Es ist frustrierend, wenn Google Chrome sich plötzlich als Bing öffnet, besonders wenn du Chrome als deine bevorzugte Suchmaschine eingerichtet hast. Dieses Verhalten deutet auf eine unerwünschte Umleitung hin, die oft durch Malware, Browser-Hijacker oder unerwünschte Software verursacht wird. In diesem umfassenden Leitfaden zeigen wir dir, wie du dieses Problem auf deinem Windows 11-Computer behebst und Chrome wieder dazu bringst, sich so zu verhalten, wie du es erwartest.
Was verursacht, dass Google Chrome Bing öffnet?
Bevor wir in die Lösungen eintauchen, ist es wichtig zu verstehen, warum dieses Problem überhaupt auftritt. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
- Malware und Adware: Schädliche Software kann die Einstellungen deines Browsers ändern und dich auf Bing oder andere Suchmaschinen umleiten, um Anzeigen einzublenden oder Daten zu sammeln.
- Browser-Hijacker: Dies sind Programme, die speziell entwickelt wurden, um die Einstellungen deines Browsers ohne deine Zustimmung zu ändern. Sie installieren oft Toolbars oder Erweiterungen, die die Startseite, die Standardsuchmaschine und die neuen Tab-Einstellungen ändern.
- Unerwünschte Software-Bundles: Manchmal installierst du versehentlich unerwünschte Software, wenn du andere Programme herunterlädst und installierst. Diese Software kann Browser-Hijacker oder andere schädliche Komponenten enthalten.
- Beschädigte Chrome-Profile: In seltenen Fällen kann dein Chrome-Profil beschädigt werden, was zu unerwartetem Verhalten führen kann, einschließlich der Umleitung auf Bing.
- Fehlerhafte Browser-Erweiterungen: Eine beschädigte oder schädliche Browser-Erweiterung kann ebenfalls Umleitungen verursachen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Behebung des Problems
Hier sind die Schritte, die du unternehmen kannst, um zu verhindern, dass Google Chrome Bing öffnet und Chrome wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückzubringen:
1. Überprüfe und entferne verdächtige Programme
Der erste Schritt besteht darin, deinen Computer auf verdächtige oder unbekannte Programme zu überprüfen und diese zu deinstallieren. Gehe dazu wie folgt vor:
- Drücke die Windows-Taste und tippe „Systemsteuerung” ein. Klicke auf „Systemsteuerung”, um sie zu öffnen.
- Wähle „Programme” und dann „Programme und Features”.
- Überprüfe die Liste der installierten Programme sorgfältig. Suche nach Programmen, die du nicht erkennst oder die du nicht bewusst installiert hast. Achte besonders auf Programme, die kürzlich installiert wurden, kurz bevor das Problem mit Bing begann.
- Klicke auf das verdächtige Programm und wähle „Deinstallieren”. Folge den Anweisungen auf dem Bildschirm, um die Deinstallation abzuschließen.
- Starte deinen Computer neu, nachdem du verdächtige Programme deinstalliert hast.
2. Scanne deinen Computer auf Malware
Auch nach dem Entfernen verdächtiger Programme ist es wichtig, deinen Computer auf Malware zu scannen. Verwende dazu eine zuverlässige Antivirus-Software. Windows 11 verfügt über den integrierten Windows Defender (jetzt Microsoft Defender Antivirus), der für die meisten Benutzer ausreichend ist. Alternativ kannst du auch eine Antivirus-Software eines Drittanbieters verwenden.
So führst du einen Scan mit Windows Defender aus:
- Drücke die Windows-Taste und tippe „Windows-Sicherheit” ein. Klicke auf „Windows-Sicherheit”, um sie zu öffnen.
- Klicke auf „Viren- & Bedrohungsschutz”.
- Wähle „Scanoptionen” aus.
- Wähle „Vollständige Überprüfung” aus, um einen umfassenden Scan deines Systems durchzuführen.
- Klicke auf „Jetzt scannen”.
Der Scan kann eine Weile dauern. Lasse ihn also in Ruhe laufen. Wenn Bedrohungen gefunden werden, befolge die Anweisungen der Antivirus-Software, um sie zu entfernen oder zu quarantänisieren.
3. Chrome-Einstellungen überprüfen und zurücksetzen
Nachdem du Malware entfernt hast, musst du die Chrome-Einstellungen überprüfen und gegebenenfalls zurücksetzen. Hier sind die Schritte:
- Öffne Google Chrome.
- Klicke auf die drei vertikalen Punkte (Menü) in der oberen rechten Ecke des Fensters.
- Wähle „Einstellungen”.
- Startseite:
- Gehe zum Abschnitt „Beim Start”.
- Stelle sicher, dass „Bestimmte Seite oder Seiten öffnen” nicht auf Bing oder eine andere unerwünschte Seite eingestellt ist. Wähle „Neue Tab-Seite” oder „Vorherige Sitzung fortsetzen”, falls zutreffend.
- Suchmaschine:
- Gehe zum Abschnitt „Suchmaschine”.
- Stelle sicher, dass deine bevorzugte Suchmaschine (z.B. Google) als Standardsuchmaschine ausgewählt ist. Wenn Bing ausgewählt ist, wähle Google aus dem Dropdown-Menü.
- Klicke auf „Suchmaschinen verwalten”. Überprüfe die Liste der Suchmaschinen und entferne alle Einträge, die du nicht erkennst oder die verdächtig erscheinen (insbesondere solche, die Bing als Suchmaschine verwenden).
- Erweiterungen:
- Gib in der Adressleiste von Chrome „chrome://extensions” ein und drücke die Eingabetaste.
- Überprüfe die Liste der installierten Erweiterungen sorgfältig. Deaktiviere oder entferne alle Erweiterungen, die du nicht erkennst oder die verdächtig erscheinen. Browser-Hijacker installieren oft Erweiterungen ohne deine Zustimmung.
- Chrome zurücksetzen:
- Gehe zu den Chrome-Einstellungen (wie oben beschrieben).
- Scrolle nach unten und klicke auf „Erweitert”.
- Scrolle erneut nach unten und klicke auf „Einstellungen auf ursprüngliche Standardwerte zurücksetzen”.
- Bestätige die Zurücksetzung, indem du auf „Einstellungen zurücksetzen” klickst.
Das Zurücksetzen von Chrome entfernt alle benutzerdefinierten Einstellungen, Erweiterungen und temporären Daten. Es ist ein drastischer Schritt, aber oft notwendig, um hartnäckige Browser-Hijacker zu entfernen.
4. Verknüpfungen überprüfen und korrigieren
Browser-Hijacker ändern oft die Chrome-Verknüpfungen, um dich auf Bing umzuleiten. Überprüfe die Chrome-Verknüpfungen auf deinem Desktop, im Startmenü und in der Taskleiste und korrigiere sie gegebenenfalls:
- Klicke mit der rechten Maustaste auf die Chrome-Verknüpfung.
- Wähle „Eigenschaften”.
- Gehe zum Tab „Verknüpfung”.
- Überprüfe das Feld „Ziel”. Stelle sicher, dass das Ziel nur den Pfad zur Chrome-Exe-Datei enthält (z.B. „C:Program FilesGoogleChromeApplicationchrome.exe”). Wenn am Ende des Pfads zusätzliche Parameter (z.B. eine URL) hinzugefügt wurden, entferne diese.
- Klicke auf „Übernehmen” und dann auf „OK”.
- Wiederhole diese Schritte für alle Chrome-Verknüpfungen auf deinem System.
5. DNS-Einstellungen überprüfen
In einigen Fällen kann Malware deine DNS-Einstellungen ändern, um dich auf schädliche Websites umzuleiten. Überprüfe deine DNS-Einstellungen und stelle sicher, dass sie korrekt konfiguriert sind:
- Drücke die Windows-Taste und tippe „Systemsteuerung” ein. Klicke auf „Systemsteuerung”, um sie zu öffnen.
- Wähle „Netzwerk und Internet” und dann „Netzwerk- und Freigabecenter”.
- Klicke auf deinen aktiven Netzwerkadapter (z.B. „Ethernet” oder „WLAN”).
- Klicke auf „Eigenschaften”.
- Scrolle in der Liste nach unten und wähle „Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4)”.
- Klicke auf „Eigenschaften”.
- Stelle sicher, dass „IP-Adresse automatisch beziehen” und „DNS-Serveradresse automatisch beziehen” ausgewählt sind. Wenn „Folgende DNS-Serveradressen verwenden” ausgewählt ist, notiere dir die aktuellen DNS-Serveradressen und ändere sie dann in „DNS-Serveradresse automatisch beziehen”.
- Klicke auf „OK” in allen Fenstern, um die Änderungen zu speichern.
Alternativ kannst du öffentliche DNS-Server von Google (8.8.8.8 und 8.8.4.4) oder Cloudflare (1.1.1.1 und 1.0.0.1) verwenden. Beachte aber, dass dies deine Privatsphäre beeinträchtigen kann.
6. Chrome neu installieren
Wenn alle anderen Schritte fehlschlagen, kann die Neuinstallation von Chrome das Problem beheben. Bevor du Chrome deinstallierst, stelle sicher, dass du deine Lesezeichen, Passwörter und andere wichtigen Daten synchronisiert hast, damit du sie nach der Neuinstallation wiederherstellen kannst.
- Gehe zur „Systemsteuerung” -> „Programme” -> „Programme und Features”.
- Suche nach „Google Chrome” in der Liste der installierten Programme.
- Klicke auf „Deinstallieren” und folge den Anweisungen auf dem Bildschirm.
- Lade die neueste Version von Google Chrome von der offiziellen Google-Website herunter und installiere sie.
- Melde dich mit deinem Google-Konto an, um deine Lesezeichen, Passwörter und andere Daten wiederherzustellen.
Vorbeugende Maßnahmen
Um zu verhindern, dass dieses Problem in Zukunft erneut auftritt, beachte folgende vorbeugende Maßnahmen:
- Sei vorsichtig beim Herunterladen und Installieren von Software: Lade Software nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter und lies die Installationsanweisungen sorgfältig durch. Achte besonders auf Kontrollkästchen, die dir zusätzliche Software oder Toolbars anbieten. Deaktiviere diese Optionen, wenn du sie nicht benötigst.
- Halte deine Software auf dem neuesten Stand: Stelle sicher, dass dein Betriebssystem, deine Antivirus-Software und alle anderen Programme auf dem neuesten Stand sind, um Sicherheitslücken zu schließen.
- Verwende eine zuverlässige Antivirus-Software: Eine gute Antivirus-Software kann dich vor Malware und anderen Bedrohungen schützen.
- Sei vorsichtig beim Klicken auf Links und Anhänge: Klicke nicht auf verdächtige Links oder Anhänge in E-Mails oder auf Websites.
- Überprüfe regelmäßig deine Browser-Erweiterungen: Deaktiviere oder entferne Erweiterungen, die du nicht mehr verwendest oder die du nicht erkennst.
Indem du diese Schritte befolgst, kannst du das Problem beheben, dass Google Chrome sich als Bing öffnet, und deinen Computer vor zukünftigen Infektionen schützen. Denke daran, dass Prävention immer besser ist als Heilung. Bleibe wachsam und achte auf deine Online-Sicherheit.