Haben Sie sich jemals in einer Situation befunden, in der Sie genau wussten, was Sie mit einem Bild erreichen wollten, aber einfach nicht wussten, wie die dazugehörige Funktion in der Bildbearbeitungssoftware heißt? Keine Sorge, das passiert den Besten! Die Welt der Bildbearbeitung ist voll von Fachbegriffen und komplexen Prozessen. In diesem Artikel helfen wir Ihnen, die gängigsten und manchmal auch etwas obskuren Funktionen zu identifizieren und zu verstehen, damit Sie Ihre Bilder genau so bearbeiten können, wie Sie es sich vorstellen.
Grundlagen der Bildbearbeitung: Ein kleiner Überblick
Bevor wir uns in die Details stürzen, ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis der Prinzipien der Bildbearbeitung zu haben. Bilder bestehen aus Pixeln, kleinen Farbquadraten, die zusammen das gesamte Bild bilden. Die Bearbeitung eines Bildes bedeutet im Wesentlichen, diese Pixel zu verändern, entweder in Bezug auf ihre Farbe, Helligkeit, Kontrast oder andere Eigenschaften.
Es gibt zwei Haupttypen der Bildbearbeitung: destruktive und nicht-destruktive. Destruktive Bearbeitung verändert das Originalbild dauerhaft. Sobald die Änderungen gespeichert sind, sind sie nicht mehr rückgängig zu machen (es sei denn, Sie haben eine Sicherungskopie!). Nicht-destruktive Bearbeitung hingegen verwendet Ebenen und Anpassungen, die das Originalbild intakt lassen. Dies ermöglicht es Ihnen, Änderungen jederzeit zu bearbeiten oder zu entfernen. Wir empfehlen generell die nicht-destruktive Bearbeitung, da sie viel flexibler und fehlerverzeihender ist.
Die wichtigsten Funktionen und ihre Bezeichnungen
Lassen Sie uns nun einige der häufigsten Bildbearbeitungsfunktionen und ihre verschiedenen Bezeichnungen durchgehen. Oftmals verwenden verschiedene Programme leicht unterschiedliche Begriffe für dieselbe Funktion:
Helligkeit und Kontrast
Dies sind wahrscheinlich die grundlegendsten und am häufigsten verwendeten Funktionen. Helligkeit steuert, wie hell oder dunkel das gesamte Bild ist. Kontrast hingegen bestimmt den Unterschied zwischen den hellsten und dunkelsten Bereichen des Bildes. Ein hoher Kontrast erzeugt ein lebendiges Bild mit starken Unterschieden, während ein niedriger Kontrast zu einem flachen, ausgewaschenen Bild führt.
Alternative Bezeichnungen: Manchmal findet man diese Funktionen auch unter dem Namen „Belichtung” (vor allem im Zusammenhang mit Kameraeinstellungen) oder als Teil eines umfassenderen „Tonwertkorrektur”-Werkzeugs.
Farbsättigung
Die Farbsättigung bezieht sich auf die Intensität der Farben in einem Bild. Eine hohe Sättigung führt zu kräftigen, lebendigen Farben, während eine niedrige Sättigung (bis hin zur Null) zu einem Graustufenbild führt.
Alternative Bezeichnungen: Gelegentlich wird der Begriff „Intensität” anstelle von „Sättigung” verwendet.
Farbton
Der Farbton (oder „Hue”) bestimmt die tatsächliche Farbe selbst. Durch die Veränderung des Farbtons können Sie beispielsweise ein rotes Objekt in ein blaues verwandeln.
Alternative Bezeichnungen: Oft wird der Farbton zusammen mit der Sättigung und der Luminanz (Helligkeit) in einem Werkzeug namens „HSL” (Hue, Saturation, Luminance) oder „HSB” (Hue, Saturation, Brightness) zusammengefasst.
Schärfe
Die Schärfe dient dazu, die Details eines Bildes hervorzuheben und es klarer und definierter erscheinen zu lassen. Sie verstärkt im Wesentlichen die Kontraste an den Kanten von Objekten.
Alternative Bezeichnungen: Einige Programme verwenden den Begriff „Unscharf maskieren” (Unsharp Mask), was paradoxerweise dazu dient, das Bild zu schärfen. „Klarheit” kann auch verwendet werden, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen, wobei der Fokus eher auf den Mitteltönen liegt.
Weichzeichnen
Das Gegenteil von Schärfen ist das Weichzeichnen. Es reduziert Details und macht das Bild verschwommener. Dies kann nützlich sein, um Hautunreinheiten zu entfernen, Hintergründe zu verschwimmen oder einen Traumhaften Effekt zu erzeugen.
Alternative Bezeichnungen: Es gibt verschiedene Arten von Weichzeichnern, wie z.B. den „Gaußschen Weichzeichner” (Gaussian Blur), der eine gleichmäßige Unschärfe erzeugt, oder den „Bewegungsunschärfe” (Motion Blur), der den Eindruck von Bewegung erweckt.
Freistellen (Cropping)
Das Freistellen (oder „Beschneiden”) ist eine grundlegende Funktion, mit der Sie Teile des Bildes abschneiden können, um den Bildausschnitt zu verändern oder unerwünschte Elemente zu entfernen.
Alternative Bezeichnungen: Keine nennenswerten.
Retuschieren
Retuschieren ist ein Oberbegriff für verschiedene Techniken, die dazu dienen, Fehler oder unerwünschte Elemente aus einem Bild zu entfernen. Dazu gehören Werkzeuge wie der „Klonstempel” (Clone Stamp), das „Reparaturpinsel” (Healing Brush) oder der „Inhaltsbasierte Füllen” (Content-Aware Fill), die jeweils auf unterschiedliche Arten funktionieren.
Alternative Bezeichnungen: Der Begriff „Bildverbesserung” kann manchmal auch Retuschierarbeiten umfassen.
Filter
Filter sind vordefinierte Effekte, die auf ein Bild angewendet werden können, um ihm einen bestimmten Look zu verleihen. Es gibt unzählige Filter, von einfachen Farbfiltern bis hin zu komplexen künstlerischen Effekten.
Alternative Bezeichnungen: Manche Programme nennen Filter auch „Effekte” oder „Presets”.
Ebenen
Ebenen sind ein zentrales Konzept in der nicht-destruktiven Bildbearbeitung. Sie ermöglichen es Ihnen, verschiedene Änderungen und Effekte auf separaten Schichten übereinander zu stapeln, ohne das Originalbild zu verändern. Jede Ebene kann einzeln bearbeitet und angepasst werden.
Alternative Bezeichnungen: Keine nennenswerten.
Masken
Masken ermöglichen es Ihnen, selektiv Bereiche eines Bildes zu bearbeiten. Sie funktionieren wie eine Schablone, die bestimmte Bereiche freilegt und andere abdeckt. Dadurch können Sie beispielsweise einen Filter nur auf einen Teil des Bildes anwenden.
Alternative Bezeichnungen: Keine nennenswerten.
Spezifische Funktionen und ihre Namen
Neben den oben genannten Grundlagen gibt es noch eine Vielzahl weiterer Funktionen, deren Namen manchmal etwas verwirrend sein können. Hier einige Beispiele:
* Dodge & Burn: Eine Technik, die aus der analogen Fotografie stammt und dazu dient, Bereiche des Bildes aufzuhellen (Dodge) oder abzudunkeln (Burn), um Kontraste zu verstärken und Formen zu modellieren.
* Gradationskurven (Curves): Ein leistungsstarkes Werkzeug zur Feinabstimmung der Tonwerte und Farben eines Bildes.
* Selektive Farbkorrektur: Ermöglicht die Anpassung der Farben in bestimmten Farbbereichen des Bildes.
* Vignettierung: Erzeugt einen dunkleren oder helleren Rand um das Bild, um den Fokus auf das Zentrum zu lenken.
* Entrauschen (Noise Reduction): Reduziert das Bildrauschen, das oft bei Aufnahmen mit hoher ISO-Empfindlichkeit auftritt.
* Verflüssigen (Liquify): Ein Werkzeug, mit dem Sie Pixel verzerren und das Bild auf kreative Weise manipulieren können.
Tipps zur Suche nach der richtigen Funktion
Wenn Sie immer noch Schwierigkeiten haben, die richtige Funktion zu finden, hier einige Tipps:
* Nutzen Sie die Suchfunktion Ihrer Bildbearbeitungssoftware: Die meisten Programme verfügen über eine Suchfunktion, mit der Sie nach bestimmten Begriffen suchen können.
* Lesen Sie die Dokumentation oder die Hilfe: Die Dokumentation Ihrer Software enthält in der Regel detaillierte Beschreibungen aller Funktionen.
* Suchen Sie online nach Tutorials: Es gibt unzählige Tutorials im Internet, die Ihnen zeigen, wie Sie bestimmte Effekte in Ihrer Bildbearbeitungssoftware erzielen können.
* Experimentieren Sie: Manchmal ist der beste Weg, eine Funktion zu finden, einfach auszuprobieren.
* Verwenden Sie die Online Bildbearbeitung kostenlos Tools, viele Tools geben gute Hinweise auf die benötigte Funktion.
Fazit
Die Welt der Bildbearbeitung mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, aber mit dem richtigen Wissen und den richtigen Werkzeugen können Sie Ihre Bilder in Kunstwerke verwandeln. Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen geholfen hat, die verschiedenen Funktionen und ihre Bezeichnungen besser zu verstehen, damit Sie Ihre kreativen Visionen umsetzen können. Viel Spaß beim Experimentieren!