Unerwünschter Gast: Wie Sie verhindern, dass Bing sich automatisch in die Adresszeile von Chrome einschleicht

Die digitale Welt ist ein ständiger Kampf um Aufmerksamkeit. Und manchmal scheint es, als würden sich Suchmaschinen in Ihre Browsereinstellungen einschleichen, ohne dass Sie sie eingeladen haben. Ein häufiges Ärgernis für Chrome-Nutzer ist das plötzliche Auftreten von Bing als Standardsuchmaschine oder als Suchmaschine in der Adresszeile (Omnibox). Keine Sorge, Sie sind nicht allein! Dieser Artikel führt Sie durch die Schritte, um Bing aus Ihrer Chrome-Adresszeile zu verbannen und Ihre bevorzugte Suchmaschine wiederherzustellen.

Warum schleichen sich Suchmaschinen ein?

Bevor wir uns mit den Lösungen beschäftigen, ist es wichtig zu verstehen, warum dieses Problem überhaupt auftritt. Oft ist es das Ergebnis von:

• Software-Bundles: Viele Programme, insbesondere kostenlose Software oder Shareware, bündeln unerwünschte Zusätze wie Browsererweiterungen oder Änderungen der Standardsuchmaschine. Während der Installation ist es leicht, diesen Zusatzangeboten versehentlich zuzustimmen, indem man einfach durch die Installationsschritte klickt, ohne diese sorgfältig zu lesen.
• Browsererweiterungen: Bestimmte Browsererweiterungen, insbesondere solche aus unbekannten Quellen, können bösartigen Code enthalten, der Ihre Suchmaschineneinstellungen ändert. Seien Sie immer vorsichtig beim Installieren von Erweiterungen und überprüfen Sie die Berechtigungen, die sie anfordern.
• Malware: In einigen Fällen kann Malware die Ursache für die Änderung Ihrer Suchmaschineneinstellungen sein. Malware kann ohne Ihr Wissen auf Ihren Computer gelangen und Ihre Browsereinstellungen ändern, um Sie auf schädliche Websites umzuleiten oder Ihre Suchanfragen zu überwachen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Bing aus Chrome verbannen

Hier sind die Schritte, die Sie unternehmen können, um Bing aus Ihrer Chrome-Adresszeile zu entfernen und Ihre gewünschte Suchmaschine wiederherzustellen. Führen Sie diese Schritte in der Reihenfolge aus, um sicherzustellen, dass Sie alle möglichen Ursachen abdecken.

Schritt 1: Überprüfen und Ändern der Chrome-Suchmaschineneinstellungen

Der erste und wichtigste Schritt ist die Überprüfung Ihrer Chrome-Suchmaschineneinstellungen. So geht’s:

1. Öffnen Sie Chrome: Starten Sie den Google Chrome-Browser auf Ihrem Computer.
2. Greifen Sie auf die Einstellungen zu: Klicken Sie auf das Drei-Punkte-Menü (⋮) in der oberen rechten Ecke des Browserfensters. Wählen Sie im Dropdown-Menü „Einstellungen”.
3. Suchen Sie nach „Suchmaschine”: Verwenden Sie die Suchleiste in den Einstellungen oder navigieren Sie im linken Menü zum Abschnitt „Suchmaschine”.
4. Überprüfen Sie die Standardsuchmaschine: Stellen Sie sicher, dass Ihre bevorzugte Suchmaschine (z. B. Google, DuckDuckGo, Ecosia) als Standardsuchmaschine ausgewählt ist. Wenn Bing ausgewählt ist, klicken Sie auf das Dropdown-Menü und wählen Sie Ihre gewünschte Suchmaschine aus.
5. Suchmaschinen verwalten: Klicken Sie auf „Suchmaschinen verwalten”. Hier sehen Sie eine Liste aller installierten Suchmaschinen. Suchen Sie nach Bing in der Liste. Wenn Sie es finden, klicken Sie auf das Drei-Punkte-Menü neben Bing und wählen Sie „Aus Liste entfernen”. Dadurch wird Bing daran gehindert, sich erneut als Standardsuchmaschine zu etablieren.

Schritt 2: Unerwünschte Browsererweiterungen entfernen

Wie bereits erwähnt, können Browsererweiterungen der Übeltäter sein. So entfernen Sie verdächtige Erweiterungen:

1. Greifen Sie auf die Erweiterungen zu: Geben Sie in die Chrome-Adresszeile `chrome://extensions/` ein und drücken Sie die Eingabetaste. Alternativ können Sie zum Chrome-Menü (⋮) > „Weitere Tools” > „Erweiterungen” navigieren.
2. Überprüfen Sie die Liste der Erweiterungen: Sehen Sie sich die Liste der installierten Erweiterungen sorgfältig an. Suchen Sie nach Erweiterungen, die Sie nicht erkennen, die Sie nicht absichtlich installiert haben oder die verdächtig erscheinen. Achten Sie besonders auf Erweiterungen mit seltsamen Namen oder solchen, die Zugriff auf Ihre Suchmaschineneinstellungen anfordern.
3. Entfernen Sie verdächtige Erweiterungen: Klicken Sie auf die Schaltfläche „Entfernen” neben der Erweiterung, die Sie entfernen möchten. Bestätigen Sie die Entfernung, wenn Sie dazu aufgefordert werden.

Wichtiger Hinweis: Seien Sie vorsichtig beim Entfernen von Erweiterungen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was eine Erweiterung tut, deaktivieren Sie sie zunächst (indem Sie den Schalter umlegen) und beobachten Sie, ob das Problem behoben ist. Wenn dies der Fall ist, können Sie die Erweiterung sicher entfernen. Andernfalls aktivieren Sie sie wieder und suchen Sie weiter nach der Ursache des Problems.

Schritt 3: Chrome zurücksetzen

Wenn die obigen Schritte das Problem nicht beheben, können Sie versuchen, Chrome auf die Standardeinstellungen zurückzusetzen. Dadurch werden Ihre Einstellungen, Erweiterungen und temporären Daten zurückgesetzt. Beachten Sie, dass dadurch auch Ihre gespeicherten Passwörter und andere Daten gelöscht werden. Stellen Sie daher sicher, dass Sie Ihre wichtigen Daten sichern, bevor Sie fortfahren.

1. Greifen Sie auf die erweiterten Einstellungen zu: Geben Sie in die Chrome-Adresszeile `chrome://settings/reset` ein und drücken Sie die Eingabetaste. Alternativ können Sie zu Chrome-Menü (⋮) > „Einstellungen” > „Erweitert” > „Zurücksetzen und bereinigen” navigieren.
2. Chrome zurücksetzen: Klicken Sie auf die Option „Einstellungen auf ursprüngliche Standardwerte zurücksetzen”. Lesen Sie die Warnung sorgfältig durch und klicken Sie auf „Einstellungen zurücksetzen”, um den Vorgang zu bestätigen.

Schritt 4: Führen Sie einen Malware-Scan durch

Wie bereits erwähnt, kann Malware Ihre Browsereinstellungen ändern. Führen Sie einen vollständigen Systemscan mit Ihrer Antivirensoftware durch, um Malware zu erkennen und zu entfernen. Sie können auch ein spezielles Malware-Entfernungstool wie Malwarebytes verwenden. Malwarebytes ist ein kostenloses Tool, das Malware, Adware und andere unerwünschte Programme erkennen und entfernen kann.

1. Laden Sie Malwarebytes herunter und installieren Sie es: Besuchen Sie die Malwarebytes-Website und laden Sie die kostenlose Version herunter. Installieren Sie das Programm auf Ihrem Computer.
2. Führen Sie einen Scan durch: Starten Sie Malwarebytes und klicken Sie auf die Schaltfläche „Scan”. Warten Sie, bis der Scan abgeschlossen ist.
3. Entfernen Sie gefundene Malware: Wenn Malware gefunden wird, klicken Sie auf die Schaltfläche „Quarantäne”, um sie zu entfernen. Starten Sie Ihren Computer neu, wenn Sie dazu aufgefordert werden.

Schritt 5: Überprüfen Sie die Chrome-Verknüpfung

In einigen Fällen kann die Chrome-Verknüpfung selbst manipuliert worden sein, um Chrome mit der Bing-Suchmaschine zu starten. So überprüfen Sie die Chrome-Verknüpfung:

1. Suchen Sie die Chrome-Verknüpfung: Suchen Sie die Chrome-Verknüpfung auf Ihrem Desktop oder im Startmenü.
2. Eigenschaften öffnen: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Verknüpfung und wählen Sie „Eigenschaften”.
3. Überprüfen Sie das Feld „Ziel”: Überprüfen Sie im Fenster „Eigenschaften” das Feld „Ziel”. Es sollte nur den Pfad zur Chrome-Exe-Datei enthalten (z. B. „C:Program FilesGoogleChromeApplicationchrome.exe”). Wenn am Ende des Pfads etwas hinzugefügt wurde (z. B. eine URL oder Suchmaschinenparameter), entfernen Sie es.
4. Änderungen anwenden: Klicken Sie auf „Übernehmen” und dann auf „OK”, um die Änderungen zu speichern.

Vorbeugende Maßnahmen: So verhindern Sie zukünftige Probleme

Die beste Verteidigung ist ein guter Angriff! Hier sind einige vorbeugende Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um zu verhindern, dass sich unerwünschte Suchmaschinen in Chrome einschleichen:

• Seien Sie vorsichtig bei Software-Installationen: Achten Sie genau auf die Installationsschritte, wenn Sie neue Software installieren. Deaktivieren Sie alle Kontrollkästchen, die darauf hinweisen, dass Sie zusätzliche Software oder Browsererweiterungen installieren möchten. Wählen Sie nach Möglichkeit die benutzerdefinierte Installation, um genau zu steuern, was installiert wird.
• Laden Sie Software von seriösen Quellen herunter: Laden Sie Software nur von den offiziellen Websites der Softwarehersteller oder von vertrauenswürdigen Download-Portalen herunter. Vermeiden Sie das Herunterladen von Software von unbekannten oder verdächtigen Websites.
• Halten Sie Ihre Software auf dem neuesten Stand: Halten Sie Ihr Betriebssystem, Ihren Browser und Ihre Antivirensoftware immer auf dem neuesten Stand. Software-Updates enthalten oft Sicherheitsverbesserungen, die Sie vor Malware und anderen Bedrohungen schützen können.
• Seien Sie vorsichtig mit Browsererweiterungen: Installieren Sie Browsererweiterungen nur von vertrauenswürdigen Quellen wie dem Chrome Web Store. Lesen Sie die Rezensionen und Berechtigungen der Erweiterung sorgfältig durch, bevor Sie sie installieren.
• Verwenden Sie ein gutes Antivirenprogramm: Installieren Sie ein gutes Antivirenprogramm und halten Sie es auf dem neuesten Stand. Führen Sie regelmäßige Scans durch, um Malware zu erkennen und zu entfernen.
• Seien Sie vorsichtig beim Surfen im Internet: Vermeiden Sie das Anklicken verdächtiger Links oder das Besuchen unbekannter Websites. Seien Sie vorsichtig beim Herunterladen von Dateien aus dem Internet.

Fazit

Es ist frustrierend, wenn Bing sich unerwartet in Ihre Chrome-Adresszeile einschleicht. Indem Sie die in diesem Artikel beschriebenen Schritte befolgen, können Sie Bing aus Ihrem Browser verbannen und Ihre bevorzugte Suchmaschine wiederherstellen. Denken Sie daran, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Probleme zu verhindern, indem Sie vorsichtig bei Software-Installationen sind, Ihre Software auf dem neuesten Stand halten und ein gutes Antivirenprogramm verwenden. Mit ein wenig Wachsamkeit können Sie Ihre Browserumgebung sauber und kontrolliert halten.