Haben Sie sich jemals gefragt, welcher E-Mail-Anbieter hinter einer bestimmten E-Mail-Adresse steckt? Vielleicht möchten Sie den Anbieter einer potenziellen Geschäftspartnerin herausfinden oder einfach nur neugierig sein, wer die E-Mail-Dienste eines Freundes bereitstellt. In jedem Fall gibt es verschiedene Methoden, mit denen Sie diese Information herausfinden können. Dieser Artikel führt Sie durch die gängigsten und effektivsten Techniken, um den Mail-Anbieter hinter einer E-Mail-Adresse zu identifizieren.
Warum ist es wichtig, den Mail-Anbieter zu kennen?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Sie den E-Mail-Provider einer E-Mail-Adresse ermitteln möchten:
- Marketing-Recherche: Für Marketing-Experten ist es wichtig, die am häufigsten verwendeten E-Mail-Plattformen zu kennen, um ihre Kampagnen besser auszurichten.
- Sicherheitsüberprüfung: Die Kenntnis des E-Mail-Anbieters kann helfen, Phishing-Versuche zu erkennen, da Sie verdächtige E-Mails leichter identifizieren können.
- Technische Unterstützung: Wenn Sie technische Probleme mit einer E-Mail haben, kann die Kenntnis des Anbieters Ihnen helfen, die richtige Unterstützung zu finden.
- Geschäftliche Recherche: Im Geschäftsleben kann es nützlich sein, den E-Mail-Dienstleister eines Unternehmens zu kennen, um die Infrastruktur besser einschätzen zu können.
- Einfache Neugier: Manchmal möchte man es einfach nur wissen!
Methoden zur Ermittlung des Mail-Anbieters
Hier sind einige der effektivsten Methoden, um den Mail-Anbieter einer E-Mail-Adresse zu ermitteln:
1. Die Domain-Analyse (WHOIS Lookup)
Die einfachste Methode ist oft die effektivste: Analysieren Sie die Domain der E-Mail-Adresse. Nehmen wir an, die E-Mail-Adresse lautet „[email protected]”. Der Teil nach dem „@”-Zeichen („meinefirma.de”) ist die Domain. Oftmals ist die Domain der Name des Unternehmens, das den E-Mail-Dienst nutzt. In diesem Fall könnte „meinefirma.de” die Website des Unternehmens sein, das die E-Mail-Adresse verwendet. Besuchen Sie diese Website, um mehr Informationen über das Unternehmen und seine E-Mail-Infrastruktur zu erhalten.
Für generische E-Mail-Adressen wie „gmail.com”, „yahoo.com” oder „outlook.com” ist die Sache klar: Dies sind die E-Mail-Dienste von Google, Yahoo und Microsoft.
Für weniger offensichtliche Domains können Sie eine WHOIS-Lookup-Abfrage durchführen. WHOIS ist ein öffentliches Verzeichnis, das Informationen über registrierte Domains enthält. Es gibt zahlreiche Websites, die WHOIS-Dienste anbieten. Geben Sie einfach die Domain in das Suchfeld ein und Sie erhalten Informationen über den Domain-Registrar, den Inhaber der Domain und manchmal auch die Nameserver.
Die Nameserver sind wichtig, da sie oft Hinweise auf den E-Mail-Dienstleister geben können. Wenn Sie beispielsweise Nameserver wie „ns1.google.com” und „ns2.google.com” sehen, ist es wahrscheinlich, dass die Domain Google Workspace (ehemals G Suite) für ihre E-Mail-Dienste verwendet.
Achtung: Aufgrund von Datenschutzbestimmungen (insbesondere der DSGVO in Europa) sind viele WHOIS-Informationen anonymisiert. Dies bedeutet, dass Sie möglicherweise nicht alle Informationen erhalten, die Sie suchen.
2. MX Records Lookup
Eine fortgeschrittene Methode ist die Abfrage der MX Records (Mail Exchange Records) einer Domain. MX Records geben an, welche Mailserver für den Empfang von E-Mails für eine bestimmte Domain zuständig sind. Diese Informationen sind öffentlich zugänglich und können mit verschiedenen Online-Tools oder über die Kommandozeile abgefragt werden.
