Du bist neu im Job, voller Tatendrang und bereit, dich zu beweisen. Dein Ausbilder ist eigentlich dein Ansprechpartner für alle Fragen, Unklarheiten und Herausforderungen. Aber was, wenn dieser Ansprechpartner plötzlich nicht erreichbar ist, keine klaren Antworten gibt oder schlichtweg nicht hilft? Keine Panik! Diese Situation ist frustrierend, aber nicht unlösbar. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du mit dieser Herausforderung umgehst und trotzdem die Antworten auf deine dringenden Fragen findest.
Warum hilft der Ausbilder nicht? Mögliche Ursachen
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum dein Ausbilder möglicherweise nicht die Unterstützung bietet, die du dir wünschst. Hier sind einige mögliche Gründe:
- Zeitliche Engpässe: Dein Ausbilder hat vielleicht einfach zu viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten, um sich ausreichend Zeit für dich zu nehmen.
- Überforderung: Vielleicht ist dein Ausbilder selbst neu in der Rolle oder hat nicht das nötige Wissen, um alle deine Fragen zu beantworten.
- Kommunikationsprobleme: Missverständnisse oder unterschiedliche Erwartungen können die Kommunikation erschweren.
- Persönliche Gründe: Manchmal spielen auch persönliche Umstände eine Rolle, die du nicht kennst.
- Schlechte Organisation: Dein Ausbilder ist vielleicht schlecht organisiert und vergisst, auf deine Fragen einzugehen.
- Unklare Erwartungen: Wurden deine Erwartungen an die Ausbildungsrolle klar definiert?
Es ist wichtig, nicht sofort vom Schlimmsten auszugehen. Versuche, die Situation objektiv zu betrachten und die möglichen Ursachen in Betracht zu ziehen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Was tun, wenn der Ausbilder keine Hilfe ist
Hier sind einige konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, wenn dein Ausbilder dir nicht weiterhilft:
1. Das Gespräch suchen
Der erste Schritt sollte immer das direkte Gespräch mit deinem Ausbilder sein. Sprich offen und ehrlich an, dass du Schwierigkeiten hast und dir mehr Unterstützung wünschst. Formuliere deine Bedürfnisse klar und konkret. Vermeide Vorwürfe und konzentriere dich darauf, gemeinsam eine Lösung zu finden. Beispiele:
- „Ich habe bemerkt, dass ich Schwierigkeiten habe, Aufgabe X zu verstehen. Könnten wir uns vielleicht 30 Minuten zusammensetzen, um das gemeinsam durchzugehen?”
- „Ich würde mich freuen, wenn du mir mehr Feedback zu meinen Aufgaben geben könntest. So kann ich mich besser verbessern.”
2. Fragen richtig stellen
Manchmal liegt das Problem nicht darin, dass dein Ausbilder nicht helfen will, sondern dass deine Fragen unklar oder zu allgemein formuliert sind. Versuche, deine Fragen so präzise und detailliert wie möglich zu stellen. Je klarer deine Frage, desto einfacher ist es, eine passende Antwort zu erhalten. Recherchiere vorab selbst und zeige, dass du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast.
3. Alternative Informationsquellen nutzen
Dein Ausbilder ist nicht die einzige Quelle für Informationen im Unternehmen. Recherchiere selbstständig nach Antworten. Nutze interne Datenbanken, Handbücher, FAQs oder frage andere Kollegen, die sich mit dem Thema auskennen. Scheue dich nicht, um Hilfe zu bitten – die meisten Kollegen sind gerne bereit, ihr Wissen zu teilen. Denke daran, selbstständig zu arbeiten und dir Wissen anzueignen.
4. Klare Absprachen treffen
Triff klare Absprachen mit deinem Ausbilder, wann und wie du ihn erreichen kannst. Vereinbare feste Termine für Besprechungen oder Feedbackgespräche. Lege fest, welche Themen du mit ihm besprechen möchtest und welche du selbstständig recherchieren kannst. Eine klare Kommunikation und strukturiertes Vorgehen helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Zusammenarbeit zu verbessern.
5. Die Führungskraft informieren
Wenn das Gespräch mit deinem Ausbilder keine Verbesserung bringt und du dich weiterhin im Stich gelassen fühlst, solltest du deine Führungskraft informieren. Schildere die Situation objektiv und sachlich und erkläre, welche Schritte du bereits unternommen hast. Die Führungskraft kann vermitteln und gemeinsam mit dir und deinem Ausbilder eine Lösung finden. Dies sollte jedoch der letzte Ausweg sein, nachdem du alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft hast.
6. Eigeninitiative zeigen und proaktiv sein
Warte nicht darauf, dass dir die Antworten serviert werden. Zeige Eigeninitiative und werde proaktiv. Informiere dich selbstständig, suche nach Lösungen und übernimm Verantwortung für dein Lernen. Je selbstständiger du bist, desto weniger Unterstützung benötigst du und desto mehr Respekt verdienst du dir. Proaktivität ist eine wertvolle Eigenschaft im Berufsleben.
7. Dokumentation
Führe ein Protokoll über deine Fragen, die Antworten (falls vorhanden) und die Schritte, die du unternommen hast, um das Problem zu lösen. Diese Dokumentation kann hilfreich sein, wenn du das Problem mit deiner Führungskraft oder der Personalabteilung besprechen musst.
Wenn alles nichts hilft: Was sind deine Rechte?
Im Extremfall, wenn alle Bemühungen scheitern und du dich weiterhin unzureichend betreut fühlst, solltest du dich über deine Rechte informieren. Abhängig von deiner Situation (z.B. Ausbildung, Trainee-Programm, befristeter Vertrag) hast du möglicherweise Anspruch auf eine andere Betreuung oder Unterstützung. Wende dich an die Personalabteilung, den Betriebsrat oder eine unabhängige Beratungsstelle, um dich über deine Rechte zu informieren und dich beraten zu lassen. Eine professionelle Beratung kann in dieser Situation sehr hilfreich sein.
Fazit
Es ist frustrierend, wenn der Ausbilder nicht die erwartete Unterstützung bietet. Aber es gibt viele Möglichkeiten, wie du mit dieser Situation umgehen kannst. Sprich offen mit deinem Ausbilder, nutze alternative Informationsquellen, sei proaktiv und informiere dich über deine Rechte. Mit Engagement, Eigeninitiative und einer klaren Kommunikation kannst du auch in schwierigen Situationen erfolgreich sein und deine dringenden Fragen beantworten.