Der Umzug einer WordPress-Website kann eine entmutigende Aufgabe sein, besonders wenn Sie kein Technikexperte sind. Aber keine Sorge, dieser umfassende Leitfaden führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess und hilft Ihnen, Ihre WordPress-Dateien fehlerfrei zu importieren. Egal, ob Sie zu einem neuen Hosting-Anbieter wechseln, eine Staging-Umgebung einrichten oder Ihre Website einfach sichern möchten, hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen.
Warum Sie Ihre WordPress-Dateien importieren müssen
Es gibt viele Gründe, warum Sie Ihre WordPress-Dateien importieren müssen. Hier sind einige der häufigsten Szenarien:
- Hosting-Umzug: Sie wechseln zu einem schnelleren, zuverlässigeren oder günstigeren Hosting-Anbieter.
- Domain-Änderung: Sie haben eine neue Domain erworben und möchten Ihre Website dorthin verschieben.
- Staging-Umgebung: Sie erstellen eine Kopie Ihrer Website zum Testen von Updates und Änderungen, bevor Sie sie auf Ihrer Live-Website implementieren.
- Sicherung: Sie erstellen eine Sicherungskopie Ihrer Website, um sie im Falle eines Fehlers oder Hackerangriffs wiederherzustellen.
- Lokale Entwicklung: Sie möchten lokal auf Ihrem Computer an Ihrer Website arbeiten, um offline entwickeln und testen zu können.
Vorbereitung für den Import
Bevor Sie mit dem Import Ihrer WordPress-Dateien beginnen, ist es wichtig, einige Vorbereitungen zu treffen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
1. Sichern Sie Ihre aktuelle Website
Dies ist der wichtigste Schritt! Bevor Sie Änderungen an Ihrer Website vornehmen, erstellen Sie eine vollständige Sicherung Ihrer WordPress-Dateien und Datenbank. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Website wiederherzustellen, falls beim Import etwas schief geht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihre Website zu sichern:
- WordPress-Plugins: Es gibt zahlreiche WordPress-Plugins, die automatische Sicherungen erstellen können, wie z.B. UpdraftPlus, BackupBuddy oder BlogVault. Diese Plugins sind oft die einfachste Option für Anfänger.
- Manuelle Sicherung: Sie können Ihre WordPress-Dateien manuell über einen FTP-Client (z.B. FileZilla) herunterladen und Ihre Datenbank über phpMyAdmin exportieren. Dies erfordert etwas mehr technisches Know-how.
- Hosting-Sicherung: Viele Hosting-Anbieter bieten eigene Sicherungslösungen an. Informieren Sie sich bei Ihrem Anbieter, ob diese Option verfügbar ist.
2. Richten Sie Ihre neue WordPress-Installation ein
Bevor Sie Ihre WordPress-Dateien importieren können, benötigen Sie eine funktionierende WordPress-Installation an dem Ort, an den Sie Ihre Website verschieben möchten. Das kann ein neues Hosting-Konto, eine Subdomain oder eine lokale Entwicklungsumgebung sein.
- Neues Hosting-Konto: Folgen Sie den Anweisungen Ihres Hosting-Anbieters, um WordPress zu installieren. Die meisten Anbieter bieten eine einfache „One-Click”-Installation an.
- Subdomain: Erstellen Sie eine Subdomain in Ihrem Hosting-Panel und installieren Sie WordPress dort.
- Lokale Entwicklungsumgebung: Installieren Sie eine lokale Entwicklungsumgebung wie XAMPP, MAMP oder Local by Flywheel. Diese Umgebungen ermöglichen es Ihnen, WordPress auf Ihrem Computer zu installieren.
3. Überprüfen Sie Ihre PHP-Version
Stellen Sie sicher, dass Ihre neue WordPress-Installation eine kompatible PHP-Version verwendet. WordPress empfiehlt PHP 7.4 oder höher. Sie können die PHP-Version in Ihrem Hosting-Panel oder in der WordPress-Verwaltungsoberfläche unter „Werkzeuge > Website-Zustand” überprüfen.
Die verschiedenen Importmethoden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihre WordPress-Dateien zu importieren. Welche Methode am besten geeignet ist, hängt von der Größe Ihrer Website, Ihren technischen Fähigkeiten und Ihren Vorlieben ab.
1. Import mit einem WordPress-Plugin (Empfohlen)
Die Verwendung eines WordPress-Plugins ist die einfachste und empfehlenswerteste Methode für die meisten Benutzer. Es gibt viele kostenlose und kostenpflichtige Plugins, die den Importprozess vereinfachen.
Beliebte Import-Plugins:
- All-in-One WP Migration: Dieses Plugin ist sehr benutzerfreundlich und ermöglicht es Ihnen, Ihre gesamte WordPress-Website mit nur wenigen Klicks zu exportieren und zu importieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die kostenlose Version möglicherweise Größenbeschränkungen für den Import großer Websites hat.
- Duplicator: Duplicator ist ein weiteres beliebtes Plugin, das eine „Paket”-Datei erstellt, die sowohl Ihre WordPress-Dateien als auch die Datenbank enthält. Sie können dieses Paket dann auf Ihrer neuen WordPress-Installation entpacken.
- UpdraftPlus: Obwohl UpdraftPlus hauptsächlich für Sicherungen verwendet wird, kann es auch verwendet werden, um Ihre WordPress-Website auf eine neue Installation zu migrieren.
So importieren Sie Ihre Dateien mit einem Plugin:
- Installieren und aktivieren Sie das gewünschte Plugin auf Ihrer alten WordPress-Website.
- Exportieren Sie Ihre WordPress-Dateien und Datenbank mit dem Plugin.
- Installieren und aktivieren Sie dasselbe Plugin auf Ihrer neuen WordPress-Installation.
- Importieren Sie die exportierte Datei mit dem Plugin.
- Befolgen Sie die Anweisungen des Plugins, um den Importvorgang abzuschließen.
2. Manueller Import über FTP und phpMyAdmin
Diese Methode ist etwas komplexer und erfordert mehr technisches Know-how, bietet aber mehr Kontrolle über den Importprozess.
Schritte für den manuellen Import:
- Laden Sie Ihre WordPress-Dateien herunter: Verwenden Sie einen FTP-Client (z.B. FileZilla), um alle WordPress-Dateien und Ordner von Ihrer alten Website auf Ihren Computer herunterzuladen.
- Exportieren Sie Ihre Datenbank: Greifen Sie auf phpMyAdmin über Ihr Hosting-Panel zu und exportieren Sie Ihre WordPress-Datenbank als .sql-Datei.
- Laden Sie Ihre WordPress-Dateien hoch: Verwenden Sie einen FTP-Client, um alle WordPress-Dateien und Ordner auf Ihre neue WordPress-Installation hochzuladen. Stellen Sie sicher, dass Sie die Dateien in das richtige Verzeichnis hochladen (normalerweise das Stammverzeichnis der Website).
- Importieren Sie Ihre Datenbank: Greifen Sie auf phpMyAdmin auf Ihrer neuen WordPress-Installation zu und erstellen Sie eine neue Datenbank. Importieren Sie dann die .sql-Datei, die Sie zuvor exportiert haben.
- Aktualisieren Sie die wp-config.php-Datei: Bearbeiten Sie die
wp-config.php-Datei in Ihrem WordPress-Verzeichnis und aktualisieren Sie die Datenbankinformationen (Datenbankname, Benutzername, Passwort und Hostname), um sie an die neue Datenbank anzupassen. - Aktualisieren Sie die Site-URL: Manchmal müssen Sie die Site-URL in der Datenbank aktualisieren, um sicherzustellen, dass Ihre Website korrekt funktioniert. Dies können Sie über phpMyAdmin mit einer SQL-Abfrage tun:
UPDATE wp_options SET option_value = replace(option_value, 'alte-domain.de', 'neue-domain.de') WHERE option_name = 'siteurl' OR option_name = 'home';Ersetzen Sie
'alte-domain.de'und'neue-domain.de'durch Ihre tatsächlichen Domainnamen. Beachten Sie, dasswp_optionsje nach Tabellenpräfix Ihrer Installation anders lauten kann.
3. Import über die WordPress Import-Funktion
WordPress verfügt über eine integrierte Importfunktion, die sich jedoch hauptsächlich zum Importieren von Beiträgen, Seiten und Kommentaren aus anderen WordPress-Websites eignet. Es ist nicht die beste Option für einen vollständigen Website-Umzug.
So verwenden Sie die WordPress Import-Funktion:
- Auf der alten Webseite: Gehen Sie zu „Werkzeuge > Exportieren” und exportieren Sie Ihre Inhalte als XML-Datei.
- Auf der neuen Webseite: Gehen Sie zu „Werkzeuge > Importieren” und installieren Sie den „WordPress” Importer.
- Laden Sie die exportierte XML-Datei hoch und folgen Sie den Anweisungen, um die Inhalte zu importieren.
Nach dem Import
Nachdem Sie Ihre WordPress-Dateien importiert haben, gibt es noch einige wichtige Schritte zu erledigen, um sicherzustellen, dass Ihre Website ordnungsgemäß funktioniert.
- Überprüfen Sie Ihre Website: Navigieren Sie durch Ihre Website und stellen Sie sicher, dass alle Seiten, Beiträge, Bilder und Links korrekt funktionieren.
- Aktualisieren Sie Permalinks: Gehen Sie zu „Einstellungen > Permalinks” in Ihrer WordPress-Verwaltungsoberfläche und speichern Sie Ihre Permalinks neu. Dies hilft, Probleme mit defekten Links zu beheben.
- Installieren und konfigurieren Sie Ihre Themes und Plugins: Stellen Sie sicher, dass alle Ihre Themes und Plugins korrekt installiert und konfiguriert sind.
- Testen Sie Ihre Website auf verschiedenen Geräten und Browsern: Stellen Sie sicher, dass Ihre Website auf verschiedenen Geräten (Desktop, Tablet, Smartphone) und Browsern (Chrome, Firefox, Safari) einwandfrei funktioniert.
- Überprüfen Sie Ihre SEO-Einstellungen: Stellen Sie sicher, dass Ihre SEO-Einstellungen (z.B. Meta-Beschreibungen, Titel-Tags) korrekt konfiguriert sind, um Ihre Suchmaschinen-Rankings nicht zu beeinträchtigen.
Fehlerbehebung
Beim Import von WordPress-Dateien können verschiedene Probleme auftreten. Hier sind einige der häufigsten Probleme und wie Sie sie beheben können:
- Fehler 500 (Internal Server Error): Dieser Fehler kann durch verschiedene Ursachen verursacht werden, z.B. durch eine beschädigte .htaccess-Datei, ein Plugin-Konflikt oder unzureichende Serverressourcen. Überprüfen Sie Ihre .htaccess-Datei, deaktivieren Sie Plugins, und wenden Sie sich ggf. an Ihren Hosting-Anbieter.
- Datenbankverbindungsfehler: Stellen Sie sicher, dass die Datenbankinformationen in Ihrer
wp-config.php-Datei korrekt sind. - Weiße Seite (White Screen of Death): Dieser Fehler kann durch ein defektes Plugin oder Theme verursacht werden. Deaktivieren Sie alle Plugins und Themes, um festzustellen, ob das Problem dadurch behoben wird. Aktivieren Sie sie dann einzeln, um den Verursacher zu identifizieren.
- Probleme mit Bildern: Stellen Sie sicher, dass Ihre Bilder korrekt hochgeladen wurden und dass die Dateipfade in der Datenbank korrekt sind.
Fazit
Der Import von WordPress-Dateien mag zunächst kompliziert erscheinen, aber mit der richtigen Vorbereitung und den richtigen Werkzeugen ist es ein durchaus machbarer Prozess. Wählen Sie die Importmethode, die Ihren technischen Fähigkeiten und den Anforderungen Ihrer Website am besten entspricht, und befolgen Sie die oben genannten Schritte sorgfältig. Mit etwas Geduld und Sorgfalt können Sie Ihre WordPress-Website erfolgreich auf eine neue Installation migrieren.