Online-Tools: Es gibt viele Websites, die einen MX Record Lookup anbieten. Suchen Sie einfach nach „MX Record Lookup” in Ihrer Suchmaschine. Geben Sie die Domain der E-Mail-Adresse ein und Sie erhalten eine Liste der MX Records. Die MX Records enthalten den Hostnamen der Mailserver und eine Prioritätszahl. Anhand des Hostnamens können Sie oft den E-Mail-Anbieter identifizieren.
Kommandozeile: Unter Windows können Sie den Befehl „nslookup” verwenden, um MX Records abzufragen. Öffnen Sie die Kommandozeile (cmd) und geben Sie den folgenden Befehl ein:
nslookup -type=mx meinefirma.deErsetzen Sie „meinefirma.de” durch die Domain, die Sie untersuchen möchten.
Unter Linux und macOS können Sie den Befehl „dig” verwenden:
dig mx meinefirma.deDie Ausgabe zeigt Ihnen die MX Records der Domain. Analysieren Sie die Hostnamen, um den Mail-Anbieter zu identifizieren. Beispielsweise deutet ein MX Record mit dem Hostnamen „aspmx.l.google.com” auf Google Workspace hin.
3. E-Mail-Header Analyse
Eine weitere Methode ist die Analyse der E-Mail-Header. E-Mail-Header sind Metadaten, die jeder E-Mail beigefügt sind und Informationen über den Absender, Empfänger, Betreff und den Weg der E-Mail durch das Internet enthalten. Die Header können Informationen über die verwendeten Mailserver und den E-Mail-Anbieter liefern.
So greifen Sie auf E-Mail-Header zu: Die Vorgehensweise zum Anzeigen der E-Mail-Header variiert je nach E-Mail-Client (z.B. Gmail, Outlook, Thunderbird). In der Regel finden Sie die Option zum Anzeigen der Header unter „Optionen”, „Details” oder „Quelltext anzeigen”. Suchen Sie nach Optionen wie „Original anzeigen” (Gmail) oder „Internetkopfzeilen” (Outlook).
Analyse der Header: Die Header können sehr technisch aussehen, aber es gibt bestimmte Felder, die für die Ermittlung des Mail-Anbieters relevant sind:
- Received: Diese Header-Zeilen zeigen den Weg der E-Mail von Server zu Server. Analysieren Sie die Hostnamen der Server, um Hinweise auf den E-Mail-Anbieter zu finden.
- X-Mailer: Dieses Feld kann den Namen des E-Mail-Clients oder der Software angeben, die zum Senden der E-Mail verwendet wurde.
- Return-Path: Dieses Feld gibt die Adresse an, an die Unzustellbarkeitsnachrichten gesendet werden.
Beachten Sie, dass die Header von E-Mail-Anbietern manipuliert werden können, um die tatsächliche Herkunft zu verschleiern. Verlassen Sie sich daher nicht ausschließlich auf die Header-Analyse.
4. Suchmaschinen
Manchmal kann eine einfache Suche in einer Suchmaschine wie Google oder Bing helfen. Geben Sie die E-Mail-Adresse oder die Domain in die Suchmaschine ein und suchen Sie nach Ergebnissen, die den E-Mail-Anbieter erwähnen. Möglicherweise finden Sie Forenbeiträge, Blogartikel oder Unternehmensprofile, die die gesuchten Informationen enthalten.
5. Social Media
Überprüfen Sie die Profile der Person oder des Unternehmens auf Social-Media-Plattformen wie LinkedIn, Facebook oder Twitter. Oftmals geben Unternehmen auf ihren Profilen Informationen über ihre E-Mail-Infrastruktur oder die verwendeten E-Mail-Dienste an.
Fazit
Die Ermittlung des Mail-Anbieters hinter einer E-Mail-Adresse kann mit verschiedenen Methoden erfolgen. Die einfachste Methode ist die Analyse der Domain. Fortgeschrittenere Techniken wie MX Record Lookup und E-Mail-Header Analyse liefern detailliertere Informationen. Durch die Kombination dieser Methoden können Sie in den meisten Fällen den E-Mail-Dienstleister einer E-Mail-Adresse identifizieren. Beachten Sie jedoch, dass einige Informationen aufgrund von Datenschutzbestimmungen möglicherweise nicht öffentlich zugänglich sind.