funktionen sind nur sehr rudimentär vorhanden und eher ungeeignet für einen professionellen Online-Shop.
- Performance: Canva-Websites können aufgrund der Fokussierung auf visuelle Elemente und der Art der Code-Erzeugung etwas langsamer laden als Websites, die mit anderen Tools erstellt wurden.
- Abhängigkeit von Canva: Du bist an das Canva-System gebunden und hast weniger Kontrolle über den Code und die Daten deiner Website.
Für wen ist Canva als Website-Baukasten geeignet?
Canva eignet sich besonders gut für:
- Kleine Unternehmen und Selbstständige: Die schnell eine einfache und visuell ansprechende Website benötigen, um sich online zu präsentieren.
- Privatpersonen: Die eine persönliche Website, ein Portfolio oder eine Einladungsseite erstellen möchten.
- Veranstalter: Die eine einfache Landingpage für eine Veranstaltung benötigen.
- Alle, die wenig Zeit und keine Programmierkenntnisse haben.
Wenn du jedoch komplexe Anforderungen hast, einen Blog betreiben möchtest oder einen professionellen Online-Shop benötigst, solltest du eher auf einen spezialisierten Website-Baukasten oder ein CMS wie WordPress zurückgreifen.
SEO mit Canva: Was ist möglich?
Die SEO-Optimierung einer Canva-Website ist, wie bereits erwähnt, begrenzt. Du kannst zwar Meta-Beschreibungen und Titel für jede Seite festlegen, aber die Möglichkeiten zur Optimierung sind geringer als bei anderen Anbietern. Achte darauf, dass du relevante Keywords in deine Seitentitel, Beschreibungen und Texte einbaust. Auch die Bildoptimierung (Alt-Texte) ist wichtig. Denke daran, dass Canva primär ein Design-Tool ist und nicht als SEO-Tool entwickelt wurde. Für eine umfassende SEO-Strategie solltest du daher eventuell zusätzliche Tools oder Experten hinzuziehen.
Unser Fazit: Canva als schneller und einfacher Einstieg
Canva ist ein großartiges Tool, um schnell und einfach eine visuell ansprechende Website zu erstellen. Die einfache Bedienung und die große Designvielfalt sind klare Pluspunkte. Für einfache Präsentationen, Landingpages oder kleine Portfolios ist Canva durchaus eine gute Option. Für komplexere Projekte mit hohen Ansprüchen an Funktionalität und SEO solltest du jedoch besser auf einen spezialisierten Anbieter zurückgreifen. Die Erstellung mehrseitiger Websites ist zwar möglich, aber nicht so komfortabel wie bei klassischen Website-Baukästen. Insgesamt ist Canva ein guter Einstieg für alle, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Website-Erstellung beschäftigen und wenig Zeit und Budget haben.