Jeder, der schon einmal Zeit auf YouTube oder anderen Videoplattformen verbracht hat, hat sich vermutlich schon gefragt: Wie machen die das bloß? Wie schaffen es diese erfolgreichen Kanäle, so ansprechende, professionelle und qualitativ hochwertige Videos zu produzieren? Ein entscheidender Faktor ist zweifellos die Wahl der richtigen Videobearbeitungssoftware.
In diesem Artikel tauchen wir tief ein in die Welt der Videobearbeitung und enthüllen, welche Programme von einigen der größten und erfolgreichsten Kanäle genutzt werden. Wir beleuchten die Stärken und Schwächen jeder Software, um dir zu helfen, die perfekte Lösung für deine eigenen Videoinhalte zu finden.
Der Unterschied zwischen kostenloser und professioneller Software
Bevor wir uns den konkreten Programmen widmen, ist es wichtig, den Unterschied zwischen kostenloser und professioneller Videobearbeitungssoftware zu verstehen. Kostenlose Programme sind oft ein guter Einstieg für Anfänger. Sie bieten grundlegende Funktionen wie Schneiden, Zusammenfügen von Clips und einfache Übergänge. Allerdings stoßen sie schnell an ihre Grenzen, wenn es um komplexere Bearbeitungen, Effekte oder fortgeschrittene Farbkorrekturen geht. Außerdem enthalten sie oft Wasserzeichen oder eingeschränkte Exportoptionen.
Professionelle Software hingegen bietet einen enormen Funktionsumfang, der keine Wünsche offen lässt. Sie ermöglicht detaillierte Farbkorrekturen, komplexe Animationen, die Integration von Spezialeffekten und eine nahtlose Zusammenarbeit mit anderen Programmen wie Adobe Photoshop oder After Effects. Natürlich hat diese Leistungsfähigkeit ihren Preis, sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Lernkurve. Allerdings eröffnet sie ganz neue Möglichkeiten für die Videoproduktion.
Die Schwergewichte: Adobe Premiere Pro und Final Cut Pro
Zwei Namen dominieren die professionelle Videobearbeitung: Adobe Premiere Pro und Final Cut Pro. Beide Programme sind Industriestandards und werden von unzähligen YouTubern, Filmemachern und Fernsehproduzenten weltweit eingesetzt.
Adobe Premiere Pro ist Teil der Adobe Creative Cloud und bietet eine nahtlose Integration mit anderen Adobe-Programmen wie After Effects, Photoshop und Audition. Das bedeutet, dass du Effekte in After Effects erstellen, Bilder in Photoshop bearbeiten und den Ton in Audition optimieren kannst, ohne Premiere Pro verlassen zu müssen. Es ist ein unglaublich flexibles und leistungsstarkes Programm, das für nahezu jede Art von Videoinhalt geeignet ist. Viele große YouTube-Kanäle, die aufwendige Produktionen mit Spezialeffekten, Animationen und komplexen Montagen erstellen, setzen auf Premiere Pro.
Ein großer Vorteil von Premiere Pro ist die plattformübergreifende Verfügbarkeit. Es läuft sowohl auf Windows als auch auf macOS. Die Kehrseite ist das Abonnement-Modell der Creative Cloud, das monatliche Kosten verursacht.
Final Cut Pro ist die professionelle Videobearbeitungssoftware von Apple. Es ist bekannt für seine intuitive Benutzeroberfläche und seine hohe Leistung, insbesondere auf Apple-Hardware. Final Cut Pro bietet ebenfalls einen umfangreichen Funktionsumfang, einschließlich fortschrittlicher Farbkorrekturen, Motion Graphics und Audiobearbeitung. Es ist besonders beliebt bei YouTubern, die einen schnellen und effizienten Workflow bevorzugen.
Ein großer Vorteil von Final Cut Pro ist der einmalige Kaufpreis. Du bezahlst also einmalig für die Software und kannst sie dann unbegrenzt nutzen. Allerdings ist Final Cut Pro ausschließlich für macOS verfügbar.
Die Herausforderer: DaVinci Resolve und Filmora
Neben den Platzhirschen Premiere Pro und Final Cut Pro gibt es noch weitere interessante Videobearbeitungsprogramme, die sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht haben. Dazu gehören vor allem DaVinci Resolve und Filmora.
DaVinci Resolve ist ursprünglich eine Software für Farbkorrektur und Grading, hat sich aber mittlerweile zu einer vollwertigen Videobearbeitungssoftware entwickelt. Sie bietet einen unglaublich detaillierten Funktionsumfang für die Farbkorrektur, der in dieser Form in keiner anderen Software zu finden ist. Aber auch die Schnittfunktionen und die Audiobearbeitung können sich sehen lassen. Viele Filmemacher und YouTuber nutzen DaVinci Resolve vor allem für das Finishing ihrer Videos, also für die Farbkorrektur und das Grading, aber auch für den kompletten Schnitt.
Ein großer Vorteil von DaVinci Resolve ist die kostenlose Version, die bereits einen enormen Funktionsumfang bietet. Die Studio-Version, die noch mehr Funktionen bietet, ist ebenfalls deutlich günstiger als ein Adobe Creative Cloud Abonnement. DaVinci Resolve läuft sowohl auf Windows, macOS als auch auf Linux.
Filmora ist eine Videobearbeitungssoftware, die sich vor allem an Einsteiger und fortgeschrittene Hobby-Videografen richtet. Sie ist bekannt für ihre einfache Bedienung und ihre große Auswahl an Vorlagen, Effekten und Musik. Filmora bietet zwar nicht den gleichen Funktionsumfang wie Premiere Pro oder Final Cut Pro, ist aber dennoch eine gute Wahl für YouTuber, die schnell und einfach ansprechende Videos erstellen möchten.
Filmora bietet sowohl eine kostenlose als auch eine kostenpflichtige Version. Die kostenlose Version enthält ein Wasserzeichen. Filmora läuft sowohl auf Windows als auch auf macOS.
Spezialfälle: Mobile Bearbeitung und Screen Recording
Neben den Desktop-Programmen gibt es auch immer mehr mobile Videobearbeitungs-Apps, die sich für die Bearbeitung von Videos auf dem Smartphone oder Tablet eignen. Diese Apps sind besonders praktisch für YouTuber, die viel unterwegs sind und ihre Videos direkt nach dem Dreh bearbeiten möchten. Beliebte Beispiele sind LumaFusion (iOS) und KineMaster (Android und iOS). Sie bieten überraschend viele Funktionen, darunter Mehrspur-Bearbeitung, Farbkorrekturen und Effekte.
Für YouTuber, die Tutorials oder Gaming-Videos erstellen, ist eine gute Screen-Recording-Software unerlässlich. Mit solchen Programmen können der Bildschirm aufgenommen und gleichzeitig Kommentare oder Reaktionen hinzugefügt werden. Beliebte Beispiele sind OBS Studio (kostenlos und Open Source), Camtasia und Bandicam.
Welches Programm ist das Richtige für dich?
Die Wahl der richtigen Videobearbeitungssoftware hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dein Budget, deine Erfahrung, deine Anforderungen und deine Hardware. Wenn du gerade erst anfängst, ist ein kostenloses Programm wie DaVinci Resolve (kostenlose Version) oder eine einfach zu bedienende Software wie Filmora eine gute Wahl. Wenn du professionelle Ambitionen hast und bereit bist, in eine leistungsstarke Software zu investieren, sind Adobe Premiere Pro und Final Cut Pro die beste Wahl. Und wenn du viel unterwegs bist, solltest du dir die mobilen Apps LumaFusion und KineMaster ansehen.
Wichtig ist, dass du verschiedene Programme ausprobierst und herausfindest, welches am besten zu deinem Workflow und deinen Bedürfnissen passt. Viele Programme bieten kostenlose Testversionen an, die du nutzen solltest, um dich mit der Benutzeroberfläche und den Funktionen vertraut zu machen.
Letztendlich ist die Videobearbeitungssoftware nur ein Werkzeug. Der wichtigste Faktor für den Erfolg deines Kanals ist und bleibt der Inhalt. Aber mit der richtigen Software kannst du deine Videoinhalte optimal präsentieren und dein Publikum begeistern.