Die Sony a6700 ist Sonys neueste APS-C Flaggschiff-Kamera und verspricht eine beeindruckende Kombination aus Leistung, Kompaktheit und fortschrittlicher Technologie. Als Nachfolger der beliebten a6600 soll sie nicht nur bestehende Lücken füllen, sondern auch neue Maßstäbe in ihrer Klasse setzen. Doch hält die Kamera, was sie verspricht? In diesem ausführlichen Testbericht gehen wir auf die Stärken und Schwächen der a6700 ein, vergleichen sie mit der Konkurrenz und geben konkrete Verbesserungsvorschläge.
Was erwartet man von einer APS-C Flaggschiff-Kamera im Jahr 2023?
Bevor wir uns den Details der a6700 widmen, ist es wichtig zu verstehen, welche Erwartungen Fotografen und Videografen an eine APS-C Flaggschiff-Kamera im Jahr 2023 haben. Dazu gehören in der Regel:
- Hervorragende Bildqualität: Ein Sensor, der auch bei wenig Licht detailreiche und rauscharme Bilder liefert.
- Schneller und präziser Autofokus: Ein zuverlässiges Autofokussystem, das bewegte Motive sicher erfasst und verfolgt.
- Hochwertige Videoaufnahme: 4K-Video in hoher Qualität mit verschiedenen Bildraten und Codecs.
- Robustes Gehäuse und intuitive Bedienung: Eine Kamera, die sich gut anfühlt und einfach zu bedienen ist.
- Moderne Funktionen: Bildstabilisierung, fortschrittliche Konnektivität und intelligente Automatikmodi.
Die wichtigsten Features der Sony a6700 im Überblick
Die Sony a6700 bietet eine Reihe beeindruckender Features, die sie von ihren Vorgängern abheben:
- 26-Megapixel APS-C Exmor R CMOS Sensor: Ein neuer Sensor, der für eine verbesserte Bildqualität und Leistung bei wenig Licht sorgt.
- BIONZ XR Bildprozessor: Der gleiche Prozessor, der auch in Sonys High-End-Kameras zum Einsatz kommt, ermöglicht schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeiten und fortschrittliche Funktionen.
- 759-Punkt-Autofokussystem mit KI-basierter Objekterkennung: Ein hochentwickeltes Autofokussystem, das Menschen, Tiere, Vögel, Insekten, Autos, Züge und Flugzeuge erkennen und verfolgen kann.
- 5-Achsen-Bildstabilisierung im Gehäuse (IBIS): Bietet bis zu 5 Stufen Verwacklungskorrektur.
- 4K-Videoaufnahme mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde: Ermöglicht hochwertige Videoaufnahmen mit Zeitlupeneffekten.
- 11 Bilder pro Sekunde Serienbildaufnahme: Ideal für Sport- und Actionfotografie.
- 3-Zoll-Touchscreen-LCD mit variabler Neigung: Ermöglicht flexible Aufnahmewinkel.
- Echtzeit-Tracking und Echtzeit-Augen-Autofokus: Garantiert scharfe und präzise Aufnahmen von bewegten Motiven.
Die Bildqualität: Hält der Sensor, was er verspricht?
Eines der wichtigsten Kriterien bei der Beurteilung einer Kamera ist die Bildqualität. Der 26-Megapixel APS-C Exmor R CMOS Sensor der a6700 liefert beeindruckende Ergebnisse. Die Bilder sind detailreich, scharf und weisen eine gute Farbwiedergabe auf. Auch bei höheren ISO-Werten bleibt das Rauschen gering, was die Kamera auch für Aufnahmen bei wenig Licht attraktiv macht.
Im Vergleich zu ihrem Vorgänger, der a6600, bietet die a6700 eine spürbare Verbesserung der Bildqualität, insbesondere bei höheren ISO-Werten. Der neue Sensor und der BIONZ XR Bildprozessor arbeiten Hand in Hand, um das Rauschen zu reduzieren und die Detailwiedergabe zu verbessern. In unseren Tests konnten wir bei ISO 6400 noch sehr gute Ergebnisse erzielen, während die a6600 hier bereits deutliche Abstriche machen musste.
Der Autofokus: Ein Quantensprung dank KI
Das Autofokussystem der Sony a6700 ist zweifellos eines ihrer größten Highlights. Die KI-basierte Objekterkennung ist beeindruckend und funktioniert in der Praxis hervorragend. Die Kamera erkennt zuverlässig verschiedene Motive wie Menschen, Tiere, Vögel, Insekten, Autos, Züge und Flugzeuge und verfolgt sie präzise. Der Echtzeit-Tracking und der Echtzeit-Augen-Autofokus sorgen dafür, dass die Schärfe stets auf dem gewünschten Punkt liegt.
Auch bei schnellen und unvorhersehbaren Bewegungen bleibt der Autofokus der a6700 stabil und zuverlässig. Dies macht die Kamera ideal für Sport-, Tier- und Actionfotografie. Im Vergleich zur a6600 ist der Autofokus der a6700 deutlich schneller, präziser und vielseitiger.
Videoaufnahme: 4K-Qualität mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde
Die Sony a6700 ist nicht nur eine hervorragende Fotokamera, sondern auch eine leistungsstarke Videokamera. Sie ermöglicht 4K-Videoaufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde, was beeindruckende Zeitlupeneffekte ermöglicht. Die Videoqualität ist exzellent, mit scharfen Details, lebendigen Farben und einem geringen Rauschen.
Die Kamera bietet verschiedene Codecs und Bildraten, um den unterschiedlichen Anforderungen von Videografen gerecht zu werden. Der 5-Achsen-Bildstabilisator sorgt für ruhige und verwacklungsfreie Aufnahmen, auch wenn die Kamera nicht auf einem Stativ steht. Die a6700 unterstützt auch S-Log3 und S-Gamut3, was professionellen Videografen mehr Flexibilität bei der Farbkorrektur und dem Grading bietet.
Bedienung und Ergonomie: Licht und Schatten
Die Bedienung der Sony a6700 ist im Allgemeinen gut, aber es gibt auch einige Punkte, die verbessert werden könnten. Das Gehäuse ist kompakt und leicht, was die Kamera angenehm zu transportieren macht. Der Griff ist jedoch etwas klein geraten und bietet nicht so viel Halt wie bei einigen Konkurrenzmodellen. Der 3-Zoll-Touchscreen-LCD mit variabler Neigung ist hell und klar, aber die Menüs sind immer noch etwas unübersichtlich.
Ein Kritikpunkt ist die begrenzte Anzahl an physischen Bedienelementen. Viele Funktionen müssen über das Menü aufgerufen werden, was den Workflow verlangsamen kann. Wir würden uns mehr anpassbare Tasten und Räder wünschen, um die Bedienung intuitiver und effizienter zu gestalten.
Verbesserungsvorschläge für Sony
Obwohl die Sony a6700 eine sehr gute Kamera ist, gibt es noch Raum für Verbesserungen:
- Verbesserung der Ergonomie: Ein größerer Griff und mehr physische Bedienelemente würden die Bedienung deutlich verbessern.
- Optimierung der Menüstruktur: Eine übersichtlichere und intuitivere Menüstruktur würde den Workflow beschleunigen.
- Verbesserung des elektronischen Suchers (EVF): Ein höher auflösender und hellerer EVF würde das Aufnahmeerlebnis verbessern.
- Hinzufügen eines zweiten SD-Kartensteckplatzes: Dies würde mehr Flexibilität und Sicherheit bei der Speicherung von Fotos und Videos bieten.
- Verbesserung der Akkulaufzeit: Eine längere Akkulaufzeit würde die Kamera noch attraktiver für lange Aufnahmesessions machen.
Fazit: Eine leistungsstarke Kamera mit Verbesserungspotenzial
Die Sony a6700 ist eine hervorragende APS-C Flaggschiff-Kamera, die in vielen Bereichen überzeugt. Die Bildqualität ist ausgezeichnet, der Autofokus ist schnell und präzise, und die Videoaufnahme ist von hoher Qualität. Die Kamera bietet eine Vielzahl von Funktionen und Technologien, die sie zu einem vielseitigen Werkzeug für Fotografen und Videografen machen.
Allerdings gibt es auch einige Punkte, die verbessert werden könnten. Die Ergonomie ist nicht optimal, die Menüs sind etwas unübersichtlich, und die Akkulaufzeit könnte besser sein. Trotz dieser Kritikpunkte ist die a6700 aber eine sehr empfehlenswerte Kamera, die ihr Geld wert ist. Wenn Sony die genannten Verbesserungsvorschläge umsetzt, könnte die nächste Generation der a6000er-Reihe noch besser werden.