Die Adobe Creative Cloud ist für viele Kreative, Studenten und Fachleute das Nonplusultra. Mit Programmen wie Photoshop, Illustrator, InDesign und Premiere Pro bietet sie eine umfassende Werkzeugpalette für Design, Bildbearbeitung, Videobearbeitung und vieles mehr. Besonders attraktiv ist dabei das Studentenabo, das im Vergleich zum regulären Abo deutlich günstiger ist. Doch was, wenn man selbst kein Student ist, aber trotzdem von diesem Rabatt profitieren möchte? Die Idee, das Abo über einen studierenden Freund oder ein Familienmitglied abzuschließen, liegt nahe. Aber ist das wirklich ein cleverer Trick oder ein teurer Fehler? Wir beleuchten die Vor- und Nachteile, Risiken und Alternativen.
Warum das Studentenabo so verlockend ist
Die Adobe Creative Cloud ist ohne Frage ein mächtiges Werkzeug, aber auch ein teures. Insbesondere für Studenten, die oft über ein begrenztes Budget verfügen, kann der reguläre Preis eine unüberwindbare Hürde darstellen. Hier kommt das Studentenabo ins Spiel, das oft mit einem Rabatt von bis zu 60-70% angeboten wird. Das macht die Software plötzlich erschwinglich und ermöglicht es angehenden Designern, Fotografen und Filmemachern, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und professionelle Projekte umzusetzen. Der Zugang zu den neuesten Versionen der Programme und den Cloud-Diensten von Adobe ist ein weiterer Pluspunkt.
Der Reiz der Grauzone: Abo über eine andere Person
Angesichts der Preisdifferenz ist es verständlich, dass der Gedanke aufkommt, das Studentenabo über eine andere Person abzuschließen, die die Voraussetzungen erfüllt. Das kann ein studierender Freund, ein Familienmitglied oder sogar ein Bekannter sein. Auf den ersten Blick scheint das eine einfache Lösung, um in den Genuss der reduzierten Preise zu kommen. Doch hier beginnt die Grauzone. Adobe verlangt beim Abschluss eines Studentenabos einen Nachweis über den Studentenstatus. Dieser wird in der Regel durch eine Immatrikulationsbescheinigung oder einen Studentenausweis erbracht.
Die Risiken und Konsequenzen
Auch wenn es verlockend erscheint, das Studentenabo über eine andere Person abzuschließen, birgt dies erhebliche Risiken:
- Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen: Der Abschluss eines Abos unter falschen Voraussetzungen verstößt in der Regel gegen die Nutzungsbedingungen von Adobe. Dies kann zur Sperrung des Kontos und zum Verlust des Zugangs zu den Programmen führen.
- Überprüfung durch Adobe: Adobe führt regelmäßig Überprüfungen des Studentenstatus durch. Wenn bei einer solchen Überprüfung festgestellt wird, dass der Nutzer nicht berechtigt ist, das Studentenabo zu nutzen, wird das Abo in ein reguläres Abo umgewandelt, was zu deutlich höheren Kosten führt.
- Rechtliche Konsequenzen: In extremen Fällen könnte der Abschluss eines Abos unter falschen Angaben als Betrug gewertet werden, was rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
- Abhängigkeit von der anderen Person: Das Abo läuft auf den Namen und die E-Mail-Adresse der anderen Person. Das bedeutet, dass man von dieser Person abhängig ist, um beispielsweise das Passwort zu ändern oder das Abo zu kündigen.
- Probleme bei Updates und Support: Da das Abo auf den Namen einer anderen Person läuft, kann es bei Updates oder Support-Anfragen zu Problemen kommen.
Wie Adobe den Studentenstatus überprüft
Adobe hat verschiedene Mechanismen implementiert, um den Studentenstatus zu überprüfen:
- Einreichung von Nachweisen: Beim Abschluss des Studentenabos muss in der Regel eine Immatrikulationsbescheinigung, ein Studentenausweis oder ein anderes Dokument vorgelegt werden, das den Studentenstatus belegt.
- Stichprobenartige Überprüfungen: Auch nach dem Abschluss des Abos kann Adobe stichprobenartige Überprüfungen durchführen und den Nutzer auffordern, erneut einen Nachweis über den Studentenstatus vorzulegen.
- Automatische Überprüfungen: Adobe arbeitet mit Universitäten und Bildungseinrichtungen zusammen, um den Studentenstatus automatisch zu überprüfen.
Alternativen zum Abo über eine andere Person
Wenn man kein Student ist, aber trotzdem von günstigeren Preisen profitieren möchte, gibt es einige Alternativen:
- Aktionen und Sonderangebote: Adobe bietet regelmäßig Aktionen und Sonderangebote an, bei denen man die Creative Cloud zu einem reduzierten Preis erwerben kann. Es lohnt sich, die Augen offen zu halten und die Preise zu vergleichen.
- Adobe Photography Plan: Für Fotografen ist der Adobe Photography Plan eine attraktive Option. Er beinhaltet Photoshop und Lightroom zu einem relativ günstigen Preis.
- Adobe Elements: Die Elements-Versionen von Photoshop und Premiere Pro bieten eine vereinfachte Version der Programme zu einem einmaligen Kaufpreis. Sie sind ideal für Hobbyanwender und Einsteiger.
- Kostenlose Alternativen: Es gibt zahlreiche kostenlose Alternativen zu den Adobe-Programmen, wie GIMP (Bildbearbeitung), Inkscape (Vektorgrafik) oder DaVinci Resolve (Videobearbeitung). Diese Programme bieten zwar nicht den gleichen Funktionsumfang wie die Adobe-Programme, sind aber für viele Anwendungen ausreichend.
- Warten, bis man selbst Student ist: Wenn man plant, in naher Zukunft ein Studium aufzunehmen, kann es sich lohnen, zu warten und das Studentenabo dann legal abzuschließen.
Fazit: Ein Risiko, das sich nicht lohnt
Der Gedanke, das Adobe Creative Cloud (Student) Abo über eine andere Person abzuschließen, mag im ersten Moment verlockend erscheinen. Angesichts der potenziellen Risiken und Konsequenzen ist es jedoch ein riskantes Unterfangen, das sich in den meisten Fällen nicht lohnt. Der Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen, die Möglichkeit von Überprüfungen durch Adobe und die Abhängigkeit von der anderen Person sind nur einige der Nachteile. Stattdessen sollte man sich nach legalen Alternativen umsehen, wie Aktionen, Sonderangebote oder kostenlose Alternativen. Letztendlich ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen und das Abo legal abzuschließen, um langfristig von den Vorteilen der Adobe Creative Cloud profitieren zu können, ohne negative Überraschungen zu erleben. Investiere lieber in deine eigene, legale Lizenz und genieße die Sicherheit und den vollen Support, den Adobe bietet.