Die Idee klingt verlockend: Einfach durch die Gegend laufen und dafür belohnt werden. Die App We Ward verspricht genau das. Doch funktioniert es wirklich? Wir haben We Ward ausführlich getestet und verraten dir, ob sich die App lohnt und wie viel Geld du tatsächlich verdienen kannst.
Was ist We Ward und wie funktioniert es?
We Ward ist eine App, die Nutzer für ihre täglichen Schritte belohnt. Das Prinzip ist einfach: Die App trackt deine Bewegung im Hintergrund und wandelt die zurückgelegten Schritte in sogenannte „Wards” um. Diese Wards kannst du dann gegen Gutscheine, Spenden oder sogar Bargeld eintauschen.
Die App funktioniert über die Ortungsdienste deines Smartphones und greift auf den Schrittzähler zu. Du musst die App also nicht permanent geöffnet haben, um Wards zu sammeln. Wichtig ist jedoch, dass die Ortungsdienste aktiviert sind, damit die App deine Bewegung korrekt erfassen kann.
Neben dem einfachen Gehen kannst du auch durch das Besuchen von bestimmten Orten, den sogenannten „Places”, zusätzliche Wards verdienen. Dies können beispielsweise Museen, Restaurants, Geschäfte oder andere interessante Orte in deiner Umgebung sein. Hierfür musst du dich an diesen Orten per GPS einchecken. Diese Funktion soll Nutzer dazu animieren, ihre Umgebung zu erkunden und neue Orte zu entdecken.
Unser Test: So viel Geld haben wir wirklich verdient
Wir haben We Ward über einen Zeitraum von vier Wochen getestet, um herauszufinden, wie viel Geld sich tatsächlich mit dem Gehen verdienen lässt. Dabei haben wir unterschiedliche Strategien ausprobiert: Mal haben wir einfach nur unsere normalen Alltagswege zurückgelegt, mal haben wir uns gezielt auf den Weg gemacht, um Places zu besuchen und zusätzliche Wards zu sammeln.
Die erste Woche: Im Fokus stand das Sammeln von Schritten im Alltag. Wir haben versucht, so oft wie möglich zu Fuß zu gehen, anstatt das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Das Ergebnis: Circa 8.000 bis 12.000 Schritte pro Tag und etwa 50 Wards pro Woche.
Die zweite Woche: Wir haben uns gezielt auf die Suche nach „Places” in unserer Umgebung gemacht und diese besucht. Hier konnten wir deutlich mehr Wards sammeln, da viele Places zusätzliche Belohnungen bieten. Die Ausbeute: Etwa 80 Wards in dieser Woche.
Die dritte Woche: Wir haben versucht, unsere Schritte zu maximieren, indem wir längere Spaziergänge und Wanderungen unternommen haben. Das Ergebnis: Über 15.000 Schritte an einigen Tagen und etwa 70 Wards in der Woche.
Die vierte Woche: Wir haben die App nur noch passiv laufen lassen, ohne uns gezielt darum zu kümmern. Hier konnten wir feststellen, dass der Verdienst deutlich geringer ausfällt, wenn man sich nicht aktiv mit der App beschäftigt. Ungefähr 40 Wards kamen so zusammen.
Das Fazit: Insgesamt haben wir in vier Wochen etwa 240 Wards gesammelt. Das entspricht einem Gegenwert von etwa 2,40 Euro (100 Wards = 1 Euro). Das ist natürlich kein Vermögen, aber es ist zumindest ein kleiner Anreiz, sich mehr zu bewegen.
Vor- und Nachteile von We Ward
Wie jede App hat auch We Ward seine Vor- und Nachteile. Hier ein Überblick:
Vorteile:
- Motivation zur Bewegung: We Ward kann dazu beitragen, den inneren Schweinehund zu überwinden und sich mehr zu bewegen.
- Entdeckung neuer Orte: Die „Places”-Funktion animiert dazu, die eigene Umgebung zu erkunden.
- Einfache Bedienung: Die App ist intuitiv und leicht zu bedienen.
- Kostenlos: Die Nutzung der App ist kostenlos.
- Vielfältige Belohnungen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die gesammelten Wards einzutauschen (Gutscheine, Spenden, Bargeld).
Nachteile:
- Geringer Verdienst: Die Verdienstmöglichkeiten sind begrenzt und man wird nicht reich mit We Ward.
- Datenschutzbedenken: Die App greift auf Standortdaten und Schrittzähler zu, was Datenschützer kritisch sehen.
- Akkubelastung: Die ständige Nutzung der Ortungsdienste kann den Akkuverbrauch erhöhen.
- Nicht immer genaue Schrittzählung: Die Genauigkeit der Schrittzählung kann variieren.
- Anzahl der Places begrenzt: In ländlichen Gebieten gibt es möglicherweise weniger „Places” zu entdecken.
Datenschutz: Worauf du achten solltest
Wie bereits erwähnt, greift We Ward auf sensible Daten wie deinen Standort und deine Schritte zu. Bevor du die App nutzt, solltest du dir daher die Datenschutzerklärung genau durchlesen und dir bewusst sein, welche Daten gesammelt und wie diese verwendet werden. Du solltest dir im Klaren sein, dass diese Daten möglicherweise für Werbezwecke genutzt werden.
Es ist ratsam, die App-Berechtigungen so einzustellen, dass nur die unbedingt notwendigen Daten freigegeben werden. Du kannst beispielsweise die Standortdienste nur dann aktivieren, wenn du die App aktiv nutzt.
Alternativen zu We Ward
Neben We Ward gibt es noch andere Apps, die dich für deine Bewegung belohnen. Einige beliebte Alternativen sind:
- Sweatcoin: Eine ähnliche App wie We Ward, die dich ebenfalls für deine Schritte belohnt.
- StepBet: Hier wettest du auf deine eigenen sportlichen Ziele und kannst Geld gewinnen, wenn du diese erreichst.
- Runtastic: Eine Fitness-App, die dich für deine sportlichen Aktivitäten belohnt und dich motiviert, deine Ziele zu erreichen.
Fazit: Lohnt sich We Ward?
We Ward ist eine nette App, die dich dazu motivieren kann, dich mehr zu bewegen und deine Umgebung zu erkunden. Allerdings solltest du keine großen finanziellen Erwartungen haben. Der Verdienst ist gering und dient eher als kleiner Anreiz. Wenn du ohnehin viel zu Fuß unterwegs bist und dich für neue Orte interessierst, kann We Ward eine interessante Ergänzung sein. Wer allerdings mit der Absicht an die Sache herangeht, schnell und einfach Geld zu verdienen, wird wahrscheinlich enttäuscht sein.
Ob sich die App für dich lohnt, hängt letztendlich von deinen persönlichen Zielen und Erwartungen ab. Wenn du auf der Suche nach einer spielerischen Möglichkeit bist, dich mehr zu bewegen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun (z.B. durch Spenden), ist We Ward einen Blick wert. Wenn du jedoch großen Wert auf Datenschutz legst oder hohe finanzielle Erwartungen hast, solltest du dich vielleicht nach Alternativen umsehen.