Netflix hat die Regeln geändert. Das lange erwartete (und von vielen gefürchtete) Vorgehen gegen das Account-Sharing ist da. Wenn Sie jetzt die Meldung „Dieses Gerät gehört nicht zum Haushalt” auf Ihrem Bildschirm sehen, ist das kein Zufall. Netflix versucht, das Teilen von Passwörtern außerhalb eines Haushalts zu unterbinden und fordert Nutzer auf, entweder ein eigenes Konto zu erstellen oder ein bestehendes Konto um ein Zusatzmitglied zu erweitern.
Doch was bedeutet das konkret? Und wie reagiert man am besten auf diese neue Realität des Streamings? Dieser Artikel beleuchtet die Details der Netflix-Sperre, erklärt die Hintergründe und gibt Ihnen konkrete Tipps und Tricks, wie Sie mit der Situation umgehen können, ohne gleich in Panik zu verfallen.
Warum Netflix das Account-Sharing beendet
Die Gründe für Netflix’ Vorgehen sind vielfältig, lassen sich aber im Kern auf einen Punkt reduzieren: Wirtschaftlichkeit. Das Unternehmen verliert Einnahmen durch das weit verbreitete Teilen von Konten. Studien haben gezeigt, dass Millionen von Menschen Netflix nutzen, ohne dafür zu bezahlen, indem sie sich einfach mit dem Konto von Freunden oder Familie anmelden. Netflix argumentiert, dass diese Praxis ihre Fähigkeit beeinträchtigt, in neue Inhalte zu investieren und den Service weiterzuentwickeln.
Darüber hinaus steht Netflix unter dem Druck von Investoren, die ein starkes Wachstum fordern. In den letzten Jahren hat das Wachstum des Unternehmens stagniert, und das Vorgehen gegen das Account-Sharing ist ein Versuch, neue Abonnenten zu gewinnen und die bestehenden Abonnenten zu motivieren, für Zusatzmitglieder zu bezahlen. Es ist ein Balanceakt zwischen der Befriedigung der Investoren und dem Erhalt der Kundenzufriedenheit.
Was bedeutet „Netflix-Haushalt” wirklich?
Die Definition des „Netflix-Haushalts” ist entscheidend, um zu verstehen, wie die Sperre funktioniert. Netflix definiert einen Haushalt als den Ort, an dem Sie hauptsächlich Ihre Geräte nutzen, um Netflix zu schauen. Im Wesentlichen ist das Ihre Hauptwohnung oder Ihr Hauptort des Wohnsitzes.
Netflix identifiziert diesen Haushalt anhand Ihrer IP-Adresse, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten. Wenn Sie Netflix also hauptsächlich von Ihrem Fernseher, Laptop oder Smartphone in Ihrem Zuhause nutzen, wird dieser Ort als Ihr Netflix-Haushalt festgelegt.
Das bedeutet aber auch, dass Sie Netflix weiterhin problemlos auf Ihren mobilen Geräten unterwegs, im Urlaub oder bei Freunden nutzen können, solange Sie sich regelmäßig (mindestens einmal im Monat) in Ihrem primären Netflix-Haushalt einloggen. Diese regelmäßige Verbindung zum Haupt-WLAN ist der Schlüssel.
Die „Dieses Gerät gehört nicht zum Haushalt”-Meldung: Was tun?
Wenn Sie die Meldung „Dieses Gerät gehört nicht zum Haushalt” sehen, haben Sie in der Regel mehrere Optionen:
* Option 1: Bestätigung des Geräts (wenn Sie sich tatsächlich im Haushalt befinden): In vielen Fällen können Sie das Gerät einfach bestätigen, indem Sie einen Code eingeben, den Netflix an die E-Mail-Adresse oder Telefonnummer des Kontoinhabers sendet. Dies ist die einfachste Lösung, wenn Sie sich irrtümlich als „außerhalb des Haushalts” identifiziert wurden.
* Option 2: Erstellung eines eigenen Netflix-Kontos: Netflix möchte Sie natürlich als zahlenden Kunden gewinnen. Die Meldung dient oft als Anreiz, ein eigenes Abonnement abzuschließen.
* Option 3: Hinzufügen eines Zusatzmitglieds: Für viele bestehende Abonnenten ist das Hinzufügen eines Zusatzmitglieds die attraktivste Option. Diese Option ermöglicht es Ihnen, eine Person außerhalb Ihres Haushalts offiziell zu Ihrem Konto hinzuzufügen, gegen eine zusätzliche monatliche Gebühr. Die Kosten für ein Zusatzmitglied sind in der Regel geringer als die Kosten für ein separates Basis-Abonnement.
* Option 4: Regelmäßige Verbindung zum Haupt-WLAN: Wie bereits erwähnt, ist die regelmäßige Nutzung von Netflix im Haupt-WLAN essentiell. Personen, die Netflix außerhalb des Haushalts nutzen, sollten sich mindestens einmal im Monat mit dem WLAN des Haupt-Haushalts verbinden, um zu bestätigen, dass das Gerät weiterhin berechtigt ist, das Konto zu nutzen.
Tipps und Tricks, um die Netflix-Sperre zu umgehen (legal!)
Es gibt Möglichkeiten, die neue Netflix-Sperre zu „umgehen”, ohne gegen die Nutzungsbedingungen zu verstoßen. Hier einige legale Tipps:
* Planen Sie regelmäßige Besuche: Wenn Sie Netflix bei Freunden oder Familie nutzen, planen Sie regelmäßige Besuche im Haupt-Haushalt, um sich mit dem WLAN zu verbinden. Ein kurzes Einloggen reicht oft aus, um das Gerät für den nächsten Monat zu autorisieren.
* Nutzen Sie Netflix auf Ihren mobilen Geräten: Wie bereits erwähnt, ist die Nutzung von Netflix auf Smartphones und Tablets in der Regel unproblematisch, solange Sie sich regelmäßig im Haupt-Haushalt aufhalten.
* Verhandeln Sie mit dem Kontoinhaber: Wenn Sie sich Netflix mit Freunden teilen, sprechen Sie offen über die neuen Regeln und die Kosten für ein Zusatzmitglied. Vielleicht können Sie sich die Kosten teilen oder eine andere faire Lösung finden.
* Prüfen Sie alternative Streaming-Dienste: Netflix ist nicht der einzige Streaming-Dienst. Es gibt zahlreiche Alternativen mit unterschiedlichen Inhalten und Preismodellen. Vielleicht finden Sie einen Dienst, der besser zu Ihren Bedürfnissen passt.
* Erwägen Sie ein Netflix-Abonnement mit Werbung: Netflix bietet ein günstigeres Abonnement mit Werbung an. Dies ist eine Möglichkeit, die Kosten zu senken, ohne auf Netflix verzichten zu müssen.
Probleme und Herausforderungen der neuen Regelung
Die neue Netflix-Sperre ist nicht ohne Probleme. Es gibt viele Situationen, in denen die Definition des „Haushalts” unklar oder ungerecht erscheinen kann. Zum Beispiel:
* Personen, die zwischen zwei Wohnsitzen pendeln: Personen, die regelmäßig zwischen zwei Wohnsitzen pendeln (z.B. Studenten, die zwischen Elternhaus und Universität pendeln), könnten Schwierigkeiten haben, Netflix auf beiden Geräten zu nutzen.
* Soldaten im Ausland: Für Soldaten, die im Ausland stationiert sind, ist es möglicherweise unmöglich, sich regelmäßig mit dem WLAN des Haupt-Haushalts zu verbinden.
* Familien mit getrennt lebenden Eltern: Auch für Familien mit getrennt lebenden Eltern kann die Definition des Haushalts zu Problemen führen.
Netflix muss in diesen Fällen flexibel sein und individuelle Lösungen anbieten. Die aktuelle Implementierung der Sperre ist noch nicht perfekt und es ist zu erwarten, dass Netflix die Regeln in Zukunft noch anpassen wird.
Die Zukunft des Streamings: Was kommt nach der Netflix-Sperre?
Die Netflix-Sperre ist ein Zeichen der Zeit. Das Streaming-Geschäft wird zunehmend wettbewerbsintensiver, und die Unternehmen suchen nach Wegen, ihre Einnahmen zu steigern. Es ist wahrscheinlich, dass auch andere Streaming-Dienste in Zukunft ähnliche Maßnahmen ergreifen werden.
Die Zukunft des Streamings wird von einer Reihe von Faktoren abhängen, darunter:
* Die Entwicklung der Technologie: Neue Technologien wie 5G und Cloud-Gaming werden neue Möglichkeiten für das Streaming eröffnen.
* Die sich ändernden Konsumgewohnheiten: Die Art und Weise, wie Menschen Inhalte konsumieren, verändert sich ständig. Streaming-Dienste müssen sich an diese Veränderungen anpassen.
* Der Wettbewerb zwischen den Anbietern: Der Wettbewerb zwischen den Streaming-Diensten wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die Unternehmen werden um Marktanteile kämpfen und versuchen, die besten Inhalte zu sichern.
Die Netflix-Sperre ist ein Schritt in eine neue Richtung. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf die Streaming-Branche und die Nutzer auswirken wird. Eines ist jedoch sicher: Das Streaming-Geschäft wird sich in den kommenden Jahren weiter verändern und weiterentwickeln.
Fazit: Ruhe bewahren und Optionen prüfen
Die neue Netflix-Sperre ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Bevor Sie in Panik verfallen, nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Optionen zu prüfen. Überlegen Sie, ob Sie ein eigenes Konto erstellen, ein Zusatzmitglied hinzufügen oder auf einen anderen Streaming-Dienst umsteigen möchten. Und vergessen Sie nicht: Regelmäßige Besuche im Haupt-Haushalt können oft schon ausreichen, um die Sperre zu umgehen. Bleiben Sie flexibel und passen Sie Ihre Sehgewohnheiten an die neue Realität des Streamings an